Thurids KEAdventure
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Bridal Veil Falls

Veröffentlicht: 07.12.2018

Gestern hat es quasi den ganzen Tag mal wieder nur geregnet, deswegen gibt es nicht viel zu berichten.

Heute dagegen schien den ganzen Tag die Sonne und Energie durchströmte meinen Körper :D


Am Vormittag habe ich so schnell Unkraut gezupft, wie ich nur konnte und bin jetzt einmal durch den ganzen Garten gekommen.
Mein Host hatte mir gestern angeboten, dass ich eines seiner Räder haben könne und da habe ich natürlich nicht abgelehnt! Auf meiner To-Do-Liste stand noch ein Wasserfall, der 20km entfernt ist. Zu weit zum Laufen aber perfekt für eine Fahrradtour.
Also haben wir ein Rad von der Wand gewuchtet (alle anderen waren E-Bikes - also bitte!), die Reifen aufgepumpt und einen Helm gesucht. Rückblickend hatte ich vielleicht stutzig werden sollen bei dem Kommentar, dass das Rad lange nicht mehr benutzt worden sei. Aber ich dachte mir: so schlimm kann es doch nicht werden.


Wurde es aber.


Die anderen Mitbewohner haben mich schon gewarnt, dass die Straße schlecht sei und die Gegend sehr hügelig. Aber ich habe nur abgewunken, schließlich habe ich schon die eine oder andere anstrengende Fahrradtour in den Beinen.
Allerdings sind meine Beine auch nicht mehr das, was sie früher mal waren...

Der Weg begann einfach, asphaltierte Highway. Bis auf die Autos angenehm zu fahren, es ging minimal bergan. Aber hier viel mir schon auf, dass ich mit diesen Mountainbikes einfach nicht zurecht komme. Die Gänge schalten viel zu langsam und man sitzt die ganze Zeit so komisch vornuber gebeugt. Aber, es war ja nur für 20km...
Dann führte der Weg mich weg vom Highway auf eine - Schotterpiste! Jubel, Jubel, Freu, Freu!
Es fuhr sich maximal schlecht. Ich musst im. Niedrigsten aller Gänge fahren, weil ich natürlich Gegenwind dhatte, es quasi nur bergauf ging und ich in diesen Schotter eingesunken bin.
Grauenhaft.
Selbst die Pause für ein Foto (wunderschöne Aussicht, muss man trotzdem zugeben) konnte mich nicht aufheitern. Ich pfiff schon aus dem letzten Loch, mir war viel zu warm und meine Beinmuskeln brannten.


Nur noch 15km...


Irgendwie habe ich mich dann an das Ende der Piste gebracht (mehrmaliges Schieben inklusive) und freute mich: endlich wieder Asphalt und es ging bergab!

Ich bin falsch abgebogen...

Also: 5km wieder bergauf, auf dieser nicht mehr ganz so Schönen Asphaltstrecke. Ich wäre echt fast zusammengebrochen, vor allem mental.
Diesmal habe ich die richtige Abzweigung genommen. Gott Sei Dank war der Rest der Strecke nur noch asphaltiert, so störten nur noch der Wind, die Hügel und meine müden Muskeln. Aber ansonsten hatte ich Spaß.


Etwa 4km vor dem Ziel passierte es dann: die Kette ist abgesprungen. Typisch. Und ich hatte keine Ahnung, wie ich die bei einem Mountainbike mit seinen insgesamt 25 Gängen wieder rauskriegen soll.
Ja, ich habe die restlichen 4km geschoben.
Ich muss ja sagen, dass ich Wandern sehr gerne mag. Auch Fahrrad fahren! Aber Wandern und nebenbei das Fahrrad schieben ist nicht wirklich zu empfehlen.
Ich will es jetzt aber nicht noch länger herauszögern, ich glaube, jeder hat verstanden, dass ich ziemlich am Ende war, als ich dann endlich, nach 2,5 Stunden, an dem Wasserfall ankam.

Der schöne Name "Bridal Veil Falls" verspricht ja eigentlich schon zauberhafte Momente Und ich würde tatsächlich nicht enttäuscht! Vielleicht lag es auch daran, dass ich schon lange keine Wasserfälle mehr gesehen hatte und so meine Aufnahmekapazitäten wieder voll waren, aber die Falls waren wirklich schön!
Der Weg führte wieder such meinen geliebten neuseeländischen Wald, entlang an einem kleinen Flüsschen und den Wasserfall konnte man von oben, der Mitte und unten bewundern.
Ein perfekter Ort, um sein Mittagessen zu genießen.

Die größte Herausforderung des Tages stand aber noch bevor: wie mit einem kaputten Fahrrad die 20km nach Raglan kommen? Ich konnte meinen Host nicht mal anrufen, weil es dort in der Pampa keinen Empfang gab. Hittchhiken war auch komplizierter, weil Fahrrad.
Am Ende habe ich dann ein paar Leute angeredet, halt einen auf hilflose Mädchen gemacht. Und, Bingo: Billy, aus Wellington, sollte mein Retter sein.
Kurzentschlossen hat er erst mein Fahrrad repariert (war leichter als angenommen) und hat mir dann aber auch gleich einen ride nach Raglan angeboten. Gott sei Dank, denn diese Schotterpiste hätte ich nicht noch mal überlebt...
Billy bereist gerade sein eigenes Land, war mit ein paar Kumpels für ein paar Tage in Raglan und fährt heute weiter nach Taupo. Seine Mutter kommt aus England, er hat Veterinärmedizin studiert und findet DC besser als Marvel.
Was man alles so auf einer 10 Minuten Fahrt erfahren kann!
Also, wünschen wir Bily alles Gute auf seinen Reisen - er hat es verdient. Manchmal überrascht es mich doch noch, was für verdammt nette Menschen es hier in Neuseeland gibt...


Zu Hause passierte dann nicht viel: ich habe erst mal gegessen und mich dann in mein Zimmer verzogen. Der ganze Raum ist ein einziges Chaos, da ich meinen Rucksack ausgeräumt habe. Irgendwie muss das bis morgen alles wieder da rein, aber da habe ich noch Zeit...

Das wars also: meine Zeit in Raglan. Es ist ein nettes kleines Örtchen, man kann bestimmt gut surfen, aber für mich hätten vielleicht auch ein, zwei Tage weniger gereicht. Aber so konnte ich etwas entspannen, mich ordnen und Kräfte sammeln für das Kommende!



Nicht dass ihr zu viel erwartet: weil der Bus erst am Montag fährt, werde ich über das Wochenende wieder zurück in meine geliebte Wharf Community ziehen ;) 

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