Thurids KEAdventure
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Surfing 🏄

Veröffentlicht: 09.12.2018

Zum ersten Mal hatte ich das Gefühl einen echten neuseeländischen Sommer-Tag erlebt zu haben: die Sonne heizte ordentlich ein und so wurden Temperaturen um die 25-30 Grad erreicht. Dazu blauer Himmel und ein laues Lüftchen.
Perfekte Bedingungen, um einen Surfkurs zu wagen.
Ja, richtig gelesen: Surfen. Ich kann Neuseeland ja schließlich nicht verlassen ohne wenigstens einmal auf einem Surfbrett gestanden zu haben.


Surfen ist quasi auch ein Nationalsport, da man so ziemlich überall surfen gehen kann - das Land besteht zur Hälfte ja schließlich nur aus Küste.
Also habe ich mir so einen netten zweistündigen Kurs gebucht, ohne allzu große Erwartungen. Das war vielleicht auch gut so...
Wir waren acht Leute und zwei schnuckelig Surfer als Instructors. So richtig mit langen blonden Haaren, sonnengebraunt und Sonnenbrille. Also die Instructors, nicht wir.
Schnell wurde die Gruppe aufgeteilt in die, die schon mal einen Kurs gemacht hatten, und die absoluten Anfänger.
Uns musste dann erst mal erklärt werden, was ein Surfboard ist (das haben wir aber auch selber schon herausgefunden!) und dann noch irgendwas mit Wellen und Strömungen oder so. Wie ihr seht, habe ich das nicht verstanden, war für mich jetzt aber auch nicht relevant. Ich hatte andere Probleme...


Interessanter war dann schon die Trocken Übung am Strand für das Aufrichten. Zuerst das hintere Bein, dann das leitende Bein und dann seitlich hinstellen; ein halber Burpee. Am Strand war das ziemlich einfach, kein Problem! Enthusiastisch ging es dann also ins Wasser.
Und dann war alles so einfach: Kaum im Wasser haben wir uns aufs Board geschmissen, sind etwas rausgepaddelt und dann ging aber die Post ab. Eine Welle nach der anderen sind wir lang gesurft, es hat Mega Spaß gemacht.

Nicht.

Als absolute Anfänger wussten wir nicht einmal, in welchem Moment wir uns aufrichten müssen, wenn die Welle uns erfasst. Unser süßer Instructor (Jake, hach) hat uns dann etwas abgeschoben und laut "Pop up!" geschrien. Dann also: hintere Bein, vorderes Bein, Balance.
Das war jetzt plötzlich nicht mehr ganz so einfach.
Um es kurz zu machen: ich habe drei Mal einen relativ passablen Ride geschafft, der Rest endete im Wasser. Andere waren da erfolgreicher, konnten dann auch schon selbstständig Wellen aussuchen und auf ihnen surfen, aber ich war ein hoffnungsloser Fall. Jake gab sich wirklich Mühe mit mir und er meinte auch, dass ich nicht der schlechteste Anfänger war, aber was soll er sonst auch sagen?


Jetzt möchte ich auch noch hinzu fügen, dass ich an der Ostsee aufgewachsen bin. Unser niedliches Binnengewässer ist und bleibt halt kein "echtes" Meer. Jetzt, wo ich in die Wellen des brutalen Pazifischen Ozeans gefallen bin, habe ich hingegen gespürt, dass da Salz im Wasser ist! Und zwar nicht wenig... Jedes Mal, wenn ich VOM Board fiel, was ja nicht selten war, spulte dieses hochprozetige Salzwasser in meine Augen, Nase, Ohren, einfach überall! Es brannte, ich hatte Durst und musste auch noch auf Klo!


So langsam verlor ich die Lust.
Die letzten Minuten habe ich mich nur noch aufs Board gelegt und den anderen zugesehen. Eine andere Deutsche hat, glaube ich, auch etwas die Lust verloren, was mich beruhigte.
Aber auch zwei Stunden gehen vorbei und ich war schon etwas froh, als wir wieder zurück an den Strand gingen.
Mein größter Erfolg an dem Tag war es, keinen Sonnenbrand bekommen zu haben. Ich hatte viele kostenlose Nasenspülungen bekommen und musste am Abend dieses ganze Salz aus den Haaren und von der Haut bekommen.


Nach so einem anstrengend Tag habe ich am Nachmittag nur noch gechillt. Schließlich habe auch ich einen Sonntag.
An der Waterfront hat ein Chor Weihnachtslieder gesungen, ganz lustig, so mit 25 Grad und Sonnenschein. Aber viele Neuseeländer kamen verkleidet, also Mühe geben sie sich!

Werde ich wieder Surfen? Nein.
Zunächst werde ich in Deutschland kaum die Zeit und Gelegenheit dazu haben und in Neuseeland muss man ordentlich für Stunden blechen. Das ist es mir nicht wert.
Trotzdem habe ich mein Profilbild geändert, jetzt stehe ich da auf einem Surfboard. Etwas angeben kann man ja und wer interessiert sich schon für die volle Wahrheit? ;) 

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