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> La La Lao <

Veröffentlicht: 26.03.2019

Hallo ihr Lieben zu Hause,

hier sind wir wieder mit einem neuen Beitrag zu unserer Zeit im schönen Laos. Da wir unsere komplette Laos Reise in einen Post gequetscht haben ist der wieder voll gepackt mit einem Haufen bunter Bilder und viel viel Text! Also sagt Eure Termine für heute ab, macht euch einen Kaffee und los geht’s 😄 ...

Einen Monat lang sind wir vom Norden in den Süden gereist… Obwohl das ne ziemlich lange Strecke ist haben wir insgesamt nur 4 längere Stops gemacht… Wir sind echt langsame Traveller, verbringen aber gerne längere Zeit an einem Ort anstatt durch die Gegend zu hetzen… Lieber weniger dafür intensiver :). Aber eins nach dem Anderen... 

Nachdem wir von Chiang Rai aus mit dem Bus die laotische Grenze überquert hatten, startete unsere Reise in Laos mit dem Slow Boat von Ban Houayxay Richtung Luang Prabang. 2 Tage sind wir mit einem langen Holzschiff ca. 7 Stunden pro Tag den Mekong entlang geschippert… Vorbei an Wasserbüffel Herden, spielenden Kindern im Wasser und kleinen Dörfern am Rande des Flusses konnten wir sehr entspannt die erste laotische Luft schnuppern und die Kultur etwas kennen lernen. 


Die Sitze im Boot die größtenteils aus Sitzbänken alter Autos bestanden waren nicht wirklich bequem, deswegen waren wir garnicht so unglücklich als bei der Weiterfahrt am zweiten Tag alle Passagiere aus zwei Booten in ein Boot gequetscht wurden und wir gezwungener Maßen im Laderaum zwischen Gepäck und Motor auf dem Boden sitzen mussten… Der Motor war zwar ohrenbetäubend laut aber wir konnten uns ganz entspannt der Länge nach hinlegen, lesen und die Landschaft an uns vorbeiziehen lassen – Taschentücher ins Ohr und weiter gings ;).


In Luang Prabang angekommen haben wir erstmal eine Pause von 6 Tagen eingelegt… Die Stadt mit seinen alten Kolonialgebäuden, schönen Shops und hübschen Restaurants gleicht einer perfekten Touristen Filmkulisse. Alles ist super schick hergerichtet und auf den Tourismus in jeder Preisklasse eingestellt… Eigentlich nicht so unser Ding aber man konnte sich gut die Zeit mit Herumschlendern vertreiben, Tempel besuchen, auf den Mount Phousi Hügel steigen, sich durch das laotische Essen probieren oder ein kühles Bier in der angesagten Bar ‚Utopia‘ direkt am Ufer des Nam Kahn Rivers trinken. Außerdem gibt es einen riesigen Night Market wo man echt schöne Sachen finden kann, also garnicht so schäbig wie man es aus anderen Städten kennt. Wir würden sagen Luang Prabang ist eine schöne Mischung aus Dorf und Großstadt, also hat eine angenehm überschaubare Größe.


Yoga ist in Laos allgemein nicht so verbreitet, weil es nicht wirklich zur Kultur gehört wie in Indien oder auch Thailand, deswegen gibt es nur begrenzte Angebote in Luang Prabang oder Vientiane bzw. kann man mehrtägige Yoga Retreats in der Umgebung machen. Sergi und ich haben eine Yogastunde Morgens um 7:30 Uhr direkt am Ufer vom Nam Khan Fluss bei Sonnenaufgang gemacht… Super Location und schöne Stunde :).


Um mal aus der Stadt raus zu kommen haben wir uns eine Honda gemietet und sind mit zwei Mädels die wir hier kennen gelernt haben zum ca. 30 km entfernten Kuang Si Wasserfall gefahren … Woooow Leude!!! Wir haben auf unserer Reise schon viiiiele Wasserfälle gesehen aber das hat uns echt umgehauen. Dieser riesen Wasserfall mit seinem klaren, kühlen, türkisblauen Wasser und den natürlich angelegten Pools ist der Wahnsinn! Da will man einfach nur rein springen und nicht mehr raus! Man kann am Wasserfall entlang auf den Berg hochsteigen, oben in einem kleinen abgelegenen Pool baden oder eine kleine Höhle besuchen… Wir haben hier glaube ich 5 Stunden verbracht und wären noch länger geblieben wenn uns nicht irgendwann der Hunger gepackt hätte (das Essen innerhalb des Geländes ist ziemlich teuer!).


Nach einer Woche hatten wir dann genug Luang Prabang Luft geschnuppert und haben uns überlegt ob wir noch weiter in den Norden wollen oder die typische Route in den Süden weiter reisen… Wir haben uns für den unkonventionelleren Weg entschieden und sind in das 140 km entfernte Nong Khiaw Richtung Norden gefahren. Richtige Entscheidung! Hier erlebt man das ursprüngliche Laos und seine wunderschöne Natur noch ziemlich authentisch! Das kleine Dorf liegt malerisch am Nam Ou River zwischen gewaltigen Kastbergen und saftig grünem Dschungel. 


Die Straßen rundherum sind sogut wie garnicht ausgebaut… wenn man mit dem Roller unterwegs ist fährt man über staubige Wege, kleine wackelige Brücken oder eben direkt durch den Bach. 


Hier haben wir in einem kleinen Dorf auf der Suche nach einer kalten Cola Mr. Boullit kennen gelernt. Er betreibt einen Homestay bei dem die Touris auf geführten Touren absteigen um das einheimische Leben der Laoten für ein paar Nächte zu erleben. Ein sehr süßer Kerl der uns ganz stolz seine kleinen Marihuana Pflänzchen präsentiert und uns super schöne selbstgemachte Lao Lao Gläser aus Bambusrohren als Geschenk mitgegeben hat… Die ungeplanten Erlebnisse sind immer die besten!


In den kleinen Dörfchen die man durchquert freuen sich die Kinder und Einheimischen sogar noch einen ‚Farang‘ zu sehen … ganz anders als in Thailand wo der Großteil des Landes schon an den Tourismus gewöhnt ist.

Laos ist dagegen noch relativ unberührt und man trifft außerhalb der touristisch erschlossenen Städte nur wenige Einheimische die Englisch sprechen oder Kids die ein Smartphone besitzen. Selbst in Luang Prabang ist der englischsprachige Anteil sehr gering, aber vor allem die Kinder und Jugendlichen haben Lust neue Sprachen zu lernen. In der Schule gibt es hin und wieder Englisch Unterricht aber da selbst die Lehrer die Sprache nicht wirklich beherrschen lernen die Kids meistens nur etwas schreiben und lesen, an der praktischen Umsetzung hapert es also etwas. Deswegen gibt es in LP eine soziale Organisation namens ‚Big Brother Mouse‘ die den Kindern und Erwachsenen die Möglichkeit gibt, verschiedene Sprachen durch Gespräche praktisch zu lernen. Dafür kann man als Tourist Morgens und Abends für jeweils 2 Stunden vorbei kommen und sich dort mit den ‚Schülern‘ unterhalten. Sergi und ich waren auch an einem Abend da und hatten echt Spaß mit den Kids und Jugendlichen über Gott und die Welt zu quatschen. :)


Weiter im Text… In Nong Khiaw sind wir dann nochmal eine Woche hängen geblieben. Wir haben uns auf zwei Berge hoch gequält (der Aufstieg war echt mega steil!) und haben die angrenzenden Pha Kuang Höhle besucht. Hier haben sich die Einheimischen während des Krieges für teilweise 2 Jahre vor den Bombenangriffen der Amerikaner versteckt und gelebt. Klingt so schon krass aber wenn man wirklich mal in einer dieser Höhlen drin war, kann man sich ansatzweise vorstellen wie hart diese Lebensumstände gewesen sein müssen. Abgesehen von der hohen Luftfeuchtigkeit bzw. dem Luftmangel je weiter man in die Höhle vordringt, ist es einfach stockdunkel … da bekommt man echt ein mulmiges Gefühl. An manchen Stellen ist die Höhle nur 30 cm schmal weswegen man krabbeln oder sich durch Löcher durchzwängen muss. Ich hab zwar keine Platzangst aber ohne Sergis Motivation wäre ich bestimmt auf der Hälfte des Weges umgedreht. Wir habens überlebt und waren danach von oben bis unten voll mit Schlamm und Staub. ;)


Was uns noch so lange in Nong Khiaw gehalten hat war der liebe Sepp… Ein Schweizer der seit 6,5 Jahren in Laos lebt und ein Restaurant im Dorf betreibt. Durch ihn haben wir super viel über die Kultur, den Gossip im Dorf und auch die Schattenseiten des Landes erfahren. Dank ihm hatten wir sogar das Glück an einem Familienfest teil zu nehmen. Sepp ist schon vollkommen in die Gesellschaft integriert und spricht fließend Laotisch und wird dadurch zu jeder Feier im Dorf eingeladen. Die Feier wurde zu Ehren der toten Mutter der Familie ausgerichtet. Über den Tag kam ein Mönch des gegenüberliegenden Klosters und betet für die verstorbenen Ahnen der Familie. Dafür werden Spenden für das Kloster gesammelt… z.B. Geld oder Sachspenden wie einen Ventilator, Stifte, Decken oder Schreibhefte. Alle Gäste sitzen zusammen, beten, essen oder unterhalten sich. Wir kamen uns am Anfang schon etwas komisch vor und haben uns schon garnicht getraut Bilder zu machen aber alle haben uns interessiert und mit offenen Armen empfangen. Am Abend wurde gegessen, Musik gemacht und bis in die frühen Morgenstunden getanzt. An diesem Tag wird zwar kein Alkohol getrunken aber trotzdem gab es eine kleine Ecke wo Bier und Lao Lao auf dem Tisch steht oder man füllt sich den Schnaps in eine Plastik Wasserflasche ab ;). Am nächsten Tag werden dann die Spenden an das Kloster übergeben und anschließend wird gefeiert und offiziell der Alkohol ausgepackt. Leider sind wir da schon abgereist und haben nicht mehr alles von der Feier mitbekommen… aber wir sind Sepp sehr dankbar, dass er uns mitgenommen hat und wir das miterleben durften.


Da wir so garkeine Lust auf Vang Vien oder Vientiane hatten sind wir direkt südlich weiter nach Thakhek gefahren um den berühmten 'Thakhek Loop' zu fahren. Wir waren insgesamt ca. 20 Stunden mit Sleeping Bus und normalem Bus unterwegs. Thakhek an sich hat nicht viel zu bieten aber der Loop ist wirklich schön. Die Straßen sind gut ausgebaut und man kann die Landschaft rundherum genießen und es ist einfach immer toll wenn einem der staubige Fahrtwind um die Nase weht. Das Ziel der ca. 500 km langen Strecke ist die berühmte Konglor Höhle. Für 65.000 Kip p.P. (6,50 Euro) fährt man mit einem motorisiertem Holzfloß 7 km über den Fluss der direkt durch die Höhle führt. Sergi hat die Fahrt natürlich am meisten Spaß gemacht. ;)


Als wir nach 4 Tagen wieder nach Thakhek kamen, haben wir uns auf die Suche nach einer Unterkunft gemacht, was dort echt nicht einfach ist weil alles in unserem Budget abgeranzte Buden sind. Deswegen haben wir uns dafür entschieden an dem Abend noch den Nachtbus zu den 4000 Islands zu nehmen.

Ca. 500 km später sind wir im idyllischen und heißen Don Det angekommen… ein ganz anderes Laos! Das Ursprüngliche bleibt und paart sich mit paradiesischem Insel Feeling. Im Süden von Laos sprengt sich der Mekong River in viele kleine Flüsse auf zwischen denen kleine Inseln liegen die größtenteils nur aus Sträuchern oder Büschen bestehen... 3 von diesen Inseln sind touristisch erschlossen. Wir haben uns einen schönen Bungalow direkt am Fluss gemietet und verbringen hier unsere letzte Woche mit süßem Nichts Tun… 


Einen Tag haben wir mal eine Tour mitgemacht und sind mit Kajaks über den Mekong gepaddelt, haben den größten Wasserfall Südost Asiens besucht und haben die letzten vier Irawadi Delfine in Laos beobachtet. Da haben wir mal wieder gemerkt, dass so geführte Touren eigentlich nichts für uns sind… hier sieht man mal wieder wieviele beschränkte und unverschämte Touristen so in Asien unterwegs sind… Wir haben echt eine besonders schräge Gruppe abbekommen … :p Naja die Fahrt und die Eindrücke waren super und irgendwie ist die Dummheit anderer Menschen manchmal auch belustigend.


Sonst düsen wir mit dem Fahrrad über die Insel, kühlen uns im Mekong neben den wunderschönen Wasserbüffeln ab, essen leckere Sachen oder chillen auf unserer Terrasse in der Hängematte und lesen. Sweet happy Life … 🌱


Der nächste Stop ist Cambodia… Wir freuen uns und senden ganz viele herzliche Grüße nach Hause!!! ❤️

Peace & Love! Sergi und Mine

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