Unterwegs mit Josefine und Robert
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7. Die nächsten Tage unseres Trips durch Sri Lanka

Veröffentlicht: 27.09.2018

Es geht weiter…

Nun starteten wir richtig durch und fuhren ins Landesinnere. Die Fahrt ging nach Sigiriya.

Unterwegs machten wir ein paar Stopps. Bspw. Ananaspflanzen anschauen, die wir später aber noch öfters sehen sollten. Wir hielten mal hier, mal da. Sam brachte uns immer mehr Essen mit und wir waren so schon immer recht satt, da die Hitze einem eher den Durst als den Hunger bringt. Wir probierten dennoch die vielfältigen Obstsorten (große Bananen, kleine Bananen, rote Bananen, Bananen für bessere Sehstärke…), jegliche Teigtaschen, die mal herzhaft und mal süß gefüllt waren. Natürlich waren die herzhaften Dinge immer sehr scharf  – für uns zu mindestens. Daher tasteten Irina und Josefine sich langsam an die Dinge heran um dann doch festzustellen – es ist alles zu scharf. Ganz besonders gut waren die Cashewnüsse, die wir an dem einen Halt probieren durften. Da wir aus Vietnam wissen, wie die Nüsse wachsen und was es für eine Rarität ist solch eine Nuss zu gewinnen, aßen wir sie behutsam. Wir waren so satt vom Probieren, da kam Sam schon wieder mit etwas Neuem an. Weißbrot, 5 ganze Brote. Hä? Er sagte uns es sei für jeden ein Brot dabei und wir sollten probieren. Naja der Höflichkeit halber, bissen wir alle mal ab. Mittlerweile wissen wir, dass Sam uns gern mal veralberte und das war sein erster Streich. Wir fuhren an einen See, in dem die hungrigen Fische schon auf uns warteten.

Nebenher sahen wir wieder Fledermäuse. Diesmal aber am Tag. Komisch. Naja, sie hingen tot an den Stromleitungen hinunter. Da haben sie wohl die falsche Strippe gewählt.

Als nächstes fuhren wir zu einem sehr schönen abgelegenen buddhistischen Tempel. Keine Touristen, lediglich Einheimische, die uns anschauten als wären wir die ersten weißen Menschen im Ort. Es war, wie alle Tempelanlagen, ein sehr bedächtiger Ort. Die Bodhibäume gaben uns Schatten und machten die Steinböden erträglich. Wie in jedem Tempel gilt es aus Respekt die Schuhe auszuziehen, die Knie und die Schultern zu bedecken. Ersteres kann eine schmerzhafte Angelegenheit für europäische Füße werden. Das Highlight war, dass die Anlage über einen in den Berg gehauenen Tempel verfügte, der wunderschön verziert war. Am Felsen selbst hingen riesige schwarze Wespennester dran – gruselig. Sam erzählte uns alle Details zum Silver Temple, es war vermutlich einer seiner Lieblingstempel. Außerdem erkundigte sich Sam, wo denn der Elefant sei, der zur Tempelanlage gehörte. Später am Tag wussten wir dann warum.

Wir fuhren weiter nach Rambodagalla und kamen an einem starken Aufstieg an. Da oben erwartete uns der größte Steinbuddha weltweit. Atemberaubend! Auch hier galt, Schuhe aus und Josefine rannte plötzlich wie besessen los. Die Stufen waren verdammt heiß! Auf dem Felsen hatten wir einen fantastischen Ausblick auf die Umgebung. Ab und zu ragte eine weiße Pagode aus dem Grün heraus.

Nach diesen Ereignissen kamen wir am Abend in unseren schicken Häusern unter. Wir aßen gemeinsam Abendbrot, natürlich Reis mit Curry und lernten ein belgisches Paar in unserem Alter kennen, welche auch hier nächtigten.

Doch das Beste sollte noch an dem Abend kommen. Sam liebte es für uns Überraschungen bereit zu halten und so fuhren wir später noch mal los, ohne zu wissen wohin es ging. Nach ca. 45 Minuten Autofahrt, wurden die Straßen voller und Einheimische tummelten sich am Straßenrand. Wir waren in Galewela – zu einer Prozession!!! Es war unbeschreiblich, wir freuten uns riesig an so einem Fest teilnehmen zu können und das Beste – ganz ohne Touristen. Wir vier und die zwei Belgier waren die einzigen Weißen dort. Um so mehr wurden wir zur zweiten Attraktion, als wir einen kurzen Spaziergang durch die Menschenmassen unternahmen. Wir warteten lang, bis sich erahnen ließ, dass der Umzug in unsere Richtung schritt. Laute Gebete und Peitschenhiebe kündigten die Prozession an. Dicht folgten verschiedene Tänzergruppen, die sehr hübsch gekleidet waren und eigene Musik machten. Dann kam er – der erste Elefant! Bunt bekleidet, mit einem ebenso hübschen Reiter und Feuerkelchen um ihn herum. Wir waren perplex, wie magisch die Stimmung war und wie sehr uns das Spektakel in seinen Bann gezogen hatte. Bis zum vierten Elefanten von ca. 20 schafften wir es und dann sollte die Stimmung kippen. Plötzlich brach eine Massenpanik aus und alle Menschen liefen in unsere Richtung. Wir standen auf einer Bank, die uns die Einheimischen freundlicherweise für die bessere Sicht überlassen hatten und sprangen ohne groß zu denken herunter. Wir rannten gemeinsam, umgeben von vielen Menschen, in Richtung der Seitenstraße, in der unser Auto parkte. Sam schlief :-). Kaum am Auto angekommen, sahen wir ca. 20 m von uns weg den ersten Elefanten ohne Reiter wild herumlaufen. Oha! Gruselig, wenn selbst die Einheimischen solch eine Angst haben. Kurz darauf, kamen die nächsten Dickhäuter die Straße unkontrolliert entlanggerannt. Die Prozession war damit vorzeitig beendet ;-). Im Nachhinein betrachten wir dieses Ereignis als einmalig und wirken gelassen. In dem Moment des Panikausbruches, ging uns aber schon der Arsch auf Grundeis. Das war unsere erste Begegnung mit den ach so lieben Tieren, wie wir sie aus dem Zoo kennen…

Am nächsten Morgen fuhren wir nach Polonnaruwa, die ehemalige Hauptstadt Sri Lankas vor über 1.000 Jahren. Wir fuhren aus dem Gelände der Hotelanlage heraus, plötzlich bremste Sam abrupt…eine Schildkröte kreuzte unseren Weg. Auf dem Weg machten wir noch an einer Brücke halt. Dort lebt ein Mann, der mit Waranen spielt. Lustig anzusehen :-).

In Polonnaruwa angekommen, spürten wir die gnadenlose Hitze. Zum Glück hatten wir auf dem Weg Kopfbedeckungen gekauft. Nach einer kleinen Erklärungsrunde vom Guide (der ein Auge auf Josi geworfen hatte), ging es dann raus um die alten Ruinen zu erkunden. Die Entwicklung war für damalige Verhältnisse sehr weit. Unser Guide hatte so viel Freude daran, dass es damals schon ordentliche Toiletten gab und lud deswegen Josi zu einem lustigen Tanz bei 40°C im Schatten ein. Meine Vermutung, dass es kein Tanz war, sondern es sich einfach um verbrannte Fußsohlen handelte, sollte sich bald bestätigen. Doch das war nicht genug. Ein besser erhaltener Tempel, der Tempel der Fruchtbarkeit, wurde zum Highlight. In dem Tempelinneren befand sich ein Stein in Form eines P*******. Natürlich sollte Josi als erstes am Stein reiben ;-). Nun ja, was soll man da noch hinzufügen….

Die Tempelanlage ist sehr bedeutsam, weil sie die heutige Kultur Sri Lankas widerspiegelt. Auf der Anlage befanden sich auch hinduistische Tempel und Tempel aus anderen Epochen. Der damalige König hatte sehr viele Frauen aus der ganzen Welt. Keine der Frauen wollte ihre Religion wechseln, so kam es, dass das heutige Sri Lanka offen und friedlich mit allen Religionen umgeht.

Es war wirklich unerträglich heiß. Wir tranken viel und schwitzen noch mehr. Leider bekam Josi an diesem Nachmittag, trotz aller Vorsicht, einen Hitzeschlag. An unserer nächsten Station konnte sie leider nicht teilnehmen und Sam schaffte sie in unsere Unterkunft zum Schlafen.

Es ging auf Safari! Am Minneriya National Park angekommen, stiegen wir in einen großen Jeep. Das Dach war offen und der Guide auch. Er hatte viele Informationen für uns und erklärte uns viele Zusammenhänge auf dem Weg zum See, wo wir eventuell Elefanten sehen sollten. Auf der Huckelpiste dahin, sahen wir Pfaue und andere Vögel.

Nun sahen wir sie am Horizont. Elefanten…. Ach nein, Wasserbüffel oder war es doch ein Jeep? Wir fuhren noch ein paar Minuten bis es endlich so weit war. WAHNSINN! Eine riesige Herde Elefanten zum greifen nah. Eine wunderschöne Perspektive eröffnete sich uns. Elefantenbabys futterten glücklich mit ihrer Mutter und im Hintergrund lag ein großer See mit Wasserbüffeln und Seeadlern. Es sah aus wie in Afrika. Robert hatte natürlich seinen Spaß daran die Elefanten zu fotografieren und Marcel und Irina genossen diesen wunderschönen Ausblick auch. Circa eine Minute vom ersten Halt entfernt, sollte es nicht ganz so friedlich zu gehen. Dort bestaunten viele Jeeps eine weitere große Gruppe Elefanten. Wie unser Guide schnell bemerkte, waren die Tiere etwas nervös. Abrupt beschleunigte er unseren Jeep. Wir drei schauten nach hinten - ein Elefant rannte hinter uns her. Die anderen unachtsamen Guides hatten die Gruppe getrennt. Unser Guide erklärte uns, dass leider nicht alle Guides so sehr um das Wohl der Elefanten besorgt sind wie er. Wir fuhren von der großen Gruppe Elefanten weg und bestaunten viele Seereiher und Pelikane an einer ruhigen Stelle am Wasser. Wunderschön. Auf dem Weg aus dem Park heraus begegneten wir nochmals Elefanten, die für uns vor einem Bergmassiv posierten. Es wurde langsam dunkel und wir konnten die Sonne über den Bäumen untergehen sehen.

Sam holte uns wieder ab, wir fuhren in die Unterkunft, Josi sollte es schon bald etwas besser gehen!

Bis zum nächsten Mal, Josefine & Robert!

Antworten (3)

Ines
Ganz spannend geschrieben, da machen wir ein buch draus! Pssst!🙂🙂🙂

Sylvia
Ein Buch schreiben ist eine gute Idee 👍👍👍

Josefine
Tagebuch schreiben wir ja schon ;-) Ein Anfang...

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