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Zurück in den (Großstadt-) Dschungel :O (Tag 90 der Weltreise)

Veröffentlicht: 03.12.2019

03.12.2019


Die Nacht war wie erwartet wieder sehr kalt^^ Unter der Decke war alles in Ordnung aber während ich aufwachte, wannimmer ein Fuß oder Arm im Freien war, wachte Jonas irgendwann auf, weil er im Halbschlaf das Gefühl hatte, dass die beiden dicken Decken ihn zerdrücken :O

Auch wenn es gerade nicht so klingt, war das Zimmer aber super gemütlich. Morgens traute ich mich nach einem kleinen Frühstück im Bett (ganz gesund mit Obst dabei sogar :O Das Schälmesser lohnt sich!! :D ) sogar zu duschen. Dazu hieß es, den Boiler anzuschmeißen und 15-20min zu warten.

Als ich dann barfuß ins Bad ging, fühlte ich mich sehr mutig :p Tatsächlich wurde das Wasser nach dieser angegebenen Wartezeit auch warm und obwohl es „nur“ warm war und nicht heiß, beschlug sofort der Spiegel und alles im Raum dampfte :D :D

Den Rest des Vormittags verbrachten wir mit YouTube unter den beiden Decken und ich hoffte, dass die zwei Stunden reichen, um meine Haare annähernd zu trocknen. Letzteres funktionierte natürlich nicht aber dann kam halt ne Mütze drauf ;-)

Check-Out war um 11:00 Uhr aber der Bus würde ja erst um 13:30 Uhr fahren. Also gönnten wir uns noch ein zweites Frühstück bzw. Lunch von unserer Gastgeberin. Wie gestern schon hatte sie nach unserer Bestellung „Verbesserungsvorschläge“ ^^ (Reisnudeln seien besser als die „normalen“ Nudeln z.B.), sodass wir beide das gleiche Gericht bestellten – was ich nur fair fand, denn dann muss sie nur einmal kochen :)

Nach dem kleinen Appetithappen durften wir noch eine weitere Stunde mit dem kleinen Heizstrahler im Wohnzimmer der Familie warten (welches ja gleichzeitig die Eingangshalle und der Essensraum für Gäste ist ;-) ). Der Opa schaltete dabei die Nachrichten an (oh nein! Tropensturm auf den Philippinen! Die stehen auch noch auf unserem Plan :O ) und als die Kinder aus der Schule kamen, wurde die Fernbedienung von der vielleicht 11-jährigen Tochter übernommen. Nach einem kitschigen Boyband-Musikvideo folgte eine Serie über Schlangenkämpfe, bei denen ein Hund die ganze Zeit wild bellt :D Interessant! Fernsehschauen mit Locals ;-)

Um 12:30 Uhr machten wir uns dann auf den Weg zum Büro der Busgesellschaft. Unsere Gastgeberin erklärte uns ganz lieb, wo es liegt (mit ausgedrucktem Stadtplan^^), gab uns die Adresse für Google Maps und sogar ihre Telefonnummer, damit wir sie im Notfall anrufen könnten. Zum Abschied half sie Jonas noch, Kalle richtig zu schultern und joah. Schade, dass wir nicht länger bleiben wollten, denn das Guesthouse können wir klar empfehlen <3

Auf dem Weg zum Bus kauften wir natürlich noch Snacks nach (die von gestern haben wir ja heute zum Frühstück gegesssen :O :D) und nach insgesamt knapp einer halben Stunde kamen wir dann am „Büro“ an – einem kleinen Raum im Erdgeschoss mit ein paar Holzbänken zum Warten.

Die Dame am Empfang fragte uns nach unseren Namen aber als wir sie nannten, verstand sie uns nicht. Wir zeigte ihr ein Foto, das unsere Gastgeberin uns hat machen lassen und dann war alles geregelt :)

Ohne wieder richtig zu wissen, wann genau es losgeht oder welcher der draußen parkenden Busse uns gehört, setzten wir uns dann für ein paar Minuten, bis wir zu unserem Bus gewiesen wurden – dem VIP Queen Cafe. Nicht schlecht^^

Wie befürchtet war es wieder so ein Sleeper-Bus mit Kojen. Ahh!!! Aber, als wir einstiegen, stellte ich zwei ganz tolle Dinge fest :p Erstens, es gab an Bord eine Toilette!!! Und zweitens, die Dimensionen waren dieses Mal so, dass man sich sogar aufrecht hinsetzen konnte und dann gerade eben mit dem Kopf NICHT das darüberliegende Bett berührt :D

So konnten wir die nächsten sechs Stunden recht bequem reisen (mit Decke und beiden Jacken, bis es außen und im Bus selbst warm genug wurde ;-) ). Zweimal hielten wir an einem Busbahnhof an, wo man für knapp 20 Cent zur Toilette gehen kann und beim zweiten der beiden gingen wir sogar auf „Shoppingtour“ und gönnten uns jeder für unter einen Euro ein Baguette mit Ei und irgendwelchen Kräutern. Echt lecker! :)

Damit man übrigens seine Schuhe, die man ja beim Betreten des Busses ausziehen und in einer Plastiktüte verstauen muss, nicht immer an- und ausziehen muss, gibt es an den Busbahnhöfen Leute, die vor den Bus so eine Automatte und einen Korb mit Schlappen stellen, wie wir es bei unserer Anfahrt nach Sapa schon gesehen hatten. Echt praktisch ;-)

Während Jonas die meiste Zeit Musik hörte oder döste, schaute ich fast die ganze Zeit aus dem Fenster. Schon nach kurzer Zeit sah man wieder Bananenbäume und war deutlich in einer anderen Klimazone. Auch wenn Jonas das nicht ganz so sieht, sah es für mich wieder aus wie in Laos :p Okay, die Reisfelder sind größer und wahrscheinlich ist der Anbau nicht nur für den eigenen Gebrauch oder das Dorf sondern kommerziell angelegt aber sonst… ^^

Nach der ersten Stunde kam dann die große Überraschung – wir fuhren auf eine Autobahn :O :D :D So etwas hatten wir seit der Türkei nicht mehr gesehen ;-)

Somit war die Fahrt auch ruhig und wenig wacklig. Ich sah den Red River stundenlang zu meiner Linken und daran orientiert die riesigen flachen Reisfelder. Es gab grüne Hügel, mal niedrig, mal ganz hoch und eine Abwechslung aus Dörfern und modernen Gebäuden, die man eher in einer großen Stadt einordnen würde. Ich sah Kirchen, Rinder und vor allem ganz viele Arbeiter, die die steilen Hänge rechts und links der Autobahn bepflanzen, um die Erosion zu minimieren. Eine ganz nette Fahrt also :)

Ziemlich genau nach sechs Stunden waren wir dann auch tatsächlich in Hanoi. Man wurde schon sanft mit riesigen Werbeplakaten darauf vorbereitet und als die Stadt dann kam, war ich mal wieder überrascht von der Anzahl der Fahrzeuge, Menschen und hohen Gebäuden :D :D Als hätte ich noch nie eine Stadt gesehen :p Aber ja, Bangkok ist schon über einen Monat her :O

Der Bus hielt an mehreren Stellen auf Wunsch der Fahrgäste an aber wir blieben bis zur Endstation sitzen – 1,7 km von unserem Hostel entfernt. Natürlich kamen direkt mehrere Taxifahrer an, die einen unserer europäischen Fahrgäste fast bedrängten, bis dieser die Stimme erhob und davonstapfte… Ei ei ei… Wir schüttelten erfolgreich alle Taxifahrer ab und entschieden uns zu laufen :)

Der Weg zum Hostel war dann auch interessant. Uns wurde ein paar Mal eine Rikscha angeboten aber beim ersten Nein, ließen sie auch direkt von uns ab ;-) Erst ging es durch eher ruhige Gassen mit teuer aussehenden Kleidungsläden, Mercedes Benz Geschäft und Banken aber schon nach der ersten Abbiegung sah man mehr Leben auf der Straße.

Überhaupt fahren hier in der Hauptstadt natürlich gefühlt 1.000.000 Motorroller. Als wir bei unserer Ankunft im stockenden Verkehr durch die Innenstadt fuhren, fuhren diese Motorroller übrigens unverblümt über den Gehweg, um nicht warten zu müssen^^

Naja. Neben den Fahrzeugen, die gekonnt um einen herumfahren (wir sind mittlerweile „mutig“ genug, einfach weiterzulaufen und zu vertrauen :D ), waren vor allem auch viele Menschen auf den Straßen – Touristen aber auch Einheimische. Vor ein paar Bars waren Leinwände aufgebaut, weil gerade der Asien-Cup läuft und die Vietnamesen den Fußball ganz interessiert zu verfolgen scheinen. Ein echt tolles Bild! :)

Schließlich kamen wir in der Straße an, die zu unserem Hostel führt. Bis dahin hatten wir Laden an Laden mit Spielzeug oder Souvenirs gesehen aber diese spezielle Straße ist komplett im Weihnachtsthema!!! :O Bestimmt 200m lang gibt es rechts und links Weihnachtsdeko jeglicher Art. Wow!

So ganz trifft das natürlich nicht den Sinn von Weihnachten aber ich bin positiv überrascht, dass es überhaupt ein Thema ist und Jonas hat sogar schon gegoogelt und wenn es klappt, sind wir Weihnachten in Ho-Chi-Minh, wo ich vielleicht sogar in die Kirche gehen kann <3 Mal schauen, was darauß wird^^

Unser Hostel hat eine recht gute Bewertung bei booking.com und der erste Eindruck war auch freundlich aber es ist schon eher „einfach“ ;-) Ich finde, man bekommt genau das, was man für 4€/Nacht (inklusive Frühstück) in einer Großstadt erwartet :D

Unser Zimmer besteht aus zwei Hochbetten, wobei die Betten jeweils Doppelbetten sind, d.h. man kann hier mit bis zu 8 Leuten schlafen :) Das Bad ist quasi im „Wandschrank“ mit einer sehr dünnen und lichtdurchlässigen Tür verschließbar und hat vielleicht 1qm. Dusche und Waschbecken haben denselben Wasserhahn, eine Brause hängt direkt über der Toilette, sodass man bequem Zähneputzen, duschen und auf Toilette gehen kann – und das gleichzeitig! Voll effizient ;-)

Zum Glück habe ich heute Morgen geduscht – zwar nur lauwarm aber immerhin noch ohne Verrenkungen^^

Nach dem Check-In (die Rucksäcke passen nicht alle in den EINEN Schrank, der zu jedem Doppelbett gehört ;-) ) gingen wir noch raus Wasser kaufen. Für knapp einen Euro bekamen wir eine 6-Liter Flasche – endlich mal wieder mehr als diese „kleinen“ 1,5er :D :D

Da wir heute nur Snacks gegessen hatten (und die kleine Portion Reis zum Mittag im Guesthouse…) gönnten wir uns noch jeder ein Sandwich auf die Hand und dann ging es auch wieder zurück ins Hostel.

Während ich hier schreibe, sind die anderen vier Leute (ein französisches Pärchen und zwei asiatische Freundinnen – das vierte Doppelbett ist noch frei) schon im Bett mit Licht aus aber sie müssen leider noch mein Tippen erdulden, denn der „Gemeinschaftsraum“ unten ist noch kleiner als unser Zimmer :p

Ach ja – neben der etwas sparsamen Einrichtung, stinkt es leider auch noch sehr nach Abwasser – in unserem gesamten Zimmer ist es besonders schlimm :( Angenehm ist es nicht aber erst einmal sind wir ja nur zwei Nächte hier und dann schauen wir mal :D

Es fühlt sich gar nicht so schlecht an, zurück in einer Stadt zu sein. Wir sind gespannt, wie Hanoi morgen bei Tag aussieht, da es uns an keine der anderen asiatischen Städte, die wir bisher gesehen haben (okay, das sind nicht viele aber man hat ja trotzdem gewissen Vorstellungen :D ), erinnert.

So, jetzt ist 22:23 Uhr und ab 23:00 Uhr ist „quiet time“ :O Wir müssen uns sputen und müde sind wir sowieso genug :D

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