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Tikal - Eine Maya-Ruine umgeben von Dschungel :O (Tag 186 der Weltreise)

Veröffentlicht: 09.03.2020

08.03.2020


Die erste Nacht hier im Hostel war so lala^^ Erst unterhielten sich zwei Bettnachbarn recht laut auf Schweizerdeutsch und als sie dann schlafen gingen, begann draußen die Musik… :D :D

Normalerweise wäre das ja ziemlich egal aber da ja um 3:50 Uhr der Wecker klingeln würde, war es ein bisschen schade :p :D

Um 3:00 Uhr war ich dann endgültig hellwach und wartete darauf, dass endlich der Wecker klingelt und dann durfte ich Jonas wecken und wir machten uns so leise wie möglich fertig.

Als wir dann gerade losgehen wollten, fing es an zu regnen, also gingen wir zurück und wechselten die Fleecejacken schnell noch gegen Regenjacken :( Egal! Laut Wetterbericht sollte es vormittags schön werden in Tikal und so waren wir trotzdem optimistisch :)

Am Sammelplatz waren schon ein paar Leute im Van und wir stiegen dazu, um auf die restlichen Leute zu warten. Gegen 4:40 Uhr fuhren wir dann schließlich vollzählig los und sammelten nach einer guten Stunde unseren Tourguide ein – Luis.

Oft machen Jonas und ich ja Touren gerne auf eigene Faust aber wie schon in Angkor Wat wollten wir nicht einfach planlos an Ruinen vorbeilaufen und sie fotografieren sondern auch etwas mehr über die Hintergründe erfahren.

Daher hatten wir schon gestern den Tourguide mit hinzugebucht, was sich heute als clever herausstellte, da er „live“ mehr als doppelt so viel kostete wie wir im voraus bezahlt hatten :O

Und wir müssen sagen: Luis war wahrscheinlich das Beste, was uns passieren konnte :D :D

Er ist in Tikal geboren und aufgewachsen und spricht Englisch, weil er es von den Archäologen und Studenten, die an der Freilegung der Maya-Ruine arbeiteten, aufgeschnappt hatte. Dadurch hat er teilweise einen leichten amerikanischen oder australischen Akzent, was ziemlich cool klingt^^

Obwohl es noch nicht einmal 6:00 Uhr war, war Luis schon super motiviert und enthusiastisch und erzählte uns, was uns auf der Tour erwarten würde und auch ein paar besondere Fakten wie z.B. dass letzte Woche eine Gruppe tatsächlich einen Jaguar gesehen hatte!

Es ist nämlich gerade Paarungszeit und das führt dazu, dass die Wahrscheinlichkeit steigt, ein paar Tiere im Dschungel zu sehen, weil sie sich halt viel bewegen. Wie genial!

Außerdem erzählte er noch eine Story von einer Familie, die vor ein paar Jahren im Nationalpark war. Einer aus der Familie war alleine abseits vom Hauptweg gelaufen und kam nachmittags nicht zurück :O

Nach drei Tagen hatte die Familie ihn bereits aufgegeben und fuhr nach Hause, um die Beerdigung vorzubereiten aber dann sprachen sie mit einem „besonderen“ Dorfbewohner, der dem Einsatztrupp bei der Suche half, weil er sich halt im Dschungel super auskennt. Mit der Hilfe dieses Dorfbewohnern fanden sie den Vermissten am Ende von Tag 3 und er wurde dehydriert ins Krankenhaus gebracht – überlebte das ganze aber!

(Keine Ahnung ob das nur so eine Schauergeschichte war aber vorstellen kann man es sich ja. Vor allem, wenn man gesehen hat, wie viele Wege es gibt und wie viele von ihnen nicht beschildert sind aber wie normale Wege aussehen!!!)

Naja.

Da wir ein bisschen zu schnell waren, mussten wir noch 15 Minuten am Parkeingang warten, weil das Ticketoffice erst um 6:00 Uhr öffnet und danach ging es noch einmal 17 km weiter in den 500 Acres großen Park hinein, von wo die Trails anfangen, um die 15 % der freigelegten Ruinen/Gebäude anzuschauen.

Es gibt tausende Ruinen unter den Hügeln aber laut Luis sind wie gesagt nur 15 % freigelegt und seitdem Tikal ein UNESCO Weltkulturerbe ist (was an sich ja positiv ist), geht die Freilegung noch langsamer voran als sowie schon ;-)

Auf dem Weg zum Beginn der Trails sahen wir bereits ein paar ganz bunte Truthähne, die viel größer waren als ich erwartet hätte :O

Nach einem kurzen Stopp für Kaffee, Frühstück und Toilette ging dann die eigentliche Tour los. Wir waren nur 7 Leute in unserer Gruppe mit Luis, was perfekt war, weil wir dann immer nah dran waren und alles gut mitbekommen konnten!

Während er uns einen Überblick über den Aufbau der Anlage gab und dabei erklärte, wie viel Astronomie die Maya in den Aufbau der Anlage hineingesteckt hatten um die Sonnenwenden vorauszusagen, unterbrach er sich plötzlich selbst und deutete auf einen Tucan, der in einem nahen Baum hockte!!!

Natürlich waren wir dann alle sofort mit den Kameras am Start. Luis erzählte, dass er gestern gegen Ende der Tour froh war, dass sie wenigstens EINEN Tucan am Ende gesehen hatten aber wie sich herausstellte, würden wir heute noch vier- oder fünfmal welche sehen <333

Wir begannen zu laufen und er zeigte uns an einem Gummibaum, wie man selber Kaugummi herstellen kann, was auch ziemlich cool war und was er von seiner Großmutter gelernt hatte^^

Allein diese ersten zehn Minuten waren schon super lehrreich und durch Luis schauspielerische, spielerische und witzige Art war es einfach soo unterhaltsam!! Ich fühlte mich wie ein kleines Kind, das sich begeistert irgendeine Fernsehsendung anschaut und nicht aufhören will, auch wenn es zum Essen gerufen wird oder so :D :D

An der Ticketkontrolle gab es dann noch ein weiteres Highlight: Als UNESCO-Weltkulturerbe ist es Tikal erlaubt, einen offiziellen Stempel in Reisepässe zu machen!!! (wie bei Machu Pichu) Und somit sind wir schon wieder um einen Stempel reicher – yay! Das ließen wir uns natürlich nicht entgehen :D

Während wir da zum Stempeln standen, trottete neben uns ganz gemütlich in vielleicht 2-3 Meter Entfernung ein Weißrüssel-Nasenbär her! Wie cool ist das denn bitte?? :p

Die folgenden Stunden waren dann auch weiter der reinste Wahnsinn. Luis Tour war echt fesselnd und Jonas und ich waren komplett überwältigt, dass wir so viele verschiedene wilde Tiere sehen konnten! Und auch was Luis alles über die Pflanzen erklärte war super spannend!

Ich hatte gedacht, es wird wie in Palenque: man schaut sich Ruinen an, fotografiert sie und fertig. Dass sie groß und beeindruckend sein würden, war zu erwarten aber dass wir richtig im Dschungel mit einer Artenvielfalt sein würden, war tatsächlich überraschend!

Eine Sache, die ich unter anderem auch ziemlich genial fand, war die Akustik. Wenn man in einem Tempelklompex in der Mitte steht und laut in die Hände klatscht, gibt es ein Echo, das wohl so klingt wie ein Quetzal. Jenachdem, wo der Klatschende und der Hörende stehen, kann man miteinander kommunizieren.

Dieses Wissen dahinter ist so unverständlich :D :D Wer kam bitte auf die Idee, eine Anlage so zu gestalten, dass man dieses spezielle Phänomen der Akustik hervorruft? Das ist doch verrückt :p

Auf dem Hauptplatz gab es dann mehrere „Gebäude“, die man teilweise auch hochklettern durfte (bzw. über eine gebaute Holztreppe erklimmen durfte) und das Highlight war dann der mit 64 Metern höchste Tempel – Tempel Nummer 4.

Von dort oben kann man super auf den umliegenden Dschungel hinabschauen und auch das war schon wieder super super cool!!!

Ich habe das Gefühl, das Wort „super“ steckt in jedem Satz aber wir sind einfach so begeistert gewesen^^

Am Ende der Tour konnte man dann entscheiden, entweder direkt zurück nach Flores zu fahren oder ein späteres Shuttle zu nehmen. Es war zwar erst 11:00 Uhr aber wir waren ja seit 4:30 Uhr unterwegs und so war es für Jonas und mich auch erst einmal genug für heute^^

Zurück in Flores gab es dann Mittagessen, chillen und ein paar Planänderungen für die Weiterreise (wie immer :p :D ). Schließlich waren wir noch im Supermarkt und jetzt, um 17:17 Uhr, sind wir eigentlich schon fast fertig mit dem Tag :D

Morgen haben wir noch einmal den ganzen Tag in Flores und dann geht es wohl mit dem Nachtbus weiter in den Süden des Landes. Das heißt, einen Blogbeitrag wird es je nach WLAN-Situation morgen nicht direkt geben aber das sehen wir ja dann :)

Flores an sich bzw. den Besuch in Tikal – vor allem mit Luis als Guide – können wir auf jeden Fall uneingeschränkt empfehlen!! ;-)

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