Veröffentlicht: 12.03.2020
11.03.2020
Gestern Abend hatte sich Jonas gar nicht mit unseren Gastgebern sondern mit einem anderen Gast verquatscht^^
Der Herr ist wahrscheinlich 70+ und ein echter Anarchist, wie er sich selbst bezeichnet. Er recherchiert viel im Internet und entdeckt dabei einige Dinge, von denen er glaubt, dass es verdeckte und geheime Operationen sind. Er erzählte uns, dass er wohl entdeckt habe, dass es seit ca. drei Monaten immer mehr Erdbeben zwischen Süd-Mexiko, Belize und Guatemala gibt und dass es, so wie er meint, Vorbereitungen zu einem neuen „Panamakanal“ seien. Er fügte hinzu, dass nur noch wenige Monate Zeit sind um eine riesige Katastrophe zu verhindern bevor die Landmasse zwischen den drei Ländern aufreißt...Mal sehen :D Also, er hat viel anzuprangern, wovon das meiste auch vielleicht gute und wichtige Sachen sind aber ich hatte das Gefühl, er hat sich da ein bisschen ZU sehr reingesteigert.
Er vertraut nicht einmal mehr der normalen Zahnpasta, weil diese ja vergiftet ist und dass er niemals Steuern gezahlt habe weil es eigentlich „freiwillig“ ist und das nur niemand wüsste :P
Jonas fand keinen „Ausweg“ aus dem Gespräch und als ich mich dazugesellte, quasselten wir noch weiter, bis es schließlich Abendessen gab.
Das „Abendessen“ bestand jeweils aus einem halben Maiskolben, zwei Blättern Eisbergsalat, einem Ei und drei oder vier Spinatblättern in Zwiebelsauce.
Die Familie hier lebt halt sehr einfach und anscheinend auch sehr sparsam ;-) Trotzdem, nach unserem ganzen Tag auf den Beinen hatten wir uns von dem Homemade Dinner irgendwie ein bisschen mehr erwartet :D Also, die Auswahl war ja vielleicht okay aber die Menge war kleiner als der kostenlose Vorspeisensalat bei unserem Griechen :(
Ziemlich hungrig ging es zurück aufs Zimmer, wo ich Jonas zum ersten Mal hangry erlebte :D :D
Wir überlegten, ob wir noch die halbe Stunde in die Stadt laufen, um dort in einem Restaurant für den nur wenig höheren Preis eine echte Mahlzeit zu bekommen aber es war spät, wir waren müde und so gab es dann einfach noch ein paar Scheiben Brot und dann den wohlverdienten Schlaf^^
Heute Morgen gab es dann noch einmal die letzten vier Scheiben Brot und jeweils eine halbe Banane, bevor es nach ein bisschen PC-Kram dann raus ging in die Stadt :)
Antigua ist die ehemalige Hauptstadt von Guatemala und wie gestern schon erwähnt, ist sie von mehreren Vulkanen umgeben. Auch die Innenstadt an sich ist aber total sehenswert, weil die Häuser wieder bunt sind und alles im Kolonialstil gebaut ist.
Kirchen dominieren das Stadtbild und es gab auch einige Klöster hier, die zum Teil noch als Ruinen erhalten sind und die man besuchen kann <3
Wir bastelten uns unsere eigene „Stadttour“ anhand von interessanten Punkten zusammen und verbrachten die folgenden Stunden damit, uns die schönen Bauwerke anzusehen.
Am längsten waren wir bei der Iglesia de San Francisco, wo sich einmal ein Franziskanerorden befunden hat und heute die Überreste des Heiligen San Pedro liegen, welcher sich hier in Antigua für Kinder und Arme eingesetzt hatte.
Die Kirche, die noch größtenteils erhalten ist, haben wir dabei gar nicht besichtigt sondern nur die Ruinen des Klosters und das Museum zu San Pedro selbst.
Vor allem die Ruinen waren richtig cool mit der Gartenanlage und joah. Da fast Mittag war, genossen wir dort sogar unser Lunch :)
Nach diesem Besuch ging es vorbei an der Boulderhalle, die wir nachmittags aufsuchen wollten und dann einmal quer durch die Stadt vorbei an mehreren Kirchen, dem großen Platz und dem bekannten Bogen aber wir sahen uns alles „nur“ noch von außen an^^
Nach insgesamt zwei oder drei Stunden waren wir dann auch schon durch mit der Besichtigung der Kleinstadt, die knapp 34.000 Einwohner hat. Noch weniger als meine Heimatstadt! :D :D
Wir kauften an der Straßenecke noch frische Mango und gingen dann zurück zum Hostel, wo wir bis 15:00 Uhr warteten, da erst dann die Boulderhalle aufmacht ;-)
Ach ja – vorher buchten wir noch eine Tour für Morgen zu einem der Vulkane, für die wir um 6:00 Uhr in der Stadt sein müssen (also spätestens 5:00 Uhr aufstehen :O :D ). Als wir das Tour Office betraten (welches das gleiche ist, bei dem wir gestern morgen rausgelassen wurden), trafen wir dort auf die beiden Neuseeländerinnen aus Flores :D :D Was für ein Zufall!
Und dann, als wir zurück zum Hostel kamen, trafen wir hier die beiden Türken, mit denen wir den Grenzübergang von Mexiko nach Belize zusammen durchgemacht hatten :O
Mittelamerika ist echt klein bei Backpackern, was?^^
Hatte ich erwähnt, dass wir in Tikal die beiden Deutschen getroffen hatten, mit denen wir uns in Hopkins das Hostel geteilt hatten??
Das sind schon echt viele Zufälle auf einmal :D
Naja. Nachmittags ging es dann wie gesagt zum Bouldern :)
Die Halle ist recht klein und ich fragte vorsichtig, ob auch etwas für Anfänger dabei wäre. Der Mitarbeiter versicherte mir, dass das der Fall ist und so entschied ich, dass ich nicht nur zugucke sondern auch selber ein bisschen probiere ;-)
Die Schwierigkeiten gingen von V0 bis V8 und obwohl ich mit V0 anfing, schaffte ich die Routen nie :(
Jonas, der ja deutlich besser ist als ich, hatte bei einigen V1-Routen bereits Schwierigkeiten, arbeitete sich dann aber im Laufe der Zeit bis V2 vor^^
Also, der Schwierigkeitsgrad war viel viel höher als es in der Bewertung steht. Der Mitarbeiter, der anscheinend der Besitzer ist und auch die Routen selber schraubt, kommt aus dem Outdoor-Bereich und gab am Ende im Gespräch auch bekannt, dass er keine anderen Boulderhallen kennt und so keinen Vergleich hat ;-)
Ich vermute einfach mal, dass man, wenn man wie er schon ziemlich gut ist, nicht so ein gutes Gefühl dafür hat, welche Züge auch Anfänger schaffen können^^
Wir werden wohl wieder hingehen aber ich werde wohl nur zuschauen :p
Nach dem Bouldern gingen wir in ein super cooles Restaurant, in dem man sich Bowls („Schüsseln) bestellen kann, die wie ein Sub aus mehreren Lagen bestehen.
Als Basis gibt es z.B. Gemüsenudeln, Basmati-Reis oder Quinoa. Dann gibt es eine Gemüseeinlage, eine Proteineinlage, eine Salsa oder Pesto und dann noch ein „Extra“ in Form von Nüssen oder Kernen.
Es gibt einmal fertige Vorschläge für eine Bowl oder man stellt sie sich selber zusammen und jaa. Wir waren begeistert!!! <33
Die Schüssel ist zwar klein aber ziemlich sättigend und es gibt gratis Wasser und es ist soo gesund, lecker und vor allem nahrhaft, weil es eben alle Nährstoffgruppen abdeckt. Wir haben wohl unser Restaurant für den Rest der Woche gefunden :D
Denn, durch die Kombinationsmöglichkeiten kann man jeden Tag ja etwas anderes essen und sich richtig austoben^^
Jetzt sind wir zurück im Hostel und morgen geht es ja früh raus. Wir haben uns Brot gekauft, das komischerweise 40 Quetzal kostete (gestern waren es nur 12,50 ) und jetzt haben wir die Befürchtung, dass es vielleicht kein Brot sondern Kuchen sein könnte :D :D
Das wird dann witzig, wenn alle ihre Brotzeit rausholen und wir futtern Kuchen :p :D