USA 2022 - The Great Comeback
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39. Tag - 21.03.2022

Veröffentlicht: 22.03.2022

Die Strände von North Carolina haben mich wirklich beeindruckt. Und so beschließe ich, dass ich zumindest die nächsten Tage am Meer bleiben will. Und da meine Reisepläne für den Weg zurück nach Atlanta beinhalten, dass ich nur 2 Tage zurück brauche, kann ich in meinem nächsten Quartier für 2 Übernachtungen bleiben. Das ist dann das erste Mal seit 25 Tagen roadtrip. 

Die Fahrt durch das Landesinnere von North Carolina ist entspannend aber nicht besonders spektakulär. Weiterhin wechseln sich Felder und Wiesen ab, und der Frühling zaubert mit zahlreichen Blüten neue Farben hervor. Es ist etwas kühler als gestern, trotzdem ist keine Wolke am Himmel. Ich halte für einen Kaffee zwischendurch kurz an, aber fahre ansonsten direkt zu meinem nächsten Quartier in Myrtle Beach. Dabei überquere ich die Grenze nach South Carolina. 

Myrtle Beach ist ein El dorado für amerikanische Holidaymaker. Der kilometerlange Sandstrand ist von zahlreichen mehrstöckige Hotels gesäumt. Die kleinen Häuser, die ich in den letzten beiden Tagen am Strand sehen konnte, gibt es in dem Abschnitt, in dem ich wohne, nicht. Dadurch erinnert es ein wenig an die Küsten in Südspanien oder Italien mit dem Trubel, der auch dort entstanden ist. 

Ich komme schon sehr früh an und stelle mein Auto am Hotel ab, mein Zimmer ist natürlich noch nicht fertig. Das macht aber nichts, denn ich stürze mich ein wenig in die ungewohnten Menschenmassen, die das smaragdgrüne Meer so wie ich genießen. Auch hier gibt es einen Pier direkt bei meiner Unterkunft, und auch hier sitze ich 2 Stunden und erfreue mich an der Sonne und dem Anblick des Meeres. Ein paar Jungs aus Vermont, die auf dem Pier angeln, quatschen mich an und freuen sich, dass ich aus Deutschland hier bin. Sie waren mit dem Auto deutlich länger unterwegs als ich. 1600 km sind es und das haben sie in zwei Tagen gefahren.

Als ich dann um 4:00 Uhr einchecke, bekomme ich ein schönes Zimmer mit Balkon und Meeresblick und einer kleinen Küche, die ich aber kaum nutzen werde. Zu verlockend sind die zahlreichen Essensangebote hier in unmittelbarer Nähe. Auf einem rooftop bestelle ich mir Shrimps, und abends dann in einer Bar Fried Ravioli. Für letzteres würdest du wahrscheinlich in Italien geköpft werden, aber eingetunkt in eine Marinara ist das ein tolles und für mich erstmaliges Geschmackserlebnis. 

Bevor ich in die Bar gehe, wandere ich bei untergehender Sonne am Strand entlang. Meine liebste Tageszeit am Meer. Das war für mich in Spanien vor ein paar Monaten genauso. Wenn der Tag sich verabschiedet wird es unglaublich friedlich, bevor die Nacht wieder laut wird. Ganz wenige Menschen sind am Strand, und das Rauschen des Meeres übertönt den Alltagslärm. Darauf freue ich mich auch morgen. Das ist dann mein Abschied vom Atlantik.

In der Bar lerne ich Ed und Amy kennen, ein etwas älteres Paar aus einem Vorort von Chicago in Illinois. Ed ist pensioniert und will unbedingt, sobald Amy es auch ist (sie ist acht Jahre jünger und Lehrerin in einer Highschool), nach Florida ziehen. Es gefällt ihm nicht mehr in Chicago. In den letzten Jahren wäre die Kriminalität erschreckend hochgegangen. Ich merke an, dass ich 2019 noch dort war und es nicht so schlimm empfand. Ed meint, es hätte sich dramatisch geändert. Nach 1 Stunde unterhaltsamem Smalltalk verabschieden sich die zwei ganz herzlich und wünschen mir eine gute Heimreise.

Ich trinke noch ein Bier in dieser gemütlichen Atmosphäre, bevor ich mich dann im Bewusstsein dass ich morgen nicht fahren muss in mein Hotelzimmer verabschiede. Es ist schon seltsam, wie sehr sich das Gefühl ändert, wenn man an einem Ort bleibt. Und so sehe ich es heute auch liebe, so viel mehr liebe ich meine ständig wechselnden Behausungen. Noch drei Tage und Nächte habe ich. Und die werde ich sehr genießen.


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