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Hallo Guatemala! :) (Tag 185 der Weltreise)

Veröffentlicht: 08.03.2020

07.03.2020


Und wieder klingelte der Wecker um 5:30 Uhr :O Das wird wohl so unsere Standard-Zeit ;-)

Nach einer halben Stunde standen wir dann an der Straße, um auf den 6:15 Uhr Bus zu warten, der uns nach Dangriga bringen würde. Wir hatten sicherheitshalber noch einmal gestern Abend gefragt, ob der denn auch samstags fährt und da hieß es „klaro!“

Um kurz nach 6 gesellten sich dann zwei weitere Deutsche – Ellen und Jan aus Hamburg – zu uns. Auch sie wollten in diesen Bus, aber dann an der Kreuzung aussteigen.

Wir kamen ins Gespräch und tauschten uns über unsere bisherigen und kommenden Reiseziele aus. Die beiden waren vor Belize in Guatemala gewesen und hatten so ein paar Tipps parat, die wir teilweise vielleicht sogar wahrnehmen werden :)

Wie wir so fröhlich plauderten, verging die Zeit im Fluge.

6:15 Uhr kam.

Und verging.

6:30 Uhr kam.

Und verging.

Um 6:45 Uhr entschieden wir, dass der Bus nicht mehr kommt aber um 7:00 Uhr würde ja bereits der nächste kommen, den Jonas und ich schon zweimal genutzt hatten, also blieben wir ganz locker.

Für Ellen und Jan war es ein bisschen schade, weil sie eine Fährverbindung um 8:30 Uhr bekommen wollten aber es war eh nicht ganz sicher, ob die Fähre wirklich um 8:30 Uhr fährt, weil verschiedene Leute unterschiedliche Angaben dazu machten :D

Um 7:20 Uhr fragten wir uns dann, ob es vielleicht ein Problem auf der Strecke gäbe und deswegen keine Busse fuhren. Denn, gestern Abend hatte es dann auch bei uns an der Küste, also außerhalb des Regenwaldes, stark geregnet und vielleicht ein bisschen gestürmt.

Wir beschlossen, einfach in Richtung Hauptstraße zu laufen und ggf. zu Trampen doch bereits nach wenigen Metern wurden wir von einer Einheimischen, die selber auf den Bus wartete, aufgehalten. Sie konnte den Bus in der Ferne erkennen und tatsächlich! Er war es! :D

Wir stiegen ein und als wir beim Bezahlen sagten, dass wir nach Belmopan möchten, schlug der Busbegleiter vor, dass wir trotzdem bis nach Dangriga fahren und nicht einfach an der Kreuzung aussteigen und warten, falls ein Bus für uns anhält.

Dass wir bis nach Dangriga durchfahren hatten wir eh geplant, weil es bei der Anreise nach Hopkins ja nicht soo gut geklappt hatte mit unserem Highway-Umstieg :D

Wir fuhren also an der Kreuzung vorbei und in Richtung Dangriga, als der Bus auf einmal mitten auf dem Weg anhielt. „Belize City, Belmopan?“ rief der Busbegleiter.

Etwas überrascht stiegen wir also mitten auf dem Highway aus und gerade als wir die andere Straßenseite erreichten, kam uns ein Bus Richtung Belmopan entgegen! Ha! Nun also doch^^

Das einzig ärgerliche an dem smoothen Übergang war, dass ich eigentlich darauf gepokert hatte, in Dangriga einmal aufs Klo zu gehen :D :D

Das blieb mir so leider verwehrt aber dafür hatten wir halt keine Wartezeit und waren nach einer weiteren Stunde in Belmopan :)

Dort angekommen stiegen wir aus und waren keine fünf Minuten im Wartebereich, als ein Bus nach Benque einfuhr, den wir als nächstes nehmen wollten.

Ich schaffte es auch hier nicht aufs Klo, weil der Bus zu schnell da war aber naja. Da musste man halt durch :p :D

Auch bei dieser Fahrt bekamen Jonas und ich keine Sitzplätze mehr nebeneinander, dafür aber hintereinander. Jonas Sitznachbar, ein Belizeaner, begann direkt das Gespräch und die beiden plauderten und debattierten die gesamte Busfahrt über^^

Der Belizeaner ist Lehrer und hat schon in Honduras und Guatemala gearbeitet. Englisch ist seine Muttersprache, also hat er Spanisch gelernt, um dann auch in den Nachbarländern unterrichten zu können und joah. Seine Story war ganz cool (ich habe natürlich mitgehört :p ) und die beiden Männer diskutierten dann die verschiedenen Schulsysteme und welche Rolle Social Media als Beschäftigung der Kinder zu Hause spielt und was dann von Lehrern für Erziehungsaufgaben erwartet werden…

Zuhören war ganz nett aber vor allem Jonas hatte eine richtig tolle Zeit und war super gelaunt, als wir schließlich in Benque ankamen :)

Dort erwarteten uns Taxis, die einen die 5-10 Minuten bis zur Grenze fahren. Ein Norweger und eine Engländerin (Cornwall <33 ) teilten sich mit uns das Taxi und auch wir tauschten uns ein bisschen aus, bis wir schließlich die Grenze erreichten.

Vor dem Grenzgebäude standen ganz viele Geldwechsler, die wir auch gerne wieder in Anspruch genommen hätten. Allerdings hatten wir nur noch knapp 2 oder 3 Dollar übrig, sodass Jonas dem Herren diese quasi als „Geschenk“ daließ^^

Als wir dann mit 80 Belize Dollar bewaffnet (man zahlt 40 Belize Dollar „Steuern“, wenn man als Tourist das Land verlässt) das Migrationsgebäude betraten, erinnerte ich mich an meine drückende Blase aber natürlich waren die Toiletten kostenpflichtig und wir hatten ja jetzt gerade unsere letzten Münzen abgegeben :D :D

So ein Mist :p

Das Ausreisen war dann recht leicht und es gab sogar eine Quittung für die Steuern, also alles ganz offiziell und legal^^

Danach verließen wir offiziell Belize und mussten als Fußgänger durch die Auto-Inspektion gehen, die wie eine Autowaschanlage aussieht. Ab dort wurden wir natürlich von Taxifahrern belagert, die uns nach Flores bringen wollten.

Tatsächlich ist Flores unser Ziel für heute gewesen aber der Lehrer im Bus hatte noch einmal erklärt, dass wir am besten ein (viel günstigeres) Collectivo, einen „Micro-Bus“ nehmen könnten und so wiesen wir die Taxifahrer freundlich ab ;-)

Theoretisch hätten wir nach der Autoinspektion einfach über die Brücke nach Guatemala laufen können aber das kam uns doch irgendwie komisch vor… Mussten wir denn nicht EINreisen? :D :D

Ein Mann, der wie einer der Taxifahrer aussah, winkte uns zu und zeigte auf ein mit bunten Plakaten tapeziertes Häuschen neben dem Weg. Erst verstanden wir, dass man dort Geld wechseln könne aber schließlich wurde klar, dass dort die Ein- und Ausreise für Guatemala stattfindet! Achso! :D

Wir gingen also rein und ließen unsere Pässe stempeln, bevor bei uns zur Corona-Virus Kontrolle mit den aus Taiwan bekannten Pistolen Fieber gemessen wurde und wir ein paar Angaben zu unserer Herkunft machen mussten.

Die Fragen waren aber etwas merkwürdig und schienen mir nicht sehr effektiv :p Anstatt zu fragen, in welchen Ländern wir vorher gewesen waren, wollten sie wissen, was unsere Nationalität und was unser Alter ist. Das war alles….Schon ein bisschen komisch aber okay :D

Wie wir nämlich in Belize dann heraus gefunden hatten, hat es in Chetumal den ersten Fall von Corona-Virus gegeben – an dem Tag, an dem wir abgereist sind. Puh! ;-)

Bevor wir das Grenzgebäude, das wirklich wie eine Reiseagentur aussah, die für Ausflüge wirbt, verließen, verglichen Jonas und ich unsere Stempel. Bei ihm war nur die Hälfte der Tinte erkennbar und auch die „90“ für die Dauer des Visums war bei ihm nicht vermerkt.

Da wir ja in Mittelamerika sind und es dort an Grenzen manchmal streng und spannend und merkwürdig sein kann, bestand ich darauf, dass wir noch einmal nachfragen und tatsächlich – die Grenzbeamtin ergänzte dann Jonas Stempel und damit fühlte ich mich sicherer :p

Schließlich überquerten wir die zuvor gesehene Brücke und waren dann wirklich in Guatemala! Yay! Unser Land Nummer 13 :O

Dort wurden uns wenig überraschend wieder Taxis angeboten aber wir gingen zu dem Micro-Bus Stand, wo bereits ein Van für Flores beladen wurde. Wir erklärten, dass wir kein Bargeld hatten aber netterweise bot der Fahrer an, dass wir dann bei einem ATM halten würden <3

Nachdem das mit dem ATM erledigt war (und erfolgreich verlief!), hielten wir noch für eine kleine Warenbeladung an und als ich da ein Toilettenschild sah, freute ich mich sehr ;-) Endlich! Nach fünf Stunden bekam eine Möglichkeit! :D :D

Die Fahrt von dort nach Flores dauerte knapp 2 Stunden und war eigentlich ziemlich gemütlich, wenn auch wieder recht frisch, weil wir schnell fuhren und die Fenster teilweise offen waren aber dafür hatte ich dieses Mal Schal und Stirnband und Jacke bereit :D

Wegen des Fahrtwindes hatte ich die meiste Zeit leider auch die Augen zu aber wenn ich gucken konnte, sah ich vor allem Weidefläche mit Rindern und Schafen, zusammen mit ein paar Büschen oder auch kleinen Bäumen.

Ansonsten sah es dort nicht ganz so tropisch aus wie noch in Belize fand ich, dafür gab es aber auch keine ganz trockenen Stellen…

Von der Infrastruktur merkte man direkt, dass wir wieder in einem ärmeren Land sind. Es gab die Hauptstraße, auf der wir fuhren, die größtenteils asphaltiert war, aber alle Nebenstraßen (auch die, die in Dörfer führten und nicht nur zu einem Haus) waren entweder Schotterpisten oder man sah einfach nur Reifenspuren im Gras^^

Industrie sahen wir in dieser Region jetzt gar keine – hier wirkte alles sehr einfach und ländlich, was aber in anderen Teilen des Landes ja anders aussehen könnte. Der erste Eindruck erinnerte mich vom Stil her aber ein kleines bisschen an Laos.

Ach ja – und das markanteste: die Leute sind sooo nett!! <33

Der Van-Fahrer hatte mich ja am ATM rausgelassen und dann 50 Meter weiter entfernt geparkt und war mir extra zu Fuß entgegen gekommen, um mich „abzuholen“, damit ich das Auto wiederfinde. Wie süß!

Und, dass er auch überhaupt extra am ATM gehalten hat, war super nett.

Und, der Van-Begleiter redete schön langsames Spanisch mit uns, damit wir ihn verstehen und gab uns Tipps, wie wir von der Endstation dann zu Fuß oder mit einem Tuk-Tuk zu unserer Unterkunft kommen und jaa…

Die Leute lächeln und sehen ziemlich zufrieden aus :)

Vielleicht liegt es natürlich daran, dass wir in einer Touristenregion sind bzw. in eine hinein gefahren sind aber mein erster Eindruck war sehr positiv! Auf jeden Fall deutlich positiver als das, was wir in Mexiko so als ersten Eindruck hatten :D

Flores selbst hat einen Teil der Stadt auf dem Festland und das Zentrum/die Altstadt ist auf einer Insel auf einem See und hier ist es wirklich wirklich hübsch <3 Es erinnert ein bisschen an San Cristobal ;-)

Unsere Hostelbesitzer sprechen fließend Englisch und das 6-Bett-Zimmer ist groß und sauber. Es gibt eine Gemeinschaftsküche und eine Dachterrasse, auf der wir gerade sitzen und auch hier wurden wir super freundlich empfangen!

Nach dem Einchecken stand dann erst einmal die Nahrungssuche an und wir entschieden uns für ein vegetarisch-veganes Restaurant, wo wir schön gemüsige, leckere Gerichte hatten :)

Irgendwie sind wir aber nach Auswärtsessen oft nicht ganz satt und so gab es dann (leider^^) auch wieder Oreos :p

Für Morgen haben wir eine Tour zu der Maya-Stätte Tikal gebucht, für die wir um 4:30 Uhr abgeholt werden :O :D

Tikal ist so DAS Ding, warum man nach Flores fährt aber ich muss sagen, die Stadt gefällt mir auch so ganz gut! Mal schauen, wie lange wir dann letztendlich hier bleiben. Erst einmal sind nur zwei Nächte gebucht aber man kann ja noch schauen :)

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