Veröffentlicht: 22.01.2018
Das nächste Kapitel bringt uns weit in den Süden von Laos, in die Stadt Namens Pakse. Von Vientiane starten wir unsere Fahrt um cirka acht Uhr Abends in einem grossen Tuktuk zur örtlichen Busstation. Der Wind blässt einem herrlich durch die Haare, wärend der Fahrer geschickt den vielen Schlaglöcher auf der Strasse ausweicht. Die gemütliche Fahrt endet nach 20 Minuten an der Busstation. Nach kurzem warten beziehen wir unser Bett im Bus. Etwas klein aber trotzdem bequem, warten wir auf den Sandmann.
Zerstört und ziemlich konfus, kommen wir um 06:30 AM in Pakse an. Locker hätten wir noch zwei Stunden länger mützen können. Kaum sind wir aus dem Bus gestiegen, belagern uns die Tuktuk Fahrer. Mit noch immer einem Auge zu, lehnen wir ihre Wucherpreisangebote dankend ab, denn unser Hotel, mit dem einfallreichem Name ''Pakse Hotel'', ist nur wenige Gehminuten von der Busstation entfern, ausserdem brauch ich erst mal eine Zigarette um sprechen zu können. Nach kurzem Marsch, geben wir unsere Backpacks im Hotel ab und gehen ins nächste Cafe, um uns zu stärken. Da das Zimmer noch nicht bereit ist, gibts noch einen Cafe mehr.
Gestärkt aber immer noch ein bisschen müde, beziehen wir unser Zimmer im fünften Stock. Der erste Eindruck von Pakse ist etwas mies. Die Stadt ist nicht gerade ein Juwel, überall ist es schmutzig und alles wirkt ein wenig heruntergekommen. Wenn man jedoch ein wenig in die Höhe geht, sieht es schon besser aus. Von der Dachterasse des Hotels, hat man einen super Ausblick über die Stadt. Grüne Berge und ein Fluss mit einer langen steinener Brücke, säumen die Landschaft. Mit der täglichen Happy Hour natürlich noch ein Tick besser.
Der eigentliche Grund wiso man nach Pakse geht, ist das Bolaven Plateau. Das Plateau weisst eine grösse von 10000km2 auf und ist 1200 hoch. Der Name stammt von der dort stammender Volksgruppe. (Bolaven=Heimat der Laven) Nach der ersten Nacht, soll es auch schon dort hin gehen, leider segnet uns Buddah nicht für dieses Vorgehen, was sich jedoch später, doch als Glücksfall bestätigte. Wir bekommen keinen Scooter beim örtlichen Verleih, welcher uns aber am Vorabend versprochen wurde. Auch beim nächsten Verleih ist alles bereits weg. Wir schauen uns also für eine Tour im Minivan um, aber auch für das, war es bereits zu spät oder zu teuer. Ein bisschen enttäuscht gehen wir zurück in unsere Unterkunft. Nach kurzer Beratung, beschliessen wir unseren Aufenthalt um eine Nacht zu verlängern, um das Plateau doch noch zu sehen. Wir buchen eine Gruppentour für den nächsten Tag und legen uns für heute auf die faule Haut.
Am Folgetag geht es früh los, um halb acht rollt ein Minivan bei unserem Hotel an. Wir fahren cirka 40 Minuten bis zur ersten Attraktion und auf dem Weg dahin wird uns klar, wie ungemütlich unsere geplante Scootertour am Vortag geworden wäre. Um die 10km Baustelle durchqueren wir, natürlich auf Laos style. Riesige Staubwolken ziehen sich schwer hinter jedem Fahrzeug her und und hüllen die nachfahrenden Motorradfahrer in eine dichte Wolke voller Dreck. Sehr enspannt kommen wir bei einem riesen Wasserfall Namens Tad Fane an. Nach kurzem staunen und bewundern, packe ich meinen Quadrokopter aus und lasse ihn in die Lüfte steigen. Nach fünf Meter Fluglinie merk ich, wie das Ding immer weiter sinkt, obwohl ich gegensteuer nach oben geb. Die heftigen Windböhen drücken ihn nach unten. Zum Glück konnte ich das Geschwader, dank geschicktem Wendemanöver und geübtem Gamerdaumen wieder sanft nach unten bringen. Ein kleiner Schreckensmoment und eine Erfahrung reicher, was das Limit bei Wind angeht.
Weiter geht es zu den berühmten Kaffeeplantagen, um den müden Geist zu wecken und uns für den Tag zu stärken. Ein bisschen kostspielig aber sehr lecker, geniessen wir unseren Cafe Latte. Mit dem Van geht es immer weiter ins Plateau rein, vorbei an sehr ursprünglichen Dörfern mit Holzhütten und Blechdächern. An einem legen wir einen Stopp ein, um das Leben der dort lebenden Laoten zu beobachten. Man weiss nicht wie man sich verhalten soll, wenn man die ganze Armut vor Augen hat. Soll ich weg schauen oder hinsehen? Was denken die Bewohner, wenn Sie uns aus dem Van steigen sehen, mit Handys, Kameras und sauberen Klamotten? Eine schwirige aber lehrreiche Erfahrung.
Nach einer längeren Fahrt kommen wir ins Tad Lo Village, ein weiteres Dörfchen mit einem breiten Wasserfall am Rande. Die Masse an Wasser ist gigantisch. Da wir dieses mal bessere Windverhältnisse haben, erkunde ich die Umgebung erneut mit meinem Quadrokopter und mache wahnsinnig schöne Aufnahmen der Landschaft. Nach einem guten fried rice geht es wieder in den Van Richtung Pakse.
Im nachhinein staunten wir nicht schlecht, wie weit der Bolaven Plateau-Trail doch war, mit dem Bike hätten wir das nie in einem Tag geschafft, danke Buddah :)
Unseren letzte Abend geniessen wir noch gechillt auf der Dachterasse des Hotels, bei einem guten Steak und einem kühlen Beer Lao.
Am nächsten Morgen zieht es uns an die Grenze Kambodschas, in mitten des Mekongs zu den 4000 Islands. Der Mekong erreicht hier eine breite von bis zu 14km. Die meisten Inseln sind unbewohnt, da in der Regenzeit viele Inseln im Mekong verschwinden und überschwemmt werden. Touristisch erschlossen sind Don Khong, die grösste Insel, Don Khon und Don Det. Aufgrund unserer Recherchen haben wir uns für Don Det entschieden.
Die Fahrt von Pakse aus ist unspektakulär und dauert etwa sechs Stunden bis zum “Hafen“. Bei der Ankunft herrscht ein ziemliches Gewusel, viele planlose Rucksackreisende steigen aus dem Bus und werden vom Fahrer in irgend eine Richtung verwiesen. Nach kurzem suchen finden wir aber den Ticketschalter am Wasser. Mit einem kleinen Longtailboot geht es ab in den Mekong. Die Landschaft ist berauschend. Alles ist grün bewachsen, Schilf, Gräser und Palmen ziehren die kleinen Inseln, an denen wir vorbei tuckern. Nach 10 Minuten kommen wir am sandigen Ufer von Don Det an. Der Marsch zu unserem Hostel verläuft am Ufer entlang, vorbei an kleinen Bars, Restaurants und Häuschen der Einheimischen. Unser Hostel Riverside ist seinem Namen gerecht. Direkt am Mekong quartieren wir uns ein. Sehr rustikal, ein Bett, eine Steckdose und eine Kaltwasser Dusche. Das Higthlight des Zimmers, sind die beiden Hängematten auf der Veranda, von wo aus man einen prächtigen Blick über die gigantischen Wassermassen hat. Erst mal chillen und die Seele baumeln lassen.
Die nächsten Tage sind schnell zusammengefasst, mit dem Fahrrad erkunden wir die ganze Insel, auf und abwärts fahren wir über die schmalen, steinigen Sandwege und geniessen die atemberaubende Natur. Auch den Sonnenuntergang verpassen wir nie. Einfach eine Traumhafte Kulisse, wie dieser roter Ball am Himmel glüht und sich alles im Mekong wiederspiegelt. Auch amüsant sind die unzähligen Tiere auf der Insel, es wirkt wie ein grosser Bauernhof. Schweine, Kühe, Katzen, Hunde, Enten, Hühner, alles läuft herum und was will, wird von uns gestreichelt.
Am letzten Tag fahren wir mit dem Fahrrad zur Nachbarinsel Don Khon, die mit einer grosser Brücke verbunden ist, um einen weiteren Wasserfall im Mekong zu bestaunen. Nach einem kurzen Stopp am Ufer , legen wir noch eine Pause ein und stürzen uns ins nasse Kühl. Wahrlich idyllisch, zwischen Palmen sitzten wir bis zum Kopf im Mekong und geniessen unsere wunderbare gemeinsame Zeit.
Wir kaufen uns ein weiters Ticket um am Folgetag nach Kambodscha zu reisen und schliessen somit unser Kapitel für Laos ab. Es war der Hammer und wir hatten unvergessliche Momente in diesem wunderbaren Land!
Lars
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