Traveling44 - Für 4 Monate durch Südostasien
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Kota Kinabalu - Angekommen auf Borneo

Veröffentlicht: 22.02.2019

Abends um 9 kommen wir in unserem Hostel in Kota Kinabalu, der Hauptstadt des Bundesstaats Sabah an. Eine Muslima im dicken weißen Pickup war unsere Grap-Fahrerin und hat uns direkt ein paar Tipps mit auf den Weg gegeben. Im Hostel checken wir nur schnell ein, laden unsere Sachen ab und dann geht es in die Stadt. Wir laufen am Meer entlang, bis wir den Foodmarket erreichen, von dem man uns erzählt hat. Obst, Gemüse und Seefood. Wir schlendern über den Markt, gucken uns die ganzen frischen Fischis und Meeresfrüchte an und kaufen uns eine Portion Durian. Nachdem wir beide probiert haben, wird die Folie schnell wieder drüber gezogen. Eeeekelhaftes Zeug. Bah Pfui. Aber der kleine Betteljunge freut sich drüber.
Danach zieht es uns zu einer der vielen Bars, in denen Livemusik gespielt wird und wo man auf Holzstegen direkt am Wasser sitzen kann. Ausgerechnet jetzt haben wir seit langer Zeit mal wieder Lust auf Alkohol und gönnen uns ein paar Bier und Gin Tonic. Da es hier muslimisch und Alkohol hoch versteuert ist, ist er unverhältnismäßig teuer. Aber manchmal muss das sein. Wir verbringen also ein paar schöne Stunden mit unseren Drinks und einer Portion Kartoffelspalten an der Promenade, bis wir zurück zu Hostel laufen und müde in unsere Stockbetten fallen.

Nach dem Frühstück (in Malaysia gibt es leider wieder nur Toast und Marmelade, mit Glück Erdnussbutter zum Frühstück) schnappen wir uns ein Grap und lassen uns zu unserem neuen Hostel in der Innenstadt fahren. Dort laden wir nur schnell unsere Sachen ab und machen uns dann auf in die Stadt. Am Meer entlang schlendern, am Jetty Preise abchcken, da wir morgen eine Tour zu den vorgelagerten Inseln machen wollen und Bummeln in der wunderbar klimatisierten Mall. Dort holen wir uns im Foodcourt was leckeres zu Essen und fahren dann zur Masjid Bandaraya. Eine beeindruckende weiße Moschee mit blauen Kuppeln und Wasserbecken darum herum. Um die Moschee betreten zu dürfen, müssen wir uns verschleiern. Ich bekomme ein bodenlanges Kleid inkl. Hidschab verpasst und Max trägt ein weißes Gewand inkl. Takke (Kopfbedeckung für muslimische Männer). Als wir uns im Spiegel sehen ist das ein soo seltsamer Anblick. Wir sind nicht gerade begeistert, aber wir wollen uns die Moschee ja auch angucken und dann muss man sich wohl an die Regeln halten. Ich kann nicht verstehen, wie die Frauen das in dem Aufzug aushalten. Nicht ein Windhauch dringt durch die Stoffschichten und besonders die Mützen-Halstuch-Kombi wärmt doch ordentlich. Für mich sind Moscheen ziemlich geheimnisvoll und repräsentieren eine andere Welt. Wenn man dann aber sieht, wie die muslimischen Männer sich im Gebetsraum in die Ecke lümmeln und am Handy spielen oder einfach nur ein Mittagsschläfchen machen, nimmt es dem Ganzen das Geheimnisvolle und Weltfremde. Es war wie immer interessant, die Stimmung in so einem Gebäude aufzufangen. Nachdem wir uns die Moschee von Außen und von Innen angesehen haben sind wir aber froh, die Kleidung wieder ablegen zu können. 

Moschee Masjid Bandaraya


Bei TripAdvisor haben wir von einem ungarischen Restaurant gelesen, das sehr gut sein soll und da können wir einfach nicht widerstehen. Also gehen wir abends der asiatischen Küche fremd und ich gönne mir mit Spinat und Feta gefüllte Hähnchenrouladen an Kartoffelpü. Hach, einfach gut!

Am nächsten Tag steht die geplante Inseltour auf dem Programm. Mit Wasser, Sonnencreme und Lunchpaketen bewaffnet, machen wir uns auf dem Weg zum Hafen. Bis es losgeht haben wir noch ein bisschen Zeit, die anderen Touristen zu beobachten. Es dürften wohl größtenteils Chinesen und Koreaner sein die sich wieder bemühen, jegliche Klischees zu erfüllen. Obwohl sie sich noch im sicheren Wartebereich des Hafens befinden, haben ALLE Passagiere bereits ihre Schwimmwesten an. Alle! Abgesehen von den zwei anderen Nicht-Asiaten. Mit Wasserschuhen, Schwimmweste und Deppie bewaffnet beginnt bereits hier der Selfiewahnsinn. Nachdem wir das Schauspiel beobachtet haben, lassen uns von einem Speedboot nach Manukan Island fahren. Der Kapitän gibt ordentlich Gas und wir fliegen über das Wasser. Teilweise haben wir so eine Schräglage, dass die beiden Passagiere auf der anderen Seite schon fast mit dem Kopf im Wasser hängen. Macht richtig Spaß! Daher sind wir auch echt schnell auf der Insel angekommen. Mit Brille und Schnorchel ausgerüstet stapfen wir an den Chinesen in ihren Schwimmwesten vorbei und biegen zur dem Strandabschnitt ab, der nicht mit Bojen, Seilen, Ketten und Flaggen abgesperrt ist. Die Korallen reichen bis an den Strand und das Wasser ist so niedrig, dass man teilweise automatisch den Bauch einzieht, während man über die Korallen taucht, weil sie so nah unter einem sind. Dazwischen schwimmen jede Menge bunte Fische, die man fast anfassen kann, weil sie so nah sind. Der Boden ist übersät von Seegurken und Seeigeln mit teilweise ca. 30-40cm langen Stacheln. Wenn man über diese gigantischen Seeigel schwimmt ist man besonders dankbar für den Auftrieb im Salzwasser. Neben Schnorcheln verbringen wir die Zeit damit, im Schatten zu liegen, zu lesen. Und wir sehen Warane! Die sind auf der Insel wohl kein seltener Anblick und begegnen uns immer wieder auf dem Weg zur Toilette. Der Weg führt uns dann auch vorbei am "Hauptstrand" an dem sich die asiatischen Touristen im Schatten oder in voller Montur im Wasser tummeln. Dieser Anblick, ich kann es nicht in Worte fassen. Erwachsene Männer schnappen sich Schwimmweste und Schnorchelmaske, rennen wankend ins Wasser, lassen sich mit dem Bauch zuerst ins Wasser fallen, wedeln und treten um sich, was wohl Schwimmbewegungen darstellen soll, um zu schnorcheln. Im knietiefen Wasser. Auf Sand. Warum? Warum trage ich in knietiefen, abgesperrten Wasser eine Schwimmweste? Der Mann liegt quasi mit dem Bauch auf dem Grund auf. Und was erschnorchelt man im Sand? Zu den Korallen am anderen Ende des Strandes traut sich niemand von denen.
Um halb2 werden wir von unserem Boot abgeholt und zu einer anderen Insel gefahren. Sapi island ist deutlich kleiner und daher beschließen wir, garnicht zum Strand zu gehen, sondern die Insel zu umlaufen. Allerdings haben wir nicht damit gerechnet, dass es so lang und steil bergauf geht. Mit unseren Flipflops müssen wir echt kämpfen. Wir dachten eher an einen entspannten Spaziergang am Strand entlang. Aber nach einer knappen Stunde werden wir von einer wunderschönen Aussicht belohnt. An der Steilküste ist endlich mal ein unbewaldetes Fleckchen, wodurch wir einen genialen Blick über Teile der Insel, das Meer und weitere Inseln haben. Echt ein schöner Platz :-) 

Viewpoint
Die Aussicht kann schon was, oder?

Auf dem Rückweg kommen wir an ein paar Stränden vorbei, an denen kein Mensch ist. Nur jede Menge Einsiedlerkrebse, die viel größer sind als in Myanmar. Max ist also erstmal beschäftigt und ich gehe eine Runde baden :-D 

Und ja, der Baum war auch vorher schon so krumm ;-)
Hello Mr. Krabs

Da das letzte Boot bereits um 4 ablegt, müssen wir uns langsam echt beeilen und klettern über Felsbrocken oder waten durch Wasser, bis wir die Insel einmal umrundet haben und zurück am Hauptstrand sind. Dann geht es auch schon wieder auf das Boot und zurück zum Festland (soweit man bei Borneo von Festland sprechen kann).

Nachdem wir uns im Hostel frisch gemacht haben gehen wir Abends auf den Fischmarkt an der Promenade und lassen uns frischen Fisch (Red Snapper) und Squid grillen. Sooo lecker!

Abendessen
Fischer laden den Fang vom Tag ab. Besonders große Exemplare werden gesondert vermessen und einzeln verkauft.


Am nächsten Morgen schlingen wir ein schnelles Hostelfrühstück herunter und lassen uns dann zum Busbahnhof fahren. Um halb9 nehmen wir den Bus nach Sepilok, ein Dorf im Dschungel, das 300km (6h Fahrt) entfernt liegt.

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