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Haad Khom

Veröffentlicht: 19.02.2022

Nach mehreren Tagen wirklich schlechten Wetters schien gestern endlich wieder die Sonne und ich wollte unbedingt etwas unternehmen. Darshi hatte keine Lust,  also machte ich mich alleine auf den Weg nach Haad Khom, eine kleine Bucht östlich von Chaloklam.

Spontan entschloss ich mich aber zuerst nach einer noch kleineren, unbebauten Sandbucht hinter Haad Khom zu suchen, die ich vor 2 Jahren vom Boot aus gesehen hatte, als ich nach Bottlebeach unterwegs war. Ich parkte den Scooter am Ende der Straße und folgte einem Pfad zum Meer hinunter. Es war sehr heiss. Ich trug zwar meine Kappe, um meinen Kopf gegen die Sonne zu schützen, spürte aber trotzdem schon sehr bald ihre enorme Strahlung. Nach etwa 300 Metern verlief sich der Pfad in der Wildnis. Deshalb schlug ich einen kaum sichtbaren Pfad ins Dickicht ein. Jemand hatte den Einstieg in diesen Pfad mit einem quergelegten Ast versucht zu versperren oder zumindest zu verstecken versucht, was ihm aber nicht gelungen war. Der Weg war kaum zu erkennen, eher zu erahnen. Aber wenigstens lag er im Schatten,  da er unter niedrigen Bäumen, hohen Büschen und Sträuchern hindurch führte. Trotzdem war es sehr beschwerlich einen Weg durch das Dickicht zu finden. Immer wieder musste ich durch Farne oder über andere unbekannte Pflanzen steigen, manche gar mit scharfkantigen oder spitzen Blättern, und ich trug nur meine Shorts. Auch meine Schuhe waren für dieses Terrain nicht wirklich geeignet. Trotzdem kämpfte ich mich weiter, noch war meine Neugier und Entdeckergeist größer als die Vernunft. Um meine Schritte etwas abzusichern nahm ich einen geeigneten Stock vom Boden auf, der mich auch durch kräftiges Aufsetzen vor eventuellen Schlangen schützen bzw diese vertreiben sollte. Schließlich öffnete sich das Dickicht und ich trat auf eine freie Lichtung, die den Blick über grosse  Felsblöcke bis zum Meer hinunter freigab. Hier war nun wirklich kein Pfad mehr erkennbar und leider auch kein Strand. Mit vernünftiger Ausrüstung bzw Kleidung und Schuhen hätte ich mir sicher einen Weg hinunter bahnen können, aber ich gab dieses Vorhaben auf, zumal die Sandbucht hier nicht zu finden war, nur Felsen. Und Trinkwasser hatte ich auch keins dabei. Also machte ich mich vernünftigerweise wieder den Hang hinauf zu meinem Scooter. 

Ich fuhr die wenigen hundert Meter zurück zum Anfang der Bucht, wo ich einen befestigten Weg bis fast nach ganz unten zum Strand gesehen hatte. Bisher kannte ich nur einen sehr steinigen unbefestigten Weg am Ende des Strandes. Ich parkte den Scooter und lief die wenigen Meter bis zum Wasser, wo sich eine kaum besuchte einfache Strandbar befand, die mich aber nicht weiter interessierte.

Haad Khom ist ein etwa 300 Meter langer, recht schmaler Strand aus sehr feinem Sand, der allerdings an vielen Stellen ziemlich fest gepappt ist. Das Meer ist ruhig und die seichten Wellen Plätschern leise ans Ufer. Dahinter stehen mächtige Bäume,  die viel Schatten spenden, aber auch viel Blattwerk verlieren. Es gibt nur wenige Palmen. Ich laufe den Strand hinauf bis fast ans Ende, wo ich in einem Restaurant eine Kleinigkeit esse und vor allem meinen Durst lösche. Ich war von meinem Marsch durch die Wildnis und die Hitze ganz schön erledigt. Eigentlich hatte ich vor, mich von hier aus mit einem Boot zur Bottlebeach bringen zu lassen, aber die Aktion vorher hatte mich zuviele Körner gekostet, ich fühlte mich total ausgelaugt, weshalb ich mich vernünftigerweise dazu entschloss, das Vorhaben für heute zu vergessen. 

Nachdem ich mich etwas ausgeruht und gestärkt hatte, lief ich noch die paar Meter bis zum Ende des Strandes, an einem wunderschönen, ganz in weiss gestrichenen Restaurant vorbei, und suchte einen Weg zu dem kleinen unbebauten Strand. Einer der Bootsführer hatte mir gesagt, dass man dahin laufen kann. Nach meiner erfolglosen Suche darauf angesprochen meinte er, ich müsste über die Felsen klettern. Na schönen Dank auch, heute nicht mehr.

Stattdessen lief ich den Strand zurück, suchte mir ein schattiges Plätzchen und sprang ins Wasser. Es wurde höchste Zeit, mich abzukühlen. Auf dem Rücken liegend genoss ich die angenehme Temperatur des Wassers und das leichte, kaum wahrnehmbare Schaukeln und gab mich der Stille und Schwerelosigkeit hin.

Das Bad hatte gut getan, trotzdem machte ich mich ohne Umschweife auf den Rückweg. Ich legte nicht mal einen Zwischenstopp in Mae Haad ein, wo ich meinen Hundefreund hätte besuchen können. Ich war einfach zu kaputt. Es war ein tierisch heißer Tag. 

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