Traveling44 - Für 4 Monate durch Südostasien
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Zwangsläufig geht es ein zweites Mal nach Yangon

Veröffentlicht: 08.12.2018

Nach unseren 5 Tagen am Strand nehmen wir wieder den Bus nach Yangon. Warum wir das machen? Nein, wir haben nichts vergessen. Nein, wir fanden die Stadt auch nicht soooo überragend, dass wir nochmal dahin wollen. Auf dem Weg zum nächsten Reiseziel liegt sie auch nicht. Es gibt einfach keine andere Möglichkeit, um in den Norden zu kommen. Vom Ngwe Saung Village aus fahren die Busse nur nach Yangon und eine andere Transportmöglichkeit gibt es nicht (außer natürlich wir nehmen uns ein Taxi für 700km). Also heißt es wieder: Zurück nach Yangon. Bei Tag dauert die Fahrt zwar 1,5h länger, aber es gibt sehr viel zu sehen. Zu Mittag gibt es wieder typisch burmesisches Curry (viele kleine Currys, aus denen man wählen kann, mit Reis, Suppe und Rohkost). 


In Yangon verbringen wir eine Nacht in einem sehr günstigen Hostel, in dem man in Kabinen schläft. Der Flur sieht aus wie im Gefängnis und hinter jeder grauen Schiebetür befindet sich eine Matratze für zwei Personen inkl. Glühbirne und Ventilator (unserer ist im Marienkäfer-Design). Es ist komfortabler als es klingt, irgendwie kuschelig, und die Dusche ist warm und hat Wasserdruck!!! WOW. Die kleinen Dinge im Leben halt...

Unsere Schlafbox
Das Hostel hat ein bisschen Knast Flair


Vom Bus aus haben wir schon gesehen, dass in dem Park bei der Sule-Pagode was los ist. Das Lichterfest ist in vollem Gang und dem statten wir sobald es dunkel ist, also ab 18 Uhr, einen Besuch ab. Livemusik, Essensstände und ohne Ende LEDs. Tunnel, Figuren und Baumschmuck. Es sieht super schön aus und alle sind im Fotofieber. Was wir bei einem solchen Fest allerdings vermissen sind die Bierstände. Wir schlendern durch den Park, gucken uns alles ganz genau an und können ihn einfach nicht finden, den Alkohol. Die hippen Kids besaufen sich mit Energie Drinks und ein indischer Junge/Mann, der offensichtlich seinen Geburtstag mit seinen Freunden feiert, kommt mit mit Torte verschmiertem Gesicht auf uns zu und will uns ein Stück Kuchen abgeben. Selbst dort können wir nur Energiedrinks und Wasser entdecken. Na gut, warum nicht. 

Aber wir reden viel darüber, wie so ein Fest wohl in Deutschland aussehen würde. Alle 100m ein Bierwagen, um den sich die Leute drängen, das Gelände gesäumt von in die Büsche pinkelnden Männern und eine 200m lange Schlange vorm Damenklo. 

Max ziert den Lichtertunnel
Max und das Geburtstagskind mit Torte im Gesicht
Lichter, Musik und Seifenblasen
Einbeinruderer aus Licht
Weihnachtsstimmung?
Sule Pagode


Wir nutzen die gemütliche Stimmung des Festes, um unsere traditionelle Zigarette, die wir vorher für 50 MMK (2 Cent) an einem Straßenstand gekauft haben, zu rauchen. Sie sieht aus wie eine schmale grüne Zigarre und ist sehr mild. Genau richtig für uns Nichtraucher. 

Klassische Zigarette für 2 Cent


Und selbst verständiglich probieren wir uns durch das umfangreiche Streetfood-Angebot. Burmesisches Crepe, Zuckerrohrsaft, Spieße, mit Schwein gefüllte Teigteilchen... Wir setzen uns später noch an einen der Straßenstände mit den winzigen Plastikhöckerchen. Dort gibt es allerhand Spieße (vegetarisch oder mit Fleisch), Nudeln und Suppe. Man isst so viel man will und hinterher werden die Holzspieße gezählt. Wir schlagen ordentlich zu, bestellen zwei Portionen gebratene Nudeln mit Gemüse und Suppe. Und zahlen 2000 MMK. Das ist etwas mehr als 1€. Das ist sogar für asiatische Verhältnisse EXTREM günstig, aber dafür war es auch keine Geschmacksexplosion.
Als die Livemusik zu Ende ist gehen wir in unsere Schlafbox.

Super günstige Spieße

Fondue mit Schweineteilen und Innereien


Von mehreren Leuten haben wir bereits gehört, dass die Mönche und Nonnen in Yangon heute das Ende der Fastenzeit feiern. Einmal im Jahr, den Tag dürfen die Klöster selbst bestimmen, wandern Mönche und Nonnen durch die Straßen und erhalten eine neue Grundausstattung. Damit meine ich Dinge wie Töpfe, Fächer, Flip Flips, Decken, Pflegeprodukte, aber auch Geld und Lebensmittel. Während wir durch die Stadt schlendern treffen wir auf eine solche Prozession und schauen uns das Schauspiel natürlich an. Die Menschen haben Tische und Stände am Straßenrand aufgestellt, von denen sie ihre Gaben verteilen. Kleine Kinder werden auf Hocker gestellt und halten den Mönchen Geldscheine hin. Auffällig ist auch, dass auf einen Mönch ca. zwei Träger kommen, die die Säcke mit den Gaben tragen. Die Mönche selber berühren die Gabe kurz (Segnung?) und der Helfer nimmt sie entgegen und packt sie ein. Am Ende der Straßenzüge warten Transporter, auf die die Säcke geladen werden. Ab und zu wird ein sehr alter Mönch mit einer Sänfte an uns vorbeigetragen. Das erinnert mich ein bisschen an Meetesingen, wenn die Mamis und Papis die Süßigkeiten und Laternen ihrer Kinder tragen. Das fiese ist: Die Nonnen, die am Ende der Prozession laufen, haben keine Helfer und müssen die Gaben selber tragen. Zudem bekommen sie häufig nichts mehr ab und Geld wird ihnen erst recht nicht zugesteckt.

Eine junge Nonne trägt ihre Spenden
Kleine Kinder geben den Mönchen Geldscheine
Eine Helferin, die die Gaben trägt



Antworten (1)

Heike
Wie bei uns, ich muss die Einkäufe auch selbst tragen:(

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