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Und einmal noch mit dem Rad^^ (Tag 95 der Weltreise)

Veröffentlicht: 08.12.2019

08.12.2019


Gestern Abend haben wir noch mit unserer Gastgeberin zusammen Fußball geschaut (Halbfinale!). Vietnam gewann 4:0 und ist somit im Finale. Yay! Man hörte bei allen Toren sogar die Nachbarn jubeln – Fußball ist hier eben sehr groß^^

Nach einer wieder sehr erholsamen Nacht (können wir bitte das Bett, die Kissen und die Decke mitnehmen und behalten :D ) gab es dann noch einmal leckere Bananenpancakes für mich und Jonas entschied sich für Toast und Ei. Da wir das Frühstück gestern gelobt hatten, machte unsere Gastgeberin dann auch ein Foto davon, einmal nur vom Essen und dann auch mit uns als fröhliche, zufriedene Gäste. Hätte ich das gewusst, hätte ich mir zumindest die Haare gebürstet :D :D :D Naja egal :p

Für heute hatten wir uns vorgenommen, in den Eco-Park zu fahren, der vor allem für das Bird Valley besucht wird. Da man die Vögel aber am besten spätnachmittags beobachten kann, da sie dort zu ihren Nestern zurückkehren, guckten wir uns vormittags etwas Anderes an.

Zur Auswahl standen Hoa Lu und Am Tien, die nebeneinander liegen und ca. 8 km entfernt sind. Das hieß, wir stiegen wieder auf Amadeus und Sabrina (wie ich sie später nannte :p ). Direkt beim Aufsteigen erinnerten uns bestimmte Körperteile daran, dass wir gestern schon über 30 km als sonst untrainierte Fahrradfahrer geradelt waren ;-) :D :D

Die Hinfahrt fühlte sich aber super fix und easy an (nachdem ich anfangs für Jonas Geschmack etwas zu langsam fuhr und wir das dann sanft ausdiskutierten^^). Wir entschieden uns zunächst für Am Tien, welches dafür besucht wird, dass dort komplett von hohen Felsen umgeben ein See liegt (welcher glaube ich aber manmade ist :D ). Es gibt auch noch eine Höhle oben in den Felsen und natürlich einen Tempel.

Der alte Eingang zu dieser Sehenswürdigkeit ist ein prunkvolles Tor, das ein kleines bisschen so aussieht, als könnte es Teil der Chinesischen Mauer sein (obwohl ich diese noch nie gesehen habe, aber so stelle ich sie mir zumindest vor^^).

Kurz vor einem Schild, dass auf Am Tien hinweist, gab es eine Abbiegung nach rechts einen Schotterweg entlang. Wir nahmen den Weg und kamen schließlich zu dem eben erwähnten Tor. Die Treppen dort hoch sahen etwas ungenutzt aus, da überall Gras wuchs und das Tor war auch verriegelt. Hmm… Wenn man durch den Spalt zwischen den Türen blickte, konnte man den See aber sehen. Wir waren also auf der falschen Seite :D :D

Als wir dann weiterfahren wollten, kamen uns drei Engländer entgegen, die auch zu Am Tien wollten. Wir erzählten ihnen von unseren Beobachtungen aber sie wollten sich trotzdem selber einmal umsehen^^ Jonas und ich fuhren zurück an die Straße und nach etwa 200m winkte uns ein eifriger Herr heran (und blies in eine Trillerpfeife).

Ähnlich wie gestern zur Mittagszeit hatte er ein einlaminiertes Menü in der Hand. Auf der Rückseite war eine handgemalte Karte, auf der Am Tien und Hoa Lu eingezeichnet sind (die aber beide eh schon in Sichtweite waren^^). Er wollte uns überreden, dass wir bei ihm an seinem kleinen Cafe und Verkaufsstand (Reishüte und andere Souvenirs) unsere Fahrräder parken.

Jonas und mir war fast schon klar, dass das ganze ein Scam ist aber nachdem ich mehrmals „free parking?“ fragte, gab der Herr nach und ließ uns einfach so parken. Jonas gegenüber erwähnte er zuvor noch, dass wir ja nach dem Sightseeing in seinem Cafe essen können. Jaa :D :D

Genau dann kamen die drei Engländer auf ihren Fahrrädern an. Während sich der Herr um seine neuen „Kunden“ kümmerte, gingen Jonas und ich einfach zum Eingang vom Am Tien. Später trafen wir übrigens die Engländer noch einmal und sie erzählten uns auf Nachfrage, dass sie tatsächlich ein Parkticket bezahlen mussten :D Tja, da hatten wir wohl Glück gehabt^^

Wie sich herausstellte, gibt es, jetzt wo das Tor geschlossen ist, zwei neue Eingänge zu dem See – und zwar in Form von riesigen Tunneln, die man eher für eine wichtige Straße vermutet hätte :O Ei ei ei… Der See selbst war dann eigentlich ganz hübsch (zumindest fand ICH das^^) und das sahen auch einige Brautpaare so.

Mit kleinen Booten ließen sie sich auf den See rudern, um dort dann Hochzeitsfotos zu schießen. Es gab sogar Kutschen, die wie bei Cinderella eine Kürbisform hatten und sogar eine kleine Truhe hinten drauf <3

Jonas und ich gingen dann zunächst hoch zur Höhle, die wie immer hier in Vietnam ziemlich unspektakulär war :p Es war quasi nur ein kleiner Raum mit Treppen, die zu einem mit Wasser befüllten Raum führten. Joah ;-) Immerhin konnte man oben von der Terrasse ein paar Fotos von den ganzen Brautpaaren schießen, die sich übrigens auch auf der Treppe hoch zur Höhle gerne in Szene setzten. Nicht schlecht^^

Anschließend gingen wir noch einmal um den See herum und wurden von den ganzen Vietnamesen dort mit „Hello“ begrüßt. Wir antworteten dann mit „hallo“ auf Vietnamesisch aber die Leute lachten dann immer, also vielleicht sprechen wir es komplett falsch aus :D :D

Zum Abschluss gingen wir noch einmal hoch zu dem Tor, dieses Mal von der Innenseite, und dann ging es auch schon zurück zum Fahrrad. Wie erwartet, winkte uns der Herr wieder freundlich zu und kommandierte uns quasi zum Kauf. Clever wie wir waren, kauften wir etwas, das wir sowieso immer benötigen – eine Flasche Wasser :p :D :D Er war ein bisschen enttäuscht und wollte uns noch Kaffee und einen Reishut verkaufen aber keine Chance^^

In den Minuten zuvor hatten wir uns spontan gegen Hoa Lu entschieden. Es ist die ehemalige Hauptstadt von Vietnam aus dem 11. Jahrhundert oder so aber heute ist von all diesen Gebäuden nichts mehr erhalten :D :D Die Brücke, das Tor und ein paar Tempel wurden nachgebaut aber ansonsten liegt die Fläche eigentlich nur brach. Dafür wollten wir dann keinen Eintritt zahlen ;-)

Da wir aber noch ein bisschen in Radellaune waren, fuhren wir über einen kleinen Umweg zurück. Witzigerweise kamen wir dann auch an den Ausgang / zweiten Eingang von Hoa Lu. Natürlich rief uns die Dame am Ticket Office etwas zu und wir überlegten schon, wieder zurückzufahren aber als wir ihr sagten, dass wir nur den Weg nutzen wollen, durften wir einfach so durchfahren :O

Das Witzige dabei ist, dass wir somit kostenlos über genau das Gelände fahren durften, für das man auf der anderen Seite Eintritt bezahlt :D :D

Wie befürchtet ist Hoa Lu übrigens ein Reinfall. Man sieht fast nichts außer Rasen und Gebäude, die gar nichts mit dem alten Hoa Lu zu tun haben. Joah. Aber so haben wir es dann trotzdem ein bisschen gesehen^^

Zurück am Homestay gönnten wir uns auf Nachfrage noch einmal ein kleines, warmes Lunch, ruhten uns eine halbe Stunde aus und dann ging es 8 km in die andere Richtung – Richtung Bird Valley :)

Den ersten Teil des Weges dorthin kannten wir schon vom ersten Tag :) Vorbei am ATM (<33) fuhren wir in die kleine Stadt Tam Choc, die auch zu Ninh Binh gehört aber eben noch recht nah an den eigentlichen Sehenswürdigkeiten hier liegt. Dies bedeutet, dass Tam Choc DER Spot ist, an dem fast alle Touristen ihre Unterkunft haben und dementsprechend ist auch das Straßenbild – voll mit Läden, Cafes und Unterkünften.

Ich bin soo froh, dass wir nicht dort eine Unterkunft haben :O Es ist recht voll und für so eine eigentlich kleine Stadt halt mega laut und wuselig^^ Zum Glück fuhren wir nur die Hauptstraße durch die Stadt durch und kamen dann wieder in einen ruhigeren Bereich.

Auf einer Seite lag ein Teich/See und auf der anderen war in roten Pflastersteinen ein bestimmt 20cm hoher Bordstein errichtet worden, auf dem in kleinen Rechtecken tropische Pflanzen und Blumen gepflanzt wurden. Alles für die Touristen wohl ;-) Dass der Bordstein so hoch ist, hat bestimmt den Grund, dass die Roller dort nicht einfach hochfahren können sollen, was für Fußgänger in Vietnam ja eine nette Abwechslung ist :p :D

Das letzte Stück Weg führte dann eine kleinere Straße mit einigen Schlaglöchern entlang vorbei an Wohnhäusern und wieder viel Wasser und Felsen. An einem Spot hielten wir für ein paar Fotos an, da dort anscheinend Bungalows mit Sicht auf den Fluss errichtet worden waren aber diese waren nun verfallen. Vielleicht hatte man sich vom Tourismus mehr erhofft?

Schließlich erreichten wir dann den Park und nach einem kleinen Stopp, um das Ticket zu kaufen, durften wir mit den Fahrrädern zusammen rein, denn erst einmal führt die Straße noch weiter bis zum eigentlichen Eingang des Parks.

Zu unserer Frustration führt diese Straße aber über einen Hügel. Wir gaben unser bestes aber mussten beide irgendwann absteigen – da kommen die Fahrräder ohne Gangschaltung halt an ihre Grenzen. Aber ich war froh, dass Jonas nicht wieder der (Über-?)Ehrgeiz packte so wie in Chiang Mai :p :D :D

Den Hügel hinab musste ich dann auch noch schieben, weil eine meiner beiden Bremsen nicht funktioniert und mir die Steigung zu krass war, um einfach zu rollen (so wie Jonas es tat… Dieser Verrückte!^^ Wir haben ja keinen Helm :O ).

Mit ein paar Minuten Verspätung traf ich Jonas dann am Eingang, wo wir clever unsere Fahrräder an einen Baum ketteten, um eventuelle Parkgebühren zu umgehen^^

Der Park an sich war dann eigentlich ganz nett. Er ist halt sehr touristisch angelegt mit in Schirmform gestutzten Bäumen als Allee zum Eingang, einem riesigen Weihnachtsbaum mit Geschenken und lauter, modern gecoverter Weihnachtslieder, die aus den Lautsprechern hallen. Da hat es jemand wieder sehr gut gemeint^^

Begleitet von Liedern wie „Last Christmas“ in der Rock-Version ging es für uns als Abkürzung des Weges durch die Mermaid Cave. Ja, mit Höhlen sind wir eigentlich durch aber es lag auf dem Weg und als wir rein gingen, war ich auch froh, dass wir es gemacht hatten. Drinnen gab es Licht in verschiedenen Farben und einen Pfad aus Bambusrohren, der einen über die mit Wasser gefüllte Höhle führt – immerhin 300 Meter lang! :O

Das Witzige an der Höhle war, dass man fast die ganze Zeit gebückt laufen musste, was dann ziemlich dämlich aussah :p Ein paar Leute setzten sich zwischendurch hin, weil das ganze in den Rücken oder in die Beine ging^^ Ich stieß mir auch nur einmal den Kopf – immerhin! Da der Weg aus BambusROHREN besteht, die teilweise etwas lose waren, hatte man dann ab und zu den „Rollbahn-Effekt“ und rutschte ein bisschen vor sich hin.

Für diesen kleinen Gag lohnt sich die Mermaid Cave (die eine Meerjungfrau-Statue in der Mitte hat) dann doch irgendwie^^

Highlight war aber dann der Viewpoint, um die Vögel im Bird Valley zu beobachten. Etwa 10 Minuten mussten wir nach der Höhle noch über einen ganz netten Weg um den See herum laufen, um dann am Viewpoint anzukommen. Prime Time ist dort spätnachmittags so gegen 17:30 Uhr.

Da es aber um diese Zeit schon dunkel wird und unsere Fahrräder kein Licht haben, waren wir etwas früher dran, um noch im Hellen zurückzukommen ;-) Von unten vom Ufer aus sah man schon einige Vögel (wohl Reiher?) in den Bäumen sitzen aber ein paar Stufen höher auf einer Terrasse war den Ausblick dann richtig gut!!

Ich glaube, dass sogar unsere Kamera mit dem limitierten Zoom das ein bisschen einfangen konnte aber wenn nicht – glaubt uns, dass es toll aussah! :D Immer wieder kamen kleine Schwärme angeflogen, die sich dann in einem der Bäume auf dem See niederließen und joah. Dafür dass sie dort Menschen so recht nah einen Viewpoint haben und dass es Boote gibt, die an die Plätze heranrudern, waren richtig viele Vögel dort!!! :O

Jonas und ich wären gerne noch länger geblieben, um das Spektakel zu beobachten aber nach 20 Minuten oder so drehten wir schon um, weil es 16 Uhr war und wir ja auch noch die Rückfahrt vor uns hatten…

Als wir dann zum Ausgang gingen und vor allem als wir losradelten (bzw. den Hügel das Fahrrad hinaufschoben und erst dann wieder aufstiegen :p), kamen uns immer wieder Leute und sogar noch ein Tourbus entgegen. Vielleicht sind dann noch mehr Vögel zu sehen gewesen als zuvor aber Jonas und ich „bereuen“ nichts, da wir durch unsere frühe Ankunft ein kleines bisschen den Massen entkommen konnten :p

Der Rückweg mit dem Fahrrad war dann recht zügig. Jonas hatte Schmerzen im Knie, weil sein Sattel ja viel zu tief ist und ich war froh, als wir dann endlich zurück im Hostel waren^^ Fahrradfahren macht definitiv mehr Spaß als ich es in Erinnerung habe aber zwei Tage am Stück so „weite“ Strecken zu fahren ist dann doch etwas ungewohnt :D :D

Gleich gibt es wieder Abendessen (<33) und morgen ist auch schon wieder Abreise :( Abends werden wir mit dem Bus weiterfahren nach Hue (ca. 12 Stunden Fahrt…) und tagsüber wohl alles für den Aufenthalt dort recherchieren und planen^^

Eigentlich schade, dass es morgen schon weiter geht. Ich muss sagen, mit dieser perfekten Unterkunft und der Freiheit, einfach hier entlang zu laufen oder zu radeln, ist dies auf jeden Fall einer meiner neuen Lieblingsorte auf unserer Reise <3

Mal sehen, wie es dann weitergeht!! :)

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