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Südafrika! Unser Start in Jo‘burg

Veröffentlicht: 28.02.2023

Es ist der 17.2.23 und wir sind nach insgesamt ca. 17 Stunden in Johannesburg gelandet. Für uns ging es von Berlin über London mit 5 Stunden Aufenthalt nach Südafrika. Wir können es kaum erwarten, was dieses Land für uns bereit hält!

Nachdem wir unseren kleinen Mietwagen vom Flughafen O.R. Tambo abgeholt und erfreut festgestellt haben, dass er Automatik hat, machen wir uns auf in den abenteuerlichen Linksverkehr einer der größten Städte Südafrikas. Es klappt erstaunlich gut und nach 45 min sind wir bei unserer netten Unterkunft im Stadtteil Melville angekommen. Jetzt müssen wir erst mal eine Mütze Schlaf nachholen. Als wir wach werden ist der Tag fast vorbei.

Wir laufen zum nahegelegenen Supermarkt, der wirklich eine fantastische Auswahl hat, und decken uns mit ein paar Snacks, Obst und Getränken ein. Zurück in der Unterkunft unterhalten wir uns ein wenig mit der Dame an der Rezeption, die uns einige Tipps für Johannesburg verrät. Da es bald dunkel wird, sollen wir uns nur noch mit dem Taxi fortbewegen, weil es sonst zu gefährlich ist. Wir schmieden einen Plan für den morgigen Tag und folgen dann einer Restaurantempfehlung in der 4th Street.

Rips und Rotwein am ersten Abend

Dort angekommen spazieren wir ein bisschen die Straße auf und ab und kommen an vielen tollen Läden, Cafés, Bars und Restaurants vorbei. Leider haben die meisten Läden schon geschlossen (was in Südafrika wohl schon gegen 16 Uhr der Fall ist). Wir landen schließlich in einer fantastischen Weinbar mit einer feinen Auswahl an frischen Gerichten. Mit einer Flasche südafrikanischem Rotwein, Spareribs und Pasta mit frischen Calamari lassen wir es uns gutgehen und stoßen auf die letzte große Reise an, bevor der Ernst des Lebens mit der Arbeit wieder beginnt…

Ausgeschlafen geht es früh am nächsten Morgen zum nahe gelegenen Frühstück im Pico Bella (unbedingt zu empfehlen!). Generell kann man sagen, dass es in den meisten Unterkünften hier kein Frühstück gibt und alles sehr auf Selbstversorger ausgelegt ist - dafür gibt es nahezu überall eine Küche, Grill etc.

Mit gutem Frühstück in den Tag starten

Mit dem Taxi fahren wir zum Apartheid Museum, wo wir die heutige Tour starten wollen um mehr über einen wichtigen Teil der Geschichte Südafrikas zu lernen. Im Museum ist es nicht erlaubt Fotos zu machen, doch allein schon die Architektur beeindruckt uns. Am Eingang erhält man für 150 Rand (ca. 12,50€) ein Ticket, mit dem man per Zufallsprinzip in „weiß“ und „nicht-weiß“ eingeteilt wird. Dann betritt man je nach „Hautfarbe“ auf der Karte durch unterschiedliche Korridore das Museum. In der Zeit der Apartheid wurde jeder mit einem Pass einer Gruppe zugeteilt, entweder weiß, schwarz, farbig oder asiatisch. Teilweise wurden dabei ganze Familien auseinandergerissen, denn die verschiedenen Gruppen durften nicht untereinander verkehren. Ganz zu schweigen von vielen anderen absurden Gesetzen, die von der weißen Regierung damals erlassen wurden.

Apartheidmuseum

Das Museum ist wirklich unglaublich riesig und überfordert uns mit den vielen Bildern, Videos, Texten und Geräuschen. Wir machen den Fehler zuerst nach rechts zu gehen, wo die Entstehung von Johannesburg (auch Jo‘burg oder Jozi genannt) in der Goldgräberzeit, die Eroberung Südafrikas durch die Briten und Holländer, sowie eine Ausstellung über das Leben von Nelson Mandela zu sehen ist. Wir wissen gar nicht wo wir als erstes hinschauen sollen. Nachdem wir uns zurecht gefunden und die ersten Teile besichtigt haben, sind schon fast 2 Stunden um. Wir wenden uns nach links und verstehen, dass wir besser dort angefangen hätten, denn hier geht es von Beginn an um die Apartheid. Die Gestaltung der Ausstellung ist abwechslungsreich und interessant, aber wir sind nicht in der Lage wirklich alles zu lesen. Die Apartheid macht uns fassungslos und wir fragen uns immer noch, wie es dazu kommen konnte. So viele Menschen wurden in dieser Zeit unterdrückt, sind zu unrecht verurteilt worden oder gestorben. Hoffentlich kommt es nie wieder dazu…

Nach ungefähr 3,5 Stunden verabschieden wir uns aus dem Museum. Die Zeit ist schon wieder viel zu schnell vergangen und die weiteren Sehenswürdigkeiten schließen bald. Also entscheiden wir uns zum Neighborgoods Market zu gehen, von dem wir schon viel gutes gehört haben. Als wir mit dem Taxi dort ankommen stellen wir fest, dass es das Marktgebäude nicht mehr gibt. Gegenüber hat unter neuem Besitzer und neuem Namen „The Playground“ aufgemacht, was das selbe in grün sein soll. Wir bezahlen jeder 1€ Eintritt und stehen dann in einem umgestalteten alten Parkhaus mit vielen Foodstalls, einer Bar, einem DJ, kleinen Kunstständen und der Möglichkeit selbst beim Malen kreativ zu werden. Die Stimmung ist entspannt und es sind viele junge Leute hier. Kaum geht man jedoch eine Straße weiter, fühlen wir uns nicht mehr so wohl…

„Playground“

Wir beschließen mit einem Taxi direkt weiter in den hippen Stadtteil Maboneng zu fahren und uns dort umzusehen. Es gibt wieder einige coole Restaurants und Bars und ein paar Läden. Es ist einiges los, aber alles wirkt zwielichtig dunkel… dann dämmert es uns: es ist wieder einmal Loadshedding und es gibt keinen Strom. Das passiert in Südafrika bis zu 5x am Tag. Seit Jahren besteht das Problem, dass es nicht genug Strom für das Land gibt, deshalb sollte es einen nicht wundern, wenn man an jeder Ecke laute Generatoren brummen hört. Jede Stadt und jeder Stadtteil hat zu bestimmten Zeiten ca. 2 Stunden am Stück keinen Strom, weil dieser umverteilt wird. Die Leute scheinen sich hier schon lange daran gewöhnt zu haben und auch uns stört das Ganze wenig (trotzdem sollte man vielleicht besser immer eine aufgeladene Powerbank dabei haben).

Welcome to Maboneng

Wir landen in der sehr coolen Rooftop-Bar „Living Room“ mit Blick über Johannesburg und quatschen bei einem Bier über das Leben bis es irgendwann Zeit ist etwas zu essen. Da ein wirklich guter DJ hier auflegt, bleiben wir direkt und schauen dem Sonnenuntergang mit einem leckeren Burger in der Hand zu.

Dann geht es mit dem Taxi nach Hause, denn morgen stehen viele Kilometer Fahrt und ein langer Tag an… Es geht in die fantastischen Drakensberge!

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