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Einfach mal ungeplant abbiegen: Helgelandskysten

Veröffentlicht: 20.07.2022

Wir fahren so vor uns hin, irgendwo im Nichts Mittel-Norwegens, vorbei an unendlich viel Wald, Wasser, Bergen… Eigentlich soll es heute noch mindestens bis Mo i Rana gehen, aber dann sehen wir das Schild „Helgelandskysten“ nach links. Tina: „Hey, warte mal… Davon hab ich schon voll schöne Fotos gesehen, aber ich dachte das sei wo ganz anders?!“. Nach einigem hin und her überlegen fahren wir einfach links ab und landen nach 30 min auf der Insel Sandnessjøen. Wir fahren zum nächstgelegenen Campingplatz und freuen uns über eine trockene Kochmöglichkeit und zeitlich unbegrenzte Duschen. Als wir dann um ca. 0.30 Uhr zu unserem Stellplatz direkt am Meer zurückkommen, trauen wir unseren Augen nicht: der Himmel und die Wolken sind überzogen von einem facettenreichen Rot und bilden einen der schönsten Sonnenuntergänge, die wir seit langem gesehen haben! Wir wollen überhaupt nicht mehr schlafen gehen und so genießen wir den Ausblick bis nach 2 Uhr morgens.

Dementsprechend langsam kriechen wir am Vormittag aus unserem Auto… Was fangen wir jetzt mit unserem ungeplanten Stop an? In dieser Region könnte man so vieles tun! Kayaken im türkisfarbenen Wasser, Bird-Watching-Safaris, unzählige Wandertouren… Schade, dass unsere Skandinavien-Deadline schon näher rückt und ein längerer Aufenthalt gerade nicht in die Planung passt. Wir entscheiden uns für eine Wanderung auf die Sieben Schwestern (De syv søstre), einer Gebirgskette auf Sandnesjøen. Genauer gesagt auf das Hochplateau zwischen dem Gipfel Skjærdingen und Tvillingan (ca. 8km und ca. 700hm hoch und 700hm wieder runter).

Wir kämpfen uns zunächst durch den Matsch der letzten regenreichen Tage, freuen uns aber sehr, dass heute sogar ausnahmsweise mal 24 Grad und Sonne angesagt sind. Einen erkennbaren Weg durch das ganze Geröll der Berge ist nicht wirklich zu erkennen, doch wir hören ein Jauchzen in der Nähe, dem wir folgen. Wir finden eine Gruppe Norweger und Kanadier, die unter dem eiskalten Wasserfall des Gebirgsbachs duschen und in einem winzigen Gesteinspool Baden. Schnell sind wir überzeugt; wir müssen da rein! Kurz zieht sich beim eintauchen alles zusammen, aber dann lässt es sich ganz gut aushalten ;) Dann wandern wir weiter, immer steil bergauf und immer auf der Suche nach den roten Markierungen, die den "Weg“ nach oben weisen. Doch wie immer in Norwegen entschädigt die Aussicht von oben für alle Strapazen! Auf der einen Seite können wir sogar bis nach Schweden schauen, auf der anderen über die zahlreichen kleinen Inseln der Helgelandskysten! Auf dem Weg bergab finden wir einen etwas größeren natürlichen Pool und springen einfach nochmal in das herrlich klare Wasser. Von weiter oben ruft uns der Kanadier zu, ob wir heute überhaupt schon ein bisschen gewandert wären oder nur von einer Badestelle zur nächsten gehen… Schnell hüpfen die 4 ebenfalls in den See und es sollte nicht das letzte mal sein, dass wir ihnen begegnen. Auf dem Rückweg holen sie uns wieder ein und wir gehen das letzte Stück gemeinsam, während sie uns mit Tipps zu unserer Weiterreise versorgen.

Am Auto angekommen fängt es zu regnen an - heute mal perfektes Timing! Da es für die nächsten Tage anhalten soll, machen wir uns lieber aus dem Staub… Ab auf die Lofoten!

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