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Auf dem Weg zu Baumi ^_^ (Tag 88 der Weltreise)

Veröffentlicht: 01.12.2019

01.12.2019


Gestern Abend war unten noch eine richtige „Party“, sodass wir in unserem Zimmer mithören konnten aber ich war müde genug, um trotzdem einfach einzuschlafen, während Jonas noch Bouldern guckte^^

Die Nacht war dann aber ruhig und super gemütlich und warm genug! Das Bett ist nicht soo breit, also konnte man sich nicht allzusehr um die Decke streiten. Perfekt :p

Um 7:00 Uhr fing das das Rumoren an aber ganz dezent und so wurde man sanft geweckt :) Frühstück gibt es ab 7:30 Uhr und da es in der Sonne auf der Terrasse ganz angenehm war, genosen wir dort unser Frühstück – Jonas hatte Omelette und ich hatte Pancakes mit Bananen und Schokosauce

Obwohl mich das Frühstück nicht so sehr sättigte (ich bin aber auch anspruchsvoll :D ), fand ich es super und kurz darauf ging es dann auch schon los zu unserer heutigen Wandertour.

Man kann hier auch Trekking-Touren buchen, wo Dorfbewohner mit einem zusammen laufen, damit man sich nicht verläuft, aber wir mögen es ja lieber, wenn wir unser Tempo und unser Ziel selber bestimmen können, also gingen wir auf eigene Faust los ;-)

Zunächst mussten wir vorbei an kleinen Hütten, die entweder Haus oder Verkaufsladen mit Souvenirs waren (oder beides) durch die Reisfelder auf unserer Seite des Hangs, bis wir an eine Brücke kamen. Diese Hängebrücke ist aus Metall und obwohl sie wackelt, sie sieht ziemlich gut aus. Ein paar Meter weiter kann man noch die vermutlich alte Version der Brücke sehen – komplett aus Holz und etwas weniger sicher aussehend :D

Nach der Brücke ging es dann wieder auf der anderen Seite den Hügel hinauf. Und es ging hinauf und hinauf :O :D

Der Weg war etwas lehmig aber eigentlich ganz gut begehbar, wenn man ab und zu ein bisschen aufpasste. Zu unserer Linken floss ein Fluss mit ein paar kleinen „Wasserfällen“, was echt hübsch war und ab und an passierten wir eine Hütte oder sogar ein Stück „Wald“ - entweder Bambus oder weiter oben dann Farne und Nadelbäume.

Auf dem Weg nach oben gibt es mehrere Viewpoints und da wir echt Glück hatten mit dem Nebel/den Wolken, konnten wir meistens auch richtig tolle Ausblicke genießen – was natürlich direkt für ein paar klischeehafte Sprungfotos ausgenutzt wurde :p ^^

Dominierend bei dem Ausblick waren natürlich die Reisterrassen aber noch konnten wir uns daran nicht satt sehen. Es sieht einfach toll aus :)

Ein paar Mal gab es auch richtig steile Stücke, aber wenn ich versuchte, das mit der Kamera festzuhalten, wurde es schwierig :D Dann muss man uns einfach glauben^^

Nach einem dieser steilen Stücke hörten wir von weiter oben plötzlich Musik. Mein erster Gedanke war, dass es nach christlicher (Kirchen-)Musik klingt :O Da ja heute Sonntag ist, könnte es ja sein, dass dort oben irgendwo ein Gottesdienst ist? Wir sind zwar in Vietnam aber unsere Gastgeber zum Beispiel haben in einer Ecke ein Jesusbild, Kreuz und Kerzen aufgestellt, also vielleicht sind einige Leute hier Christen?

Ziemlich interessant – wir versuchen vielleicht heute Abend mal nachzufragen :) Da wir außer der üblichen Holzhütten oben keine Gebäude sehen konnten, dachte ich irgendwann, dass es vielleicht doch „normale“ Musik ist, die mich ein bisschen an Disneys Pocahontas „Farbenspiel des Winds“ erinnerte doch dann sah ich ein Haus, das vorne auf dem Dach ein großes Kreuz hatte. Ha! Es war also doch eine Kirche!!! Cool!

Da ja heute der erste Advent ist und ich ein bisschen traurig bin, Weihnachten nicht „richtig“ mitzuerleben, habe ich mich voll gefreut^^ Wenn selbst hier oben in einem Bergdorf eine Kirche steht, vielleicht kann ich dann ja doch irgendwo Weihnachten erleben :p

Neugierig gingen wir hoch zur Kirche. Auf dem Grundstück steht eine einfache, klassische Holzhütte aber es gibt noch ein Toilettenhaus und dann eben die Kirche selbst – welche aus Stein gebaut ist. Über dem Eingang steht das Datum, wann die Kirche gebaut wurde – im Januar diesen Jahres.

Auf Maps.Me ist sie zum Beispiel noch nicht eingezeichnet aber wir markierten sie auch nicht^^

Nach der Kirche ging es ein Stück über eine Straße anstatt über Trampelfpade weiter den Hügel hinauf. Oft kamen uns Motorräder/-roller entgegen, deren Fahrer lange Holzscheite transportierten. Ob es für Feuerholz ist oder zum Bauen, keine Ahnung, aber uns begegneten bestimmt 10 oder 15 solcher Fahrer :)

Immer wieder schauten wir außerdem auf einen bestimmten Baum, der auf einem der Kämme über die anderen hinwegragt. Wir können Baumi sogar von unserem Homestay aus sehen und machten uns einen Spaß daraus, ab und zu zu schätzen, wie weit wir noch von ihm weg sind^^

Zwischenzeitlich sahen wir übrigens eine Gruppe Dorfkinder, die in einem schnellen Tempo einen der Trampelpfade hinunterjagte – ganz selbstverständlich und ohne Hinzufallen. Wir Europäer und Schreibtischtäter können so etwas nur mit Staunen beobachten :D :D

Ein Schild zur Einschätzung der Waldbrandgefahr und einen Löschteich sahen wir übrigens auch noch – also ziemlich fortschrittlich alles! :)

Nach ca. 3 Stunden hörten wir dann auf, weiter nach oben zu gehen. Von wo wir waren hätte man den 3.000er sehen können, wenn die Wolken es erlaubt hätten aber da hatten wir keinen Glück :(

Da wir aber kein „Ziel“ für heute hatten, außer einfach zu wandern, war uns das gar nicht so wichtig ;-) Wir hatten ein paar Snacks für eine Brotzeit dabei, aber waren uns schnell einig, dass wir diese unten am Fluss zu uns nehmen wollen, wo große Steine das Wasser verlangsamen und man super schön sitzen konnte.

Also ging es ungestärkt den Berg/Hügel wieder hinunter ;-) Wie befürchtet waren die steilen Stücke für die Knie etwas anstrengend (es ist wohl wirklich die „3“, die ich spüre :D :D ) und da es ab und zu rutschig war, musste man sich auch konzentrieren. Einmal fiel ich auf den Hintern und war direkt genervt, vor allem, wenn ich daran dachte, wie die Kinder hier selbstverständlich runter gerast waren :D :D

Schließlich kamen wir an eine Stelle, wo zwei Reisterrassen durch einen Graben voneinander getrennt waren. Jonas hopste leichtfüßig hinüber aber obwohl es vielleicht nur ein Meter war, traute ich mich nicht… Meine Ängste vor Höhe oder engen Räumen habe ich leider auch auf dieser Reise noch nicht besiegelt :p

Ich ging also auf meiner Seite des Grabens weiter, um eine schmalere Stelle zu finden – leider ohne Erfolg. Als ich oben ankam, war nämlich zur Straße hin ein Stacheldrahtzaun und Gebüsch, das ich nicht überwinden konnte.

Etwas frustriert, ging ich wieder weiter runter und kam an eine Stelle, wo man wieder vielleicht einen Meter hopsen musste. Jonas amüsierte die Situation glaube ich sehr :D :D Verständlicherweise – denn es war bestimmt wirklich unnötig :p Gentleman wie er ist, bot er mir eine Hand an, die ich bei der Landung greifen könnte und dann wooow – sprang ich einfach rüber :D :D :D Und es passierte nichts. Ich landete ganz normal und eigentlich war alles in Ordnung, aber ich war noch immer angespannt. Ei ei ei :D :D

Nach dem „Schock“ gingen wir ein Stück weiter die Straße hinunter anstatt den nächsten Trampelpfad zu nehmen. Echt nett^^ Es folgten zwei steile Stücke, die nach fast 90° aussahen und wo nicht nur ich ein paar Mal in die Hocke ging, um nicht zu stürzen :p

Irgendwann kamen wir an einer kleinen Gruppe Holländer vorbei – darunter Senioren und eine Familie mit Baby und Kleinkind. Der Vater erklärte uns auf Englisch, dass sie laut Google Maps nur 15 (oder 50?) Minuten zu ihrem Ziel (einem bestimmten Bergdorf) laufen müssten. Sie seien aber schon seit 10 Uhr unterwegs (mittlerweile war 13:30 Uhr) und waren immer noch nicht da :O

Die ärmsten! Offensichtlich hatte Google da gelogen ;-) Jedes Elternteil trug eines der Kinder und auch die Senioren waren nur sehr langsam unterwegs, als sie den Abstieg angingen – ohne das Dorf erreicht zu haben. Wir überholten sie dann und machten schließlich an unserem zuvor ausgewählten Platz die Brotzeit

Baguettes, Äpfel und ein Schoko-Küchlein als Dessert – wir waren im Himmel :D Eine gute halbe Stunde genossen wir unseren Snack und sahen die Holländer wieder ans uns vorbei laufen aber als wir schließlich selber weiter gingen, überholten wir sie erneut^^

Als wir wieder an der Brücke ankamen, merkte ich, dass ich schon ein bisschen k.o. war und nachdem wir unsere Seite des Hügels wieder raufgestiegen waren, gab es erst einmal eine Dusche (mit warmen Wasser!

Die Wanderung hat sich auf jeden Fall gelohnt und wenn man da Spaß dran hat, kann man hier bestimmte locker 1-2 Wochen bleiben, um alles zu erlaufen^^ Die Anlage dieser Terrassen und kleinen Dörfer ist einfach riesig und wir sind froh, dass wir hier hoch in den Norden gefahren sind :)

Vietnam hat sich also doch noch von seiner schönen Seite gezeigt hier und vor allem das Wetter beim Anstieg mit Blick auf das Tal und die Reisfelder ohne Wolken war echt toll!! :) Hier in einem Dorf zu übernachten, um dann morgens einfach auf eigene Faust loswandern zu können, können wir auf jeden Fall empfehlen! ;-)

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