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Valladolid, Chichén Itzá und X'Keken

Veröffentlicht: 02.08.2019

Das Städtchen Valladolid im Zentrum der Region Yucatan war endlich so, wie ich mir eine richtige mexikanische Stadt vorgestellt hatte - mit kleinen bunten Häuschen und einer Kathedrale im Kolonialstil. Valladolid erreichte ich zusammen mit meiner deutschen Mitreisenden am frühen Abend. Unsere erste Amtshandlung war es, herauszufinden wie wir am nächsten Morgen möglichst früh und günstig zu den Maya Ruinen von Chichén Itzá kommen würden. Das war schnell erledigt, da die Haltestelle des entsprechenden Collectivos (Sammeltaxi) nicht weit von unserem Hostel entfernt lag.

Als das erledigt war, erkundeten wir die Stadt und aßen auf dem Marktplatz Esquites (Maiskörner in einer Soße aus Mayonnaise und Zitronensaft) und zu Nachtisch Marquesitas (eine knusprige Waffel, die man mit allerlei Füllungen bestellen kann). Danach versorgten wir uns mit Proviant für den Ausflug am nächsten Tag und gingen früh schlafen. Am nächsten Morgen verlief alles wie geplant. Wir nahmen das erste Collectivo und kamen noch einige Minuten vor Öffnung des Parks am Eingang an. Auch im Nachhinein bin ich froh, dass wir so früh dort waren, denn im Laufe des Tages wurde es wirklich unangenehm heiß und am Morgen waren die Schatten noch länger und die Luft kühler, was das Schlendern durch die Anlage deutlich angenehmer machte. Und auch die zahlreichen Souvenir-Verkäufer hatten ihre Stände um diese Uhrzeit noch nicht aufgebaut. Später wurde es fast lästig sie ständig abzuwimmeln.

Wir entschieden uns gegen eine Führung. Zum einen, weil sie recht teuer war und zum anderen wollten wir in unserem eigenen Tempo durch die Anlage laufen. Unterwegs trafen wir auch immer wieder auf andere geführte Touren und schnappten bei den deutschen und englischen Guides einige interessante Informationen auf. So erfuhren wir zum Beispiel, dass es üblich war, dass spanische Missionare ihre Kirchen nahe der Maya Heiligtümer bauten, um den Einwohnern das Christentum näher zu bringen. So mussten sie wenigstens nicht an einen anderen Ort um ihren Glauben zu praktizieren. Wir sahen natürlich auch das große Ballsportfeld, auf dem die Maya eine Art Fußball spielten, bei dem sie Bälle durch kleine Ringe am Feldrand schießen mussten. Die Gewinner hatten die Ehre den Göttern geopfert zu werden.

Nach etwa drei Stunden hatten wir alle Ruinen besichtigt und mittlerweile war es so heiß, dass wir gerne unser nächstes Ziel ansteuerten: zwei unterirdische Cenoten. Cenoten sind Löcher, bzw. Höhlen im Kalkstein, die mit Süßwasser gefüllt sind. In Yucatan gibt es ein ganzes System von unterirdisch miteinander verbundenen Höhlen. In manchen kann man tauchen gehen. Das Wasser in den Cenoten ist meist sehr klar und man kann die Kalkstein-Formationen an deren Grund von oben gut erkennen. 

Wir besuchten an diesem Nachmittag die Cenoten X'Keken und Samula. In beiden darf man schwimmen und obwohl wir uns das Wasser mir einigen anderen Touristen teilten, hatte die Atmosphäre in der Grotte etwas mystisches und wieder erinnerte mich die Umgebung stark an die Kulisse eines Abenteuerfilms. Nachdem wir uns im kühlen Wasser ordentlich abgekühlt hatten, nahmen wir uns ein Taxi zurück zum Hostel. Am Abend entdeckten wir, dass in der Stadt ein kleines Fest und eine Pride-Parade stattfand. An einem der Stände machten wir eine kleine Tequila-Probe. Es war der beste Tequila, den ich bis dahin probiert hatte und ich war etwas traurig, dass ich keine Flasche mitnehmen konnte. Danach aßen wir in einem kleinen Restaurant sehr leckere Enchiladas und konnten sogar von dort aus, die kleine Parade beobachten. Das war der letzte Abend in Valladolid und am nächsten Tag verabschiedete ich mich von meiner deutschen Mitreisenden und fuhr allein mit dem Bus einige Kilometer Richtung Norden zur Insel Holbox.

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#valladolid#chichenitza#cenote