Unterwegs mit Josefine und Robert
Unterwegs mit Josefine und Robert
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8. Von ganz unten nach ganz oben

Veröffentlicht: 17.10.2018

Nach langer Zeit der Stille, ein neuer Beitrag. Wir haben zwar mittlerweile zwei weitere Ländergrenzen überschritten und viele Erlebnisse gehabt, werden aber dennoch natürlich über die wunderbare Zeit in Sri Lanka berichten.

Nach Josis Hitzschlag und unserem Elefantenmarathon haben wir einen guten Schlaf genossen und es sollte Richtung Strand, genauer Pigeon Island gehen. Wir fuhren erst einmal tanken und während dessen beobachten wir, wie ein Elefant samt Reiter quer über die nebenliegende Kreuzung rannte. Biogas? ;-)

Nach ca. 2 Stunden Fahrt erreichten wir mit Sam Trincomalee. Ein schöner Strandort, das Meer macht Lust auf mehr. Wir setzen mit einer abenteuerlichen Fahrt auf eine kleine Insel namens Pigeon Island über. Kurz darauf wurde uns ein Schnorchelguide zugewiesen. Wir bemerkten schnell, dass die Ausrüstung sehr billig war und der Guide ziemlich gleichgültig auf unsere Fragen reagierte. Wir starteten mit unseren Hippie-Nicki‘s und Schwimmflossen unsere Tour. Vorerst sahen wir nichts, was wir nicht bereits gesehen hatten. Kaputte Riffe, paar Fische oder auch oft einfach keine zwei Meter ;-).

Der Guide mit einem viel zu langem Fingernagel ignorierte uns gekonnt. Auf dem Rückweg der kleinen Runde konnten wir Haie und eine Meeresschildkröte sehen. Ein Highlight, wenngleich wir dies auch später erst durch unsere GoPro Aufnahmen besser erkennen konnten. Marcel und Irina schnorchelten noch eine zweite Runde, danach begaben wir uns auf den Rückweg.

Sam wollte uns eine Ayurveda Behandlung am nächsten Tag für den etwas missglückten Ausflug sponsern. Gern! Danach ging es Richtung Unterkunft. Die Nacht sollten wir im Baumhaus in Sigiriya verbringen. Es war super! Auf dem Weg dahin besichtigten wir noch einen Hindu-Tempel mit Elefanten. Männer dürfen einige Tempel nur oberkörperfrei und mit einem Sarong (Beinkleid) betreten. Also machten sich die Jungs frei und die Mädels verschleierten sich dafür umso mehr. Schöne Anlage und der Knicks der Elefanten vor den Göttern war eine verrückte Zirkuseinlage.

Am nächsten Morgen waren alle wieder fit und gut gelaunt. Es ging auf Village-Safari.

Wir starteten in einem Ochsenkarren und ritten auf einen wunderschönen See zu. Am See setzen wir mit einem Floss über und sammelten Seerosen ein. Eine braune (giftige) Schlange bekam ein Pattel ab, als sie unserem Boot zu nah kam. Der junge Bootsführer bastelte uns aus unseren Seerosen wunderschöne Ketten. Coole Showeinlage!

Wir gingen ein paar Meter zu Fuß, vorbei an Obst- und Gemüseplantagen und einem Baumhaus in dem die einheimischen übernachten, wenn Elefanten auf ihren Reisfeldern plündern.

In einem kleinen Haus angekommen wurden wir von zwei alten Damen über offenem Feuer auf traditionelle Art bekocht. Es gab Kokosnuss mit Chili, Limette und Salz auf Fladenbrot aus Reismehl und Kokos. Der anschließende Tee war köstlich und wir haben viel über die traditionelle Küche gelernt. Wir durften Reis sieben und Mehl mahlen sowie beim Flechten der traditionellen Palmblätterdächer zuschauen.

Zur versprochenen Ayurvedabehandlung ging es mit lauter Musik im TukTuk weiter. Nach einem ayurvedischen Heilkräutertee begann unsere Behandlung. Es war warm und das Öl auf der Haut fühlte sich noch wärmer an. Zu unserer Freude wurden wir dann noch in einen feuchten Backofen gesteckt, in dem wir ca. 15 min saftig durchgaren sollten. Zum Glück wurden wir nicht gegessen, das sollte uns vielleicht später in Indonesien passieren ;-).

Wir begaben uns, noch etwas fettig, auf den Weg nach Kandy. Auf dem Weg hielten wir an einem Gemüsegroßhandel an. In den drei großen Hallen herrschte reges Treiben. Die Kleintransporter standen Schlange, die Männer luden fleißig ihre Ware auf und über die Konditionen wurde heftig debattiert. Wir stachen neben Bananen, Zwiebeln, Kohl und Chili dann doch etwas heraus.

Weiter ging es nach Dambulla, um die berühmten Höhlentempel anzuschauen. Ein weiteres Highlight für Josi, die es so sehr mag Tempel anzuschauen. Der Aufstieg war bei der Hitze hart, die Aussicht lohnte sich dafür umso mehr. Oben angekommen begrüßten uns schon zahlreiche Affen. In den Sarong eingewickelt gingen wir auf den heißen Steinen (aua!) in die Höhlen rein. Es war atemberaubend. Die Atmosphäre war magisch und die zahlreichen Buddha-Statuen und Wandmalereien super schön.

Wir näherten uns Kandy und hielten noch am Mittelpunkt Sri Lankas an. Wir vier gingen durch ein altes Tor und bestaunten einen einsamen Tempel. Auf dem Rückweg zum Tempel geschah etwas Unglaubliches. Marcel sah in ca. 200 m Entfernung einen Leoparden. Das wunderschöne Tier schlich sich an zwei Pfaue an, doch Marcel, erschrocken über diese höchst seltene Begegnung, sollte das Abendessen mit seinem lauten Ausruf: LEOPARD !!!! vermasseln. Völlig begeistert von der Sichtung kamen wir im Auto an. Sam wollte uns nicht glauben und fragte einen Ortskundigen, der uns den Aufenthalt des Tieres bestätigte. WOW! Was für ein Glück. Leoparden sind in dieser Gegend sehr selten.

Wir erreichten spät am Abend Kandy, welches als kulturelles Zentrum Sri Lankas gilt und sauber sowie geschäftig schien.

Wir bestellten uns gemeinsam mit Sam Pizza bei Pizza Hut und tranken Bier und Arrack. Ein geselliger Abend. Arrack ist ein besonderer Schnaps aus Kokosnuss und schmeckt wie eine Mischung aus Rum und Whisky. Mit Cola ist der einfache Arrack ein Hit. Der zweifach destillierte Arrack ist eine feine Spirituose, die man pur genießen kann. Genau das richtige für Marcel und Robert.

Am nächsten Morgen besichtigten wir von außen den Zahntempel, 35 € Eintritt erschien uns etwas zu happig. In Kandy besuchten wir am Vormittag den gepflegten botanischen Garten. Wir fuhren über wunderschöne Landschaften weiter höher ins Gebirge zu den Teeplantagen. Schöne Ausblicke, ein schöner Hindutempel und kurvenreiche Straßen prägten unseren Tag. Dazu ein ständiger Sitzplatzwechsel im Auto, da die hintere Reihe kurz davor stand die Kotztüten zu füllen. Weiter im Hochland angekommen, nahmen die Temperaturen ab und es regnete. Ein Traum nach den 35 bis 40 °C in Sigiriya. Sam versprach uns, während der Reise im Hochland, mindestens sieben Wasserfälle zu sehen. Und so war es auch. An einigen konnten wir sogar baden gehen oder die Füße reinhalten.

Sam organisierte eine Besichtigung in einer der berühmten Teefabriken von Damro (ehemals Lipton). Wir wurden in die verschiedenen Qualitätsstufen eingeweiht und bestaunten die Herstellung des Tees. Ganz schön laut und aufwendig.

Wir genossen mit Blick auf die Teeplantagen einen guten Tee und fuhren danach Richtung Unterkunft.

Die Unterkunft in Nuwara Eliya war super! Frische Betten, gutes Essen und ein Ausblick wie im Bilderbuch. Hier sollten wir für drei Tage bleiben. Juhu! Wir genossen ein gutes Abendessen und starteten später eine ganz spezielle Nachtsafari, die wir aus diversen Gründen gern nur unter vier Augen mit viel Enthusiasmus erzählen. Stichwort Arrack.

Tag Nr. 2 im Hochland. Heute sollte es innen und außen feucht werden ;-).

Wir fuhren über verrückte Serpentinen in Richtung Tal. An einem Schloss angekommen, wurde für uns ein Tea-Tasting vorbereitet. Eine Frau erklärte uns die verschiedenen Sorten, Arten der Zubereitung und gab uns Kostproben. Unter anderem den äußerst schmackhaften aber auch sehr teuren weißen Tee. Wir waren von innen feucht!

Weiter im Tal sollten wir von außen nass werden. Es ging zum Wildwasserrafting…. Wuh! Wuh!

Ausgerüstet mit Helmen und Patteln liefen wir zum Wasser und bekamen am Dschungelfluss im Schlauchboot eine konkrete Einweisung. Läuft!

GoPro an! Uuuund Äktschn… J

Erst ruhig dann mal wieder richtig flott. Wir wurden nass und hatten viel Spaß.

Ein Highlight war der Schluss. Wir sprangen aus dem Boot in den Fluss und ließen uns mit der Schwimmweste treiben. Was für ein Spaß!

Es ging die zwei Stunden zurück und wir freuten uns auf einen ruhigen Abend, denn am nächsten Morgen "wollten" wir um 5 Uhr aufstehen.

Wir starteten fast pünktlich in Richtung Horton Plains. Die Horton Plains sind das einzige Naturschutzgebiet in Sri Lanka welches freien Fußes begehbar ist. Heftige enge Kurven ging es bergauf und fast ganz oben angekommen nahmen wir uns Zeit den Sonnenaufgang zu beobachten. Es war fast schon kalt. Wir starteten unsere kleine Wanderrunde zum Worlds-End und zurück. Wir wanderten 5 Stunden. Highlight des Parkes war für uns das „Little World´s End“, eine sehr steile Schlucht mit einer wunderbaren Sicht über die benachbarten Berge. Die Sonne kam raus und es wurde warm. Gegen 12 Uhr kamen wir am Start an, wo Sam auf uns wartete.

Wir beschlossen etwas Wind aus den Segeln zu nehmen und relaxten in der Unterkunft, ehe Irina, Marcel und Robert am Abend eine kleine Runde über den an der Unterkunft liegenden See chauffiert wurden. Josi hatte Bauchweh (oh, oh immer dieses scharfe Essen). Oder Josi hatte zu viel Milch aus der Highlands-Molkerei getrunken, in der wir unsere Lieblingsmilch mit Vanille oder Kakaogeschmack kauften.

Von nun an sollte das Programm langsamer werden. Kann ganz schön stressig sein so eine Weltreise ;-).

Der nächste Morgen begann wieder mit einem guten Frühstück.

Sam hatte für uns die besten Sitzplätze in einem Zug von Nuwara Eliya nach Ella reservieren lassen. Typisch Sam - nur das Beste im Panorama-Wagen für seine Lieblinge.

Wir fuhren mit einer alten deutschen Lok durch das wunderschöne Hochland von Sri Lanka. Die Technik war noch von Kolonialzeiten und seitdem wurde auch kein Meter neue Gleise gelegt.

Die Bilderbuchfahrt durch die zahlreichen Teeplantagen, vorbei an Schulen und dem Alltag der Menschen endete pünktlich in Ella. Da kann sich die Deutsche Bahn mal eine Scheibe abschneiden ;-). Sam holte uns vom Bahnhof bei Ella ab und wir fuhren zum größten Wasserfall Sri Lankas. Naja, hat sich leider nicht so gelohnt.

Daraufhin zogen wir für nur eine Nacht in unser neues Hotel ein – „The View“. Und so sah es dann auch aus. Der wohl schönste Ausblick der ganzen Reise. Ein Pool mit Blick auf die Berge lud uns zum Erfrischen ein. Traumhaft. Sams eindeutige Reservierung wurde vermasselt, deshalb blieben wir nur eine Nacht. War nicht so schlimm, wir hatten sowieso Lust auf das Meer. Am Abend gingen wir in ein hippes Lokal essen und genossen Pasta und Tapas.

Am 16.09. fuhren wir mit Sam Richtung Unawatuna. Unterwegs besichtigten wir nochmal eine wunderschöne und berühmte Eisenbahnbrücke namens Nine Arches Bridge und einen Wasserfall. Die Fahrt nach Unawatuna war schön. Wir sahen noch ein paar Elefanten am Straßenrand und waren dann doch froh nach 5 Stunden Fahrt in unserer neuen Unterkunft bei Olivier, einem durchgeknallten Franzosen, angekommen zu sein. Hier verabschiedeten wir uns vorerst von Sam, der liebevoll „Papa Bär“ von uns genannt wurde.

Wir sitzen gerade in einem Zug in Indonesien. Unser Blog ist somit auf den Tag genau ein Monat im Verzug.

Wir hatten uns vorgestellt immer topaktuell zu sein und viel Zeit für Blogeinträge zu haben. Davon kann man wohl nur träumen. Wir haben bereits so viele nette Menschen getroffen, mit denen man lieber den Abend verbringt, als mit dem Laptop auf dem Schoss.

Stay tuned ... Josefine & Robert

Antworten (2)

Mar
Na dann bin ich mal gespannt wie viele verschiedene Schnäpse ihr auf eurer Weltreise probieren dürft.

Marcel
Huhu ihr Zwei 😊 Irgendwie kommt mir das mit dem Vornehmen und der Wirklichkeit schwer bekannt vor 😁 Wünsch euch noch viel Spass 🐒

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