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Warsawa und das große Nichts

Veröffentlicht: 20.02.2018

5. bis 8. Februar 2018

Eigentlich wollte ich gar nicht mehr fliegen, trotzdem sitze ich gerade im Flieger nach Stuttgart und höre dem Captain zu, wie wir gleich durch ein Schlechtwettergebiet fliegen. Dabei scheint doch die Sonne? Warum nach Stuttgart, dazu ein anderes Mal.

Nach dem ich am Montag nach meinem kurzen Abstecher nach Rügen zum HNO Arzt ging, der mir gesunde Ohren bestätigte, ging’s mit der Bahn weiter nach Warschau. Warum Warschau. Nun ja , Pierogi, Bier und Vodka und alles andere in der Welt war zu teuer. Flüge nach Nordkorea, Brasilien oder in den Iran nicht mehr im Budget. In Warschau angekommen erlag ich drei Tage einer Grippe und kam erst am vierten Tag wieder raus. Ich kaufte mir neue Kontaklinsen, ging zum Putzer und danach ins Uprising Museum. ( Wiederstandsmuseum ). Als einziger Deutscher erfuhr ich, warum Warschau so eine öde Architektur hat, es nichts zu sehen gibt und es im Winter somit doppelt so öde ist.

Der Grund liegt bei uns. Im zweiten Weltkrieg überfiel Deutschland bekanntlich Polen um zur Sowjetiunion durchzustoßen. Als es dann die politische Untergrundarmee wagte, nach einer gewissen Zeit sich zu wehren, beschlossen die Nazis ganz Warschau zu zerstören. Wie die deutschen nun mal so sind, natürlich gründlich und systematisch. Sie besiegten die politische Armee recht schnell und zerstörten dann 90 % der ganzen Stadt. Sie sprengten die Häuser eines nach dem anderem. Es sollte ein abschreckendes Beispiel für alle anderen danach werden. Wie viele Menschen dabei starben? Ich hab’s bei den ganzen Opferzahlen vergessen. Aber bestimmt mehr als einer.

Die Rote Armee stand dabei auf der anderen Seite des Flusses und guckte zu. Sie freute sich später über eine leere Stadt als die Deutschen weg waren.

Danach fühlte ich mich wirklich mies und ich verstand, warum viele Polen Vorbehalte gegenüber Deutschen haben.

Neben dieser Lehrstunde kam ich zum besseren Teil am Abend. Pierogi und viel Bier mit Einheimischen und anderen Backpackern.

Einen Tag später guckte ich mir noch den Lazienki-Park an und fotografierte Enten. Danach beschloss ich nach Krakau zu ziehen, in dem die Alstadt vom Krieg verschont blieb und ein tolles Nachtleben sein soll.

Also wieder Sachen gepackt und los zum Zug.

p.s. am 8. Februar wunderte ich mich warum vor den Bäckereien lange Warteschlagen waren. In Polen wird die „ Weiberfastnacht“ , „ Fat Thursday“ genannt und mit Spritzgebäck wie Berlinern gefeiert. Dazu werden Freunde besucht. Ich tat das gleiche. Siehe Fotos

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