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Tag 94 - beruhigend

Veröffentlicht: 02.08.2019

02.08.19

Schon seit Tagen fuhren wir fast jeden Tag an einem Strandabschnitt im Norden der Insel vorbei, der mit Schildern versehen war, auf denen "Turtle-Beach" steht. Und schon seit Tagen haben wir uns vorgenommen, ein Schorchel-Set auszuleihen und auf Schildkröten-Suche zu gehen. Heute ist der Tag, an dem wir uns endlich früh genug aufraffen können.

Wir kommen an einer improvisierten Blechhütte an, an der wir uns zwei Brillen und zwei Schnorchel ausleihen (3€ für beide für 5 Stunden). Sofort hüpfen wir ins Kühle nass und halten die Augen offen - leider ohne Erfolg, obwohl wir eine gute halbe Stunde die Küste abschwimmen. Wir gehen wir an Land und bekommen einige Tipps von den Einheimischen. Wir wärmen uns auf und wagen nach einer Weile einen zweiten Versuch. 


Dieses Mal folgen wir den Anweisungen der Locals und schwimmen weiter bis zum Ende des Riffs hinaus. Wir sind nicht Mal fünf Minuten im Wasser und plötzlich kann man einen schwarzen, Gulli-Deckel-großen Fleck im Wasser erspähen. Es kommt näher und entpuppt sich als Meeresschildkröte (Kanister und Bojen haben wir vorher auch schon fälschlicher Weise als solche identifiziert).


Für einige Minuten paddeln wir nur auf einer Stelle, den Blick fest auf das Tier gerichtet, und beobachten es, wie es drei Meter unter uns neben einem Stein ausruht. Etwas später bewegt sich die Schildkröte aus ihrem Versteck heraus und taucht sehr langsam an die Oberfläche, um Luft zu schnappen. Währenddessen können wir, nicht Mal zwei Meter entfernt von ihr, eine kurze Zeit mit ihr "mitschwimmen" - ein ziemlich schönes Gefühl, diese Tiere haben einfach etwas unglaublich beruhigendes. Nachdem sie Luft geschnappt hat entflieht sie in einen Bereich, in dem man vor lauter Plankton und Algen leider keinen Meter weit gucken kann. Wir drehen also um und versuchen unser Glück in der anderen Richtung. Eine weitere Begegnung haben wir nicht und wir kehren wieder zurück zum Strand. 


Wir ruhen uns auf den Sitzsäcken aus, Jonna fährt zwischenzeitig zurück zu unserer Unterkunft, um unsere wasserdichte Hülle fürs Handy (für Unterwasserfotos) zu holen, dir wir leider heute Morgen vergessen haben. Nachdem wir wieder komplett getrocknet und dementsprechend aufgewärmt sind, gehen wir ein drittes Mal für einen Schnorchelgang ins Wasser. Der Einstieg ist etwas schwierig, da mitlerweile fast Ebbe ist und man nicht mehr über das Korallenriff schwimmen kann, sondern gehen muss - Deswegen tragen hier alle also diese Badeschuhe.

Wieder sind wir vom Glück geküsst und können eine Weile neben, hinter und mit einer Schildkröte schwimmen. Wir tauchen kurz auf, um unsere Brillen zu säubern und kurze Handgriffe an der Unterwasserkamera zu tätigen. Als wir wieder abtauchen ist unser gepanzerter Freund über alle Berge. Natürlich sind wir trotzdem mehr als zufrieden und belassen es bei der "Ausbeute".

Wir legen uns noch einmal auf die Säcke und lassen den Nachmittag ausklingen - danach werden die Brillen abgegeben, die Fahrräder gesattelt und wir fahren zurück zur Unterkunft, um unsere Sachen zu wechseln.


Zum Abend fahren wir kurz erneut los und kehren in einem uns unbekannten Restaurant ein - sagen wir so: Es war nicht gut. Mehr brauch man auch nicht zu wissen! Zur Feier unseres letzten Abends auf der Insel rauchen wir wieder eine Wasserpfeife und holen uns danach einen Pfannkuchen - Déjà vu. Danach geht zurück aufs Zimmer.


- Alex


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