trijotravel
trijotravel
vakantio.de/trijotravel

„No , no, no! Miss, why you take off your dress?!“ :O (Tag 67 der Weltreise)

Veröffentlicht: 10.11.2019

10.11.2019


Einmal konnte ich ihn „überreden“ aber jetzt melde ich, Ann Katrin, mich wieder^^

Die Nacht in unserer Unterkunft war gut aber kam mir echt kurz vor. Gegen halb eins oder so waren wir dann im Bett aber heute Morgen ging es trotzdem früh raus, weil hier von 7:00 bis 9:00 Uhr Frühstück angeboten wird :D :D

Es handelt sich dabei um einen kleinen Tisch auf der Terrasse, auf dem wir (um 8:50 Uhr^^) dann ½ Packung Toastbrot, zwei Schälchen mit unterschiedlichen Marmeladen, eine Dose butterartigen Aufstrich und vier Bananen vorfanden. Die Auswahl ist also...limitiert :p Aber da das Frühstück inklusie ist und da es vielleicht daran lag, dass wir so spät dran waren, war es absolut in Ordnung für uns :) Ich hatte dann Bananen-Schokoladencreme Toast ohne Schokoladencreme ;-)

Während wir frühstückten kam noch eine Französin (60+) und versuchte vergeblich, den Toaster zu nutzen. Jonas hatte das vorab auch schon probiert aber leider ging er nicht :( Komischerweise hatte die Französin den Toaster laut eigener Aussage gestern noch genutzt aber okay^^

Nach dem Mini-Frühstück (das mich eigentlich nur hungriger machte als ich vorher war :p ) packten wir unsere kleinen Rucksack zusammen und gingen zum Busbahnhof. Das Ziel für heute war die Besichtigung des „White Temple“. Er liegt ca. 20km außerhalb von Chiang Mai, also war dorthin zu laufen leider keine Option :/ Man kann natürlich eine der unzähligen Touren hier mitmachen oder sich ein Tuk-Tuk nehmen aber im Internet hatten wir gelesen, dass es auch sehr einfach sei, den Local Bus zu nehmen. Local Bus klang nicht nur preislich sondern auch logistisch am spannendsten, also zogen wir los :)

Am Busbahnhof angekommen, schauten wir uns nach den Zielen um. Laut Internet sollten wir einen Bus „Southbound“ nehmen, also irgendeinen, der eben nach Süden fährt. Als wir uns so umschauten, kam auf einmal ein Bus, den wir vom Aussehen auch locker nach Indien geschickt hätten^^ Vorne, an der Seite und hinten stand „White Temple“ aufgedruckt, also war es ziemlich eindeutig, dass dies der Bus unserer Wahl wird^^

Wir stiegen (zusammen mit einer handvoll anderer Touris) ein und mussten dann ca. eine halbe Stunde warten, bis alle Sitzplätze und zusätzlich der Gang voll waren, damit wir losfuhren ;-) Nach vielleicht 20min hielt der Bus dann an einer großen Kreuzung an. Als wir sahen, dass andere Touris ausstiegen, verstanden wir, dass das der Stop für den White Temple war :D

Witzig ist, dass man hier auf den Straßen total viele Trucks und SUV sieht. Zusammen mit den doppelten gelben Mittelstreifen auf der Straße erinnert das Bild total an die USA! :D Als wir dann ausstiegen, mussten wir diese riesige Kreuzung überqueren aber dankenswerterweise gab es dort bereits Mitarbeiter des Tempels, die einem als Lotsen über die Straße helfen (ebenfalls wie in den USA?^^). Heute war anscheinend auch noch ein Radrennen und die Fahrer mussten dort alle rechts abbiegen. Wegen des Linksverkehrs heißt rechts abbiegen ja immer, in den Gegenverkehr zu fahren und somit wurde unser Weg ohnehin frei gemacht. Nicht schlecht! :D

Beim ersten Blick auf den Tempel wurde klar, woher er seinen Namen hat :p Jonas musste sogar auch seine Sonnenbrille aufsetzen, weil die Farbe so blendete :D Weil es in Chiang Rai eigentlich nicht soo viel zu tun gibt und weil der White Temple DIE Sehenswürdigkeit schlechthin ist, war sie natürlich komplett überlaufen. Das war uns aber vorher schon klar gewesen und naja. Wir sind ja selber auch Touristen ;-)

Das Besondere an dem Tempel ist – neben seiner Farbe – dass der Architekt dort nicht den klassischen Baustil verwendet hat, sondern auch einige „Gruselcharaktere“ eingebaut hat. Außerdem hängen an den Bäumen Köpfe von Filmcharakteren, z.B. Spiderman, den Hulk oder eine Avatar-Figur. Es ist also alles sehr modern und die meisten Leute fahren dorthin, um diese besonderen Skulpturen und Details anzuschauen und nicht aus Interesse an der Religion ;-)

Trotzdem gilt der typische Dresscode (keine Shorts oder schulterfreien Shirts z.B.). Direkt vor mir war eine Asiatin mit einem knielangen Faltenrock. Sie wurde genau angeguckt und dann wurde entschieden, dass sie so nicht rein kann, sondern sich einen Tuch umbinden muss^^ Eigentlich beeindruckend, dass die ihre Linie so streng verfolgen, denn die Menschentraube, die sich gen Eingang schob, war riesig! Dass man da nicht einmal ein Auge zudrückt, um den Menschenstrom nicht zu stoppen, ist echt konsequent! ;-)

Um den Tempel zu betreten, muss man über eine kleine Brücke gehen und es gibt ein paar Tempelmitarbeiter, die die ganze Zeit rufen „don‘t stop! Keep walking, please“, weil alle für Selfies stehen bleiben und dann eben Stau entsteht. Jonas und ich schoben uns getrennt über diese Brücke, schauten dann aber auf, als auf einmal zwei der Aufseher begannen, panisch zu rufen: „Miss, why you take off your dress?“ bzw. „No, no, no!!!!!“ :D :D

Wir sahen uns um und sahen wie unten eine Europäerin ihre lange, weite Hose auszog. Sie trug darunter Jeans Shorts aber die sind in der Tempelanlage eben nicht erlaubt. Was sie geritten hat, die Kleiderordnung mitten im Tempel zu ignorieren, wissen wir nicht aber sie hatte auf jeden Fall ein Menge Aufmerksamkeit. „You need to get back dressed!“ :D :D Das klang fast so, als wäre sie in Unterwäsche dort hergelaufen^^ Jonas und ich fanden es auf jeden Fall recht amüsant, WIE panisch die Aufseher waren. Und naja, von der Europäerin war es wirklich nicht clever :p

Insgesamt hielten wir uns in der Tempelanlage vielleicht eine Stunde oder anderthalb auf. Die Gebäude sind optisch mega beeindruckend!! Aber generell reizen uns Tempel schon jetzt nicht mehr so sehr. Man guckt sich ja auch nicht jede Kirche an, wenn man irgendwo hinreist ;-)

Achso, noch ein Fun Fact – der Architekt wollte den Tempel nicht zu protzig wirken lassen und findet, dass Gold etwas „Unreines“ ist. Aus diesem Grund sind ausgerechnet die Toilettenhäuschen alle golden :D

Für den Rückweg nach Chiang Rai gingen wir an die Hauptstraße, wo laut Maps.me eine „Bushaltestelle“ eingezeichnet ist. Sie liegt mehr oder weniger gegenüber von der Stelle, wo wir auch rausgelassen wurden und es gab einen kleinen Holzpavillon, also waren wir uns sicher, dass wir richtig sind. Ein paar Minuten später kam noch ein (australisches? / amerikanisches?) Pärchen mittleren Alters dazu und fragte, ob wir auch auf den Bus warteten. Japp. Zusammen warteten wir dort ein bisschen und als gerade das dritte Pärchen ankam, hielt ein Sammeltaxi neben uns an. Eigentlich hätten wir ja auf den Bus gewartet aber der Preis war der gleiche wie für den Bus (vielleicht weil wir so viele waren?^^), also stiegen wir gerne ein :)

Zurück in Chiang Mai hatten wir ein warmes Mittagessen in einer der Garküchen und haben uns schon wieder unterboten :p Hier kosteten zwei Gericht zusammen 70 Baht. Wow! Das sind ca. 2€ und die Portionen waren groß genug und vor allem wieder lecker und sogar schön angerichtet. So kann man es hier gut aushalten ;-)

Nach einem kurzen Stop im Hostel (wir hatten ja lange Hosen an wegen des Tempelbesuchs aber bei 30°C sind Shorts draußen doch angenehmer :p ) hatten wir den Plan, das King‘s Monument (also einfach eine Statue des Königs) anzuschauen und dann zum Fluss zu gehen. Für die Stärkung kauften wir uns vorher bei 7-Eleven noch ein Eis. Jonas entschied sich schnell für eins, aber ich suchte vergeblich nach einem Olaf oder einem Panda <3 Beides war aber vergriffen und als Jonas anmerkte, dass sein Eis bald schmilzt, um mich scherzhaft unter Druck zu setzen, nahm ich einfach ein Schmetterlingseis :D

Leider entpuppte sich das ganze wie gestern meine Wahl des süßen Toasts auf dem Markt als Fehlgriff -.- Das Eis war mega süß, schmeckte ein bisschen wie Bum-Bum Eis und war einfach absolut nicht lecker :( Ich bot Jonas dann das Eis an, nachdem er seins verschlungen hatte. Er nahm es mir ab aber auch ihn konnte es so gar nicht überzeugen. Da das Eis hier so günstig ist (30 Cent) und da ich etwas traurig war, dass ich es nicht genießen konnte, gingen wir zum nächsten 7-Eleven und ich durfte mir ein Neues kaufen :D Es gab dort das Olaf-Eis, was ich schon bei der Fahrradtour hatte und es war sehr sehr lecker <3 Jonas argumentierte, dass er dann auch ein zweites Eis haben dürfe und ich „erlaubte“ es ihm ebenfalls :D

Mit genug Eis gestärkt, ging unsere Tour dann los. Als Challenge ließ Jonas MICH navigieren und dazu nutzte ich die Papier-Karte, die wir von unserem Hostel erhalten hatten, wo jemand handschriftlich die Straßen und Sehenswürdigkeiten eingezeichnet hatte. Anfangs war Jonas etwas skeptisch und vertraute meinen Kartenlesefähigkeiten nicht so ganz aber als wir dann am King‘s Monument ankamen, waren wir beide zufrieden :D

Das Monument war ziemlich unspektakulär, also ging es weiter Richtung Fluss. Dieser hat hier noch einen leicht abgewandelten Namen, geht aber in den recht bekannten Mekong über :) Wieder mit der Papierkarte bewaffnete, führte ich uns etwas unsicher aber erfolgreich in die direkte Nähe des Flusses. Erst als die Gegend etwas merkwürdig aussah, holte Jonas schließlich sein Handy raus und schaute auf Maps.me, ob wir wirklich da sind, wo wir dachten, dass wir sind^^

Tada! Wir nahmen dann eine kleine Straße/Weg in Richtung Fluss, vorbei an einem riesigen, fancy aussehenden Gebäude mit Wasserspielplatz und eigenem Tempel auf dem Gelände :O Ob es ein Hotel ist oder ein Apartmenthaus für die Reichen, konnten wir nicht erkennen aber es war auf jeden Fall auffällig in der sonst eher unerschlossenen Umgebung^^ Gut, die Bewohner würden dort definitiv ihre Ruhe haben ;-)

Irgendwann kamen wir an eine kleine Insel, auf die wir hinauf laufen konnten und dann tatsächlich einen Blick auf den Mekong werfen durften. Nicht schlecht! Dort waren nur Trampelpfade und viel Unkraut, das niemand zu schneiden schien, also wirklich noch recht unberührt. Cool! ;-) Am Weg waren aber riesige Schilder, die eine Art Bebauungsplan zeigten, also vielleicht bleibt es nicht mehr lange so „wild“ dort…

Etwas weiter den Weg entlang ist noch der „Strand“, aber da ich aufs Klo musste und Jonas nur Flip-Flops anhatte, die dazu führten, dass seine Füße schmerzten, drehten wir um und gingen zurück zum Hostel. Insgesamt waren wir ca. 3 Stunden unterwegs und ich bin erstaunt, dass Jonas das in Flip-Flops so lange ausgehalten hat :D :D Die Stadt so zu „erlaufen“ hat echt Spaß gemacht, zumal wir quasi ungestört waren^^

Die meisten Touristen stoppen hier in Chiang Rai nur auf dem Weg nach Laos oder sie machen die ganzen Touren mit (neben dem White Temple gibt es noch ein paar andere Gebäude und auch Nationalparks kann man mit geführten Touren besuchen). Wenige schauen sich die Stadt selbst an, glaube ich. Und okay, sie ist nicht besonders groß und auch nicht wirklich etwas Besonderes aber genau das machte den Charme ein bisschen aus. Ich bin auf jeden Fall froh, dass wir es so gemacht haben :)

Gleich geht es noch einmal raus zum Abendessen und dann vielleicht etwas früher ins Bett als die letzten Tage, damit wir um 7:00 Uhr das Frühstück angucken können :p

Morgen wird dann wohl ein fauler Tag, wo wir die Weiterreise planen, die im Moment für übermorgen geplant ist aber fest ist noch nichts ;-)

Antworten

Thailand
Reiseberichte Thailand