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Shanghai, das Hamburg China

Veröffentlicht: 25.01.2018

13. bis 20 Januar 2018

Mittlerweiler ist es schon der 28. Januar und ich sitze in meinem Bett in Xi‘an. Ein Hochbett mit bequemer Matratze Auch ein großer Schrank für meinen Backpack, abschließbar. Und sie können English an der Rezeption. Während ich gerade beschreiben wollte, worauf ich mich mittlerweile freuen kann ( Klobrille ist nur aufgelegt , ohne Schrauben ) kommt eine Dosis „Frischluft“ herein. Diese Frischluft hat einen Luftqualitätsindex von 278 , was nichts anderes bedeutet als „sehr gesundheitsschädigend“. Nach einem Tag in dieser Stadt fühle ich mich als hätte ich eine Schachtel Zigaretten geraucht und muss husten.

Aber zurück zu dem eigentlich Thema , Bericht Shanghai. Ich habe jetzt zwei Wochen gebraucht um darüber zu schreiben . Warum?

Das liegt zum einen daran, das ich angekommen bin im „reisen oder backpacken.“ Wollte ich zu Beginn nur möglichst viele coole Sachen sehen und suchte Sightseeingpunkte raus , kaufte Reisebücher, hab ich mittlerweile da keinen Bock mehr drauf. Es ist anstrengend und nach zwei tollen Skylines ( Bangkok und Hongkong ) ist natürlich die in Shanghai auch klasse. Auch die typischen Touripunkte sind toll, aber es nicht dass, was es ausmacht zu reisen. Das habe ich mittlerweile für mich rausgefunden und beschreibe gern, was ich damit meine.

Hab ich zu Beginn in günstigen Hotels geschlafen für 15 Euro im Einzelzimmer, bin ich mittlerweile in 6 oder 8 Bettzimmern und übernachte in sehr günstigen Youthhostels für 3 bis 5 Euro die Nacht. Mc Donalds und bekannte Resturants werden gemieden und ich freue mich über Bratnudeln mit Beef für 1,10 EUR der Teller. In Deutschland wäre ich nicht mal ins Restaurant reingegangen, so dreckig ist es und runtergekommen . Aber was heißt runtergekommen, es war hier noch nie „ oben“ China ist immer noch Entwicklungsland.

Freute ich mich am Anfang über Deutsche , da ich mich nicht traute English zu sprechen, versuche ich diese zur vermeiden und spreche lieber mit anderen Nationalitäten wie Chinesen, Mexicaner, Dänen, Polen und so weiter. Wenn mir mal nicht das richtige Wort einfällt wird’s beschrieben oder mit Google Translate und jeder Sprache der Welt übersetzt. Auch das abklappern von Tourihotspots ist zwar nett, macht aber nicht so viel Spaß wie mit Jun im Hostel in Shanghai fünf Partien Billiard zu spielen. Oder mit 12 Leuten die Happy Hour zu feiern und mit lokalen Reisbier nen tierischen Hangover zu bekommen. Das alles macht meine Reise spannender und mich ehrlich gesagt neugierig , was es da noch alles zu bereisen gibt. Nordkorea by the way ist zu teuer. Ich hab’s gecheckt 1.500 EUR für 8 Tage. 😉

Jetzt aber zu Shanghai. Angekommen am Samstag nach Guilin, ging’s in Youth Hostel mit 4 Personen. Die Klimaanlage auf Hot ging’s mit dem Schlafen. Der Sonntag war nicht wie erwartet voll mit Smog, sondern Sonne. Ich lief durchs französische Viertel, einen weiterem Gebiet voller kleiner Restaurants und Geschäfte und sah dann zum ersten Mal von weitem, den riesigen , sehr hübschen Shanghai Tower. Durch Old Town und den vielen Touristen zum „ The Bund „ , der Skyline Shanghai am Hafen. Sehr schön! Montags traf ich zufällig eine Indische Amerikanerin, die genau so planlos durch die Stadt lief wie ich. Sie musste 5 Stunden warten für den Flug zurück in die USA und kam aus Südindien. Ich wollte zum Shanghai Museum und sie kam mit. Ich freute mich auf nen English Nachmittag und jemanden zum schnacken. Das Museum war öde und wir tranken lieber Kaffee und unterhielten uns über Politik und natürlich Trump.es war auch übrigens der erste Tag mit Smog. Sieht aus wie Nebel, stinkt wie verbrannte Kohle.

Mittwochs war ich mit Jun Billiard spielen und dann im Kunstviertel M 50. ziemlich coole Ausstellungsstücke und nen toller Tag. Donnerstag versuchte ich zum Industriehafen zu kommen , kam aber zu spät und sah nur Nebel. Der bis war auch schon weg.

Einen Tag zuvor bin ich übrigens die Magnetschwebebahn gefahren. Der Meglev. Abgefahren , so mit 430 km/ h in 7 Minuten zum Flughafen zu fahren und die Geschwindigkeit zu spüren. Normalerweise braucht die Bahn ne Stunde.

An Freitag wollte ich unbedingt zum Industriehafen. Warum. 50 Containerpötte können dort abgefertigt werden und das in einer Reihe. In Hamburg feiern wir ja schon einen Riesentanker der reinkommt. Hier können 50! liegen!

Nach 90 Minuten Bahnfahrt zum Busbahnhof musste ich noch eine Stunde auf den Bus warten. Es war schwer, da keiner English sprach und der Port noch ein Insidertip ist und nicht ausgeschildert. Welchen Bus ich zu nehmen hatte, erklärten mir wie so oft Chinesiche Businessleute oder Jugendliche, die English beherrschen. Nach einer weiteren Stunde Fahrt, war ich endlich da und es war genau so nebelig wie einen Tag zuvor . Scheisse, aber was soll’s. Immerhin 100 Meter mehr Sicht. Um auf die Plattform zu kommen, musste ich 30 RMB bezahlen und 90 Minuten einen Berg komplett erklimmen. Verschwitzt und Überglücklich endlich dort zu sein, machte ich meine Selfies.

In Shanghai war es also soweit. Vom Pauschalurlauber zum Backpacker. Darauf nen Bier und ab geht’s nach Bejing.

P.s. in Shanghai war es schon heftig mit Polizei und Sicherheitskontrollen , aber Bejing kann noch mehr . Witzig war das Warnplakat in der Metro. Ein Typ mit Bart und Mütze hatte eine Dynamitstange in der Hand. Es sollte vor Attentäter warnen. Und ich wunderte mich, warum mich keiner grüßt 😉😄

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