Veröffentlicht: 26.09.2021
Nachts klar, vormittags sonnig, später bedeckt
Gerd muss nachts um ein Uhr zum Klo, und weil er dafür die Hütte verlassen muss, sieht er, dass wieder wunderbares Nordlicht leuchtet. Er weckt Gondula und gemeinsam erleben wir erneut das immer wieder fantastische Schauspiel, bei hellem Mondlicht, Sternenhimmel und klirrender Kälte. Diesmal gibt es keine störenden Lichter, es gibt weit und breit weder Strom noch andere Häuser, wir sind allein in der Natur!
Morgens nach dem Verlassen der Hütte machen wir noch eine kleine Wanderung zum Sarafossen. Der Weg zu diesem Wasserfall erfordert einen steilen Anstieg von 300 m, allerdings ist er für norwegische Verhältnisse sehr gut. Der Wasserfall tost und schäumt 178 m herunter und hat eine tiefe Schlucht in die Felsen geschnitten.
Auf der Straße zurück zur E6 sehen wir unseren ersten Elch, ein Jubgtier, das die Straße überquert. Leider reicht die Zeit nicht für ein Foto.
Richtung Alta, auf dem Pass über das Kvænangenfjell, muss Gerd plötzlich schwer auf die Bremse treten, da unverhofft ein Rentier über die Straße läuft.
Nach dieser Begegnung müssen wir uns erst mal erholen, dennoch genießen wir den Ausblick auf die gegenüberliegenden Gletscher.
Dann setzen wir unseren Weg fort und kommen dabei an dem nördlichstem Punkt unserer Reise - und unseres bisherigen Lebens - vorbei. Es ist eine Straßenbiegung einige Kilometer vor Alta, und wir befinden uns nördlich des 70. Breitengrades, auf der Höhe von Südgrönland und Nordkanada. Ab jetzt geht unsere Tour wieder südwärts, deshalb feiern wir heute Abend unser Bergfest. Uns erfasst leise Wehmut, bald verlassen wir Norwegen und irgendwie sind wir jetzt auf der Rückreise.