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Around the island

Veröffentlicht: 17.01.2022

Da wir ja jetzt schon einen Scooter zur Verfügung hatten wollten wir ihn auch nutzen und eine kleine Tour machen. Darshi musste seine Brille richten lassen und wir beide wollten Geld wechseln. Beides hofften wir in Thongsala erledigen zu können und von dort aus nach Thong Nai Pan, einem Strand im Nordosten der Insel weiterzufahren.

Der Optiker war schnell gefunden und die Brille genau so schnell in Ordnung gebracht. Auch die Bankgeschäfte waren schnell erledigt. Die Straße nach Thong Nai Pan zu finden war da schon die größere Herausforderung. Es dauerte schon einige Zeit bis wir jemand fanden, der uns den Weg zeigen konnte, es war einfach niemand auf der Straße. Trotzdem gelang es uns irgendwie die richtige Richtung einzuschlagen und am Ende fanden wir uns tatsächlich auf dem richtigen Weg. Es ging zu meiner Überraschung eine ganze Weile an der Küste entlang bis wir irgendwann in die Berge abbogen. 

Je mehr die Bebauung abnahm desto mehr nahm die Natur zu. Es würde grüner und üppiger und irgendwann gelangten wir an einen gewaltigen Baum, der vor uns in den Himmel ragte.

Wir hielten an der gegenüberliegenden Kneipe an, erfrischten uns mit einer Kokosnuss und reckten unsere Hälse den Baumstamm hoch bis hin zu seiner weitverzweigten Krone. Um seinen Stamm waren bunte Tücher gebunden und ein kleiner Altar war an seinem Fuss aufgebaut. Anscheinend wurde der Baum sehr verehrt.

Außerdem fanden wir zu seinen Füssen mehrere Reste von Bienenwaben, die anscheinend erst kürzlich in luftiger Höhe abgeschlagen worden waren. Wir konnten sogar die Stellen ausfindig machen wo sie einstmals gehangen haben mussten.

Leider konnten wir die Inschriften auf einer Plakette nicht entziffern, nur dass es sich wohl um einen Yang Na Tree handelt, von dem wir noch nie gehört hatten und so machten wir uns an die Weiterfahrt.

Es ging nun steil ins Gebirge hinauf und unser Scooter hatte deutlich Probleme uns beide den Berg hinaufzuschaffen. Kurve um Kurve trug uns die Straße immer weiter hinauf. Manchmal reduzierte sich die Steigung und der Scooter konnte sich erholen und wieder Anlauf nehmen, nur um beim nächsten Anstieg wieder in sich zusammenzubrechen. Vor jeder Kurve dachte ich, die muss jetzt aber die letzte sein, aber es ging immer weiter hinauf. Schliesslich  gelangten wir an einen Aussichtspunkt, an dem auf der einen Seite ein Café in den Hang gebaut war, von dem man einen phantastischen Blick über den dichten Wald bis hinunter zum Meer hatte. Auf der anderen Seite befand sich ein kleiner Elefanten Park, in dem 3 Elefanten und ihre Betreuer auf Touristen warteten. Die durften die Tiere füttern und streicheln, aber wohl nicht fotografieren, denn es waren überall Verbotsschilder aufgestellt.

Nachdem wir unserem gequälten Scooter eine kurze Verschnaufpause gegönnt hatten, starteten wir unseren nächsten Versuch den Berg zu erklimmen. Die letzte Steigung vor dem Scheitelpunkt schafften wir gerade so im Schritttempo, fast hätte Darshi absteigen und laufen bzw schieben müssen. Eigentlich war die Straße gar nicht so steil, andere Scooter schossen einfach an uns vorbei. Unsere Maschine war einfach etwas schwach auf der Brust und schon etwas in die Jahre gekommen. Deshalb beschlossen wir dem armen Ding etwas Gutes zu tun und auf die Weiterfahrt zu verzichten. Zwar ging es jetzt wieder bergab zum Strand hinunter, aber wir hätten auf der Rückfahrt den selben Berg von der anderen Seite wieder hochfahren müssen und das war uns zu riskant. Bis hierher hatten wir Glück gehabt, dass der Scooter es bis hier hoch geschafft hatte, ob er das auf der Rückfahrt wieder packen würde war ungewiss und deshalb traten wir hier den Rückweg an.

Das sollte eigentlich kein Problem sein, denn nun ging es ja bergab, allerdings waren jetzt gute Bremsen gefragt, die der Scooter leider nicht vorzuweisen hatte, was sich schon nach sehr kurzer Zeit herausstellte. Ich erzählte Darshi nichts von unserem Problem, der wäre im Dreieck gesprungen oder hätte sich in die Hose gemacht, beides nicht sehr hilfreich in einer solchen Situation. Zum Glück war nicht viel Verkehr und doch stand da plötzlich ein Pickup mitten auf der Straße. Die Bremsen waren im Dauereinsatz und zeigten kaum Wirkung, anhalten unmöglich. Zum Glück machte der Wagen noch rechtzeitig Platz und so konnten wir gerade so seitlich an ihm vorbeikommen. Zu weiteren brenzligen Situationen kam es zum Glück nicht und schliesslich gelangten wir heil in der Ebene an.

Weil wir noch genügend Zeit hatten bevor wir den Scooter zurückgeben mussten, entschlossen wir uns, quer über die Insel nach Chaloklum im Norden zu fahren und dort zu essen.

Dort angekommen mussten wir leider feststellen, dass das von uns beiden so geliebte Café, das von einem russischen Paar mit viel Leidenschaft geführt worden war, nicht mehr existierte. Der Laden der jetzt dort aufgemacht hatte, war völlig umgebaut, klimatisiert und anonymisiert worden - keine persönliche Note mehr, kalt und begradigt. Natürlich wieder Westler mit Preisen, die sich die Thailändische Bevölkerung nicht leisten konnte und wir nicht leisten wollten. Die wunderschöne weiße Plattform mit dem ebenfalls weiß angemalten Baum, dessen Foto quasi das Titelbild dieses Blogs bildet, gammelte in seiner Ecke völlig ungeliebt vor sich hin. Er passt nicht mehr in dieses kühle Ambiente.

Enttäuscht suchten wir uns ein anderes Restaurant und aßen auf einer schwingenden Holzterrasse über dem Ortsstrand schwebend mit herrlichem Blick über die Bucht.

Langsam wurde es Zeit, den Scooter zurückzubringen und so hatten wir leider keinen Freiraum mehr, gemütlich über den inzwischen in der Straße und am Pier aufgebauten Sonntagsmarkt zu schlendern. Hier verkauft nur die einheimische Bevölkerung, keine aufgedonnerten und überteuerten Westler. Wir werden an einem anderen Sonntag mit mehr Zeit zurückkommen.





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#thailand #thongsala #thong nai pan #chaloklam #yang na tree#koh pangan