USA Canada Summer 2019
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12. Tag (Thompson Falls - Spokane)

Veröffentlicht: 13.07.2019

Es gab bisher 2 Bigfoot Sichtungen in der Gegend, wo wir Station gemacht haben. Und einigermaßen im Wald gelegen, könnte man meinen, dass man vielleicht eine kleine Chance hätte, dass einen der große Mann weckt. Stattdessen tun es die Roadworker, die nebenan früh rausmüssen. Naja, hat halt nicht jeder Urlaub. Und überhaupt ist der Rhythmus hier deutlich tagzugewandter - man geht nicht so spät ins Bett und steht relativ früh auf. So schaffen wir es meistens, um 9 Uhr wieder "on the road" zu sein. Und wenn man, wie hier, kein Frühstück bekommt, ist das auch überhaupt kein Problem.

Nach einem kurzen Montana-T-Shirt-Einkauf in der Rezeption geht es auf dem Montana Secondary Highway 471 Richtung Westen, und es bleibt einem nichts anderes übrig als einen kleinen Abstecher nach Idaho zu machen, denn der Staat schiebt sich zwischen Montana und Washington bis an die kanadische Grenze. Ein State-Sign wie nach Montana rein sehen wir aber nicht, dafür aber haben wir eine gigantische Aussicht über den Coeur d'Alene Forest, der sich über 2940 Quadratkilometer erstreckt. Weiten wie in Montana sieht man hier beim Fahren nicht, aber dafür fährt man durch endlose Waldgebiete, die durch malerische kleine Flüsschen geteilt werden. Unzählige Kajakfahrer zeigen, dass diese Wasserwege trotz ihrer geringen Tiefe touristisch gerne genutzt werden. Eine Schranke weist zudem darauf hin, dass die Straße im Winter geschlossen ist, wenn hier der Schneefall heftig einsetzt. Bei diesem strahlenden Sonnenschein fällt es allerdings schwer, sich das im Moment vorzustellen.

Bei Enaville biegen wir auf die Interstate 90 ein, die längste im Lande mit insgesamt 4860 km. Wir benötigen aber nur ca. 100 davon, um unser Ziel Spokane, die zweitgrößte Stadt in Washington nach Seattle zu erreichen. Die Interstate wird gelegentlich 10-spurig - eine Erfahrung, die ich lange nicht mehr gemacht habe. Wir parken unser Auto direkt an unserem Quartier Ruby Hotel mitten in Downtown und begeben uns nach 10 Tagen in relativ ländlicher Idylle in das Großstadtleben. Ein Sushi-Restaurant mit dem für mich größten Angebot, welches auf einem Fließband vorbeifährt, zeigt mir, dass die Stadt eben Dinge bietet, die man auf dem Land nicht vorfindet.

Spokane ist eine interessante Stadt, und mit ca. 200.000 Einwohnern nicht so groß, dass man Angst bekommt, weil alles so voll mit Menschen ist. Trotzdem ist es groß genug, um z.B. eine interessante Architektur vorzufinden, die man in den Klein- und Mittelstädten meistens vergeblich sucht. Eine Stadterkundung ist somit eine willkommene Abwechslung bei einem Roadtrip, der zum allergrößten Teil in eher entvölkerte Gebiete geführt hat, die allerdings oft durch Touristen befallen werden (aber das sind wir ja auch). Da ich nicht so der Shopping-King bin, nutze ich die willkommene Gelegenheit, mich in dem schönen Hotelzimmer auszuruhen. Ein wenig Schlafmangel ist schon vorhanden, und manchmal muss man eben nachholen. Außer man shoppt eben.


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