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Tag 95 - verhandelbar

Veröffentlicht: 06.08.2019

03.08.19


Wir haben uns heute mal wieder einen Wecker gestellt, weil es weiter geht und wir Gili Trawangan verlassen. Die Sachen haben wir zum Großteil schon gestern gepackt, jetzt werden nur noch die Reste in den Rucksack geworfen und wir gehen zu unserem angestammten Frühstücks-Platz. Nicht nur für uns ist es außergewöhnlich früh, auch die Jungs aus dem Camp sind offensichtlich noch mit der Verarbeitung der gestrigen Party beschäftigt. Wir warten erst mal ab, werden nach einer halben Stunde Warten aber langsam ungeduldig, weil unsere Fähre um 11 ablegt und wir eine Stunde früher am Anleger sein sollen. Und soooo früh haben wir unseren Wecker dann auch nicht gestellt. Irgendwann taucht Roul auf und fragt uns nach unseren Frühstücks-Wünschen - Omelette und Kaffee sind inzwischen zur Routine geworden. Wir hauen ordentlich rein und machen uns dann um kurz vor 10 auf dem Weg zum Hafen.


Schon mit dem Fahrrad ist der Weg nicht wirklich schnell gemacht, zu Fuß und mit zwei Rucksäcken ist die Angelegenheit ziemlich schweißtreibend und wir kommen um viertel nach 10 am Hafen an und lassen uns erledigt auf die Bänke fallen. Unsere Fähre ist noch nicht da und kommt, laut Auskunft des Hafenpersonals, heute auch pünktlich um 11. Naja, dann bleibt noch Zeit für einen kleinen Einkauf. 


Wie angekündigt kommt die Fähre und wir gehen an Board. Im Inneren der Fähre riecht es ziemlich unangenehm nach Erbrochenem und wir halten uns für super schlau und steuern gleich aufs Sonnendeck zu. Auf der Treppe werden wir aber auch schon wieder gestoppt - Sonnendeck ist für Weiterfahrende nach Bali erst nach Lombok erlaubt! Ich versuche dem Mann verständlich zu machen, dass ich schnell Seekrank werde und der Geruch in der Kabine nicht gerade zum Wohlbefinden beiträgt, er bleibt hartnäckig und ich vertraue auf die Reisetabletten, die ich vorsichtshalber genommen habe. Wir verbringen die erste Zeit also unter Deck, den Großteil der Fahrt aber sehr entspannt (Partymusik, Bintang und ziemlicher Wellengang inklusive) auf dem Sonnendeck. 


Zurück in Padang Bai ist es weniger einfach als gedacht einen Fahrer Richtung Norden von Bali zu finden. Fahrten nach Ubud, Kuta, Uluwatu und alles andere im Süden wären bei unserem Fähranbieter inklusive gewesen, aber bis uns für uns wieder in diese Richtung geht ist noch ein bisschen Zeit. Also laufen wir verhandelnd durchs ganze Dorf und sind berühmt berüchtigt, weil wir für 25 km "nur" bereit sind 250.000/ 15€ Rupiah zu zahlen (die App, mit der wir sonst alle unsere Fahrten gebucht haben funktioniert hier leider nicht, zeigt aber einen Preis von 170000/10€ Rupiah an, an dem wir uns orientiert haben). Am Ende sind wir so schlapp, dass wir einem Fahrer 270000/17€ Rupiah zahlen - ist dann auch egal! Hauptsache es geht weiter. 

Wir kommen also "teuer" erkauft nach einer Stunde Fahrt in Amed an. Amed heißt eigentlich die Region, die aus 8 kleinen Fischerdörfern entlang der Küste besteht. Unsere Unterkunft ist wieder relativ schlicht, es gibt aber ein Bettgestell und ein Moskitonetz! Das was wirklich zählt ist ja auch die Umgebung und die ist traumhaft! Wir haben von unserer kleinen Terrasse Meer- und Gartenblick und überall laufen Hühner mit ihren Küken rum - sehr süß. 

Wir legen nur schnell unsere Rucksäcke ab und gehen direkt an den Strand und springen ins erfrischende Wasser. Man hat einen guten Blick auf den höchsten Vulkan von Bali, den Mount Agung (ca. 3000 Meter hoch, leider noch von Wolken verdeckt) und der schwarze, steinige Sand ist eine gute Abwechslung zu den weißen Sandstränden auf Gili T. Das Wasser ist glasklar und wird schon nach wenigen Metern überraschend tief (hängt glaube ich mit den Ausbrüchen und den Erschütterungen des Mount Agung zusammen - ich meine sowas in der Art gelesen zu haben..). 


Nachdem wir uns von der Sonne haben trocknen lassen, gehen wir in das Warung, das zur Unterkunft gehört und bestellen uns ganz langweilig Nasi und Mie Goreng, obwohl die Karte sehr vielversprechend aussieht, weil günstig und vielseitig. Die ziemlich lange Wartezeit aufs Essen wird mit gratis Popcorn überbrückt - frisch und salzig - kommt super als Vorspeise! Gebratener Reis und gebratene Nudeln sind ausgezeichnet. Große Portionen und klasse gewürzt. Für 90 Cent eine glatte 8 von 10! 

Diese Reisetage schlauchen einen immer mehr als man denkt - weil man ja eigentlich den Großteil der Zeit nur rumsitzt und sich fahren lässt, aber wir fallen müde ins Bett und genießen das Meeresrauschen zum einschlafen. 


- Jonna 

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