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Tag 88 - alternativ

Veröffentlicht: 31.07.2019

27.07.19

Nach der durchaus lückenhaften Nacht setzen wir uns etwas groggy auf unsere Terrasse und frühstücken; Jonna holt etwas Obst vom Stand nebenan. Der Check-Out hier ist schon um 10:30 Uhr, zum Glück haben wir unsere Rucksäcke quasi nicht ausgepackt.

Wir bedanken uns bei den Hosts und machen uns auf zu der Unterkunft, die wir eigentlich schon ab dem ersten Tag haben wollten. Bei unserem 20 Minuten Marsch durchqueren wir das Innere der Insel – Es ist ziemlich witzig, wie schnell die Infrastruktur hier wechselt. Man muss nur zwei Minuten von der Küste weggehen und hat auf einmal das Gefühl, sich in einem komplett untouristischen, indonesischem Dorf zu befinden. Improvisierte Hütten, spielende Kinder, herumlaufende Hühner und Kühe prägen das Bild. Wir kommen an der Unterkunft an, gehen zwischen einer reihe von Bungalow-Zimmer hindurch und gelangen zu einem Innenhof. Sofort werden wir herzlich von einigen jungen Herren mit Rastas begrüßt. Weil wir so früh sind, können wir (erneut) nicht sofort unser Zimmer beziehen, weshalb wir unsere Sachen ablegen und vom Betreiber des Camps Eistee serviert bekommen. Er erklärt uns, dass es sich bei der Unterkunft um eine Art Community/Kommune handelt. Es wohnen zur Hälfte Einheimische und zur anderen Hälfte Backpacker hier. Die Einheimischen sind quasi alles Musiker und haben sich einem alternativen Lebensstil versprochen. Dementsprechend entspannt ist auch das Ambiente dort – Der Innenhof ist ausgefallen dekoriert, alles ist selbst gemacht und schreit nach Reggae und Inselkultur – uns gefällt es super. Seit langer Zeit riechen wir wieder Marihuana – in Indonesien steht auf jeglichen Drogenkonsum/besitz/schmuggel eine sehr lange Haft- bzw. die Todesstrafe. Die Gilis stellen hierbei jedoch eine Ausnahme dar – es gibt keine richtige Polizei auf den kleinen Inseln, was (ganz offensichtlich) ausgenutzt wird.





Nach 1,5 Stunden und einem sehr netten Gespräch mit dem Betreiber, können wir auf unser Zimmer. Wir legen unsere Sachen ab, bringen unser Moskitonetz an und entscheiden uns an den Strand zu fahren. Das Camp stellt ein Dutzend Fahrräder (Haupt-Fortbewegungsmittel auf der Insel) umsonst zur Verfügung, was, neben gratis Wasserspender und frei nutzbarer Küche, ein Grund war, weshalb wir uns für diese Unterkunft entschieden haben.


Die Drahtesel sind zwar in einem ziemlich fragwürdigen Zustand (platte Reife, lockere Pedale, keine Bremsen, an Gangschaltung ist gar nicht zu denken), erlauben einem aber doch etwas schneller von A nach B zu kommen. Wir finden ein nettes Plätzchen am Strand und entspannen dort einige Stunden. Zurück im Camp machen wir uns in der Küche Instant-Nudeln, verbringen etwas Zeit auf dem Zimmer und fahren dann, zusammen mit den Einheimischen und den anderen Backpackern, zu einem Platz am Strand, an dem wir erst einen tollen Ausblick auf den Sonnenuntergang haben und danach bis in die Dunkelheit zusammen sitzen und gemeinsam mit den Locals Musik machen – ich darf mich sogar ein bisschen auf der Bongo austoben. Die Einheimischen stellen eine große Tüte Popcorn und Arak (Reisschnaps, der mit so ziemlich allem gemischt wird – nicht so schlecht, wie man denkt).






Nach einigen Stunden fahren wir wieder nach Hause und gehen auf unser Zimmer. Die Truppe folgt wenig später und setzt die Musik-Session im Innenhof des Camps fort. Im Gegensatz zur gestrigen Musiktruppe im anderen Hostel, kann es sich dieses Mal aber durchaus hören lassen und stellt keinerlei Einschlaf-Schwierigkeit dar.

- Alex

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