Veröffentlicht: 26.04.2017
Am 9. April war es also soweit, ich habe meine Sachen gepackt und bin mit einem lachenden und einem weinenden Auge in das Flugzeug gestiegen. Dieses hat mich und Nico nach Cairns geflogen. Cairns liegt im Norden der Ostküste und ist bekannt für Schnorchel- und Tauchtouren am Great Barrier Reef. Natürlich wollten auch wir eine der viel angebotenen Schnorcheltouren machen. Ursprünglich wollten wir Scuba Diving machen. Dabei bekommt man eine kurze Einführung in das Tauchen und wird unter Wasser von dem Tauchlehrer begleitet. Jedoch darf man aufgrund des Druckausgleichs nicht 24 Stunden zuvor oder danach geflogen sein, was bei uns eben der Fall war. Somit haben wir uns auf das Schnorcheln beschränkt. Wir dachten wir können einfach vor Ort für den nächsten Tag eine Tour buchen. Bedacht haben wir dabei aber nicht, dass Osterferien waren und somit fast alle Touren ausgebucht waren. Wir hatten dann noch großes Glück und haben noch Plätze auf dem Schiff "Reefquest" erhalten, das zwei Reefs angefahren hat. Der Schnorchelgang war aber sehr enttäuschend! Leider ist das Great Barrier Reef aufgrund der Korallenbleiche schon ziemlich abgestorben. Wir haben also mehr braune abgestorbene Korallen gesehen, anstatt schöne farbenfrohe, wie ich es erwartet hatte. Auch haben wir weder Wasserschildkröten, Riffhaie oder Clownfische gesehen, die noch an Bord angepriesen wurden, das wir diese sehen werden. Beim zweiten Reef, wo wir uns wieder 1,5 Stunden aufgehalten hatten, hatte ich schon gar keine große Lust mehr ins Wasser zu gehen. Wir beschlossen erstmal ein Nickerchen in der Sonne auf dem Schiff zu machen und danach noch für kurze Zeit ins Wasser zu gehen. Wir hatten dann fast verschlafen und wollten noch schnell ins Wasser, jedoch hat jemand unsere Schnorchelausrüstung bereits eingesammelt gehabt, sodass wir nicht mehr ins Wasser sind. Vermutlich haben wir aber dort nicht viel verpasst. Zurück an Land haben wir unser Mietauto abgeholt und haben uns auf den Weg in das knapp 3 Stunden entfernte Cape Tribulation gemacht. Die Fahrt dorthin war wirklich aufregend, ich war mir nicht sicher, ob wir heil an unserem Ziel ankommen. Wir hatten eine absolute Schrottkarre, bei der man dachte, das diese gleich auseinander fällt. Wir mussten eben Abends bei Dunkelheit fahren, was mir erst recht Angst gemacht hat. Die Scheinwerfer des Autos haben eigentlich kaum Helligkeit auf der Straße gegeben, nur mit Fernlicht hat man was sehen können. Noch dazu wird von den Autovermietungen geraten, nicht bei Dunkelheit zu fahren. Die Gefahr einen Unfall mit einem Känguru zu haben ist da sehr hoch. Deshalb versichern auch viele Autovermietungen nicht bei Tierunfällen. Unser Auto war eben auch nicht versichert. Besonders Interessant wurde die Fahrt auch, als wir vor einem Fluß standen, wo es anstatt einer Brücke, nur eine Fähre gibt. Die Flußbreite war so gering, das die Fähre ca. 1 Minute von einem zum anderen Ufer gebraucht hat. Keine Ahnung, warum dort nicht einfach eine Brücke gebaut wird. Aber es lässt sich natürlich gut mit so einer Fähre verdienen. Für Hin- und Rückfahrt haben wir über 20 Dollar gezahlt. Schließlich sind wir aber gut in unserer Unterkunft "'Daintree Crocodylus" inmitten des weltweit ältestem Regenwald, dem Daintree Rainforest angekommen. Das erste Mal seit meiner Ankunft in Australien hatte ich panische Angst vor Spinnen. Direkt bei der Rezeption hatte ich bei unserer Anreise nämlich eine riesige Spinne entdeckt, von da an war die Spinnenangst mein ständiger Begleiter. Es gab auf dem Gelände verteilt Häuschen mit je zwei Zimmern. Das Gemeinschaftsbad war somit immer ein Stückchen von dem Häuschen entfernt. Bei Dunkelheit bin ich wie eine Verrückte mit eingezogenem Kopf zum Bad und wieder zum Häuschen zurück gerannt, um so zu vermeiden, das sich irgendwo eine Spinne auf mich abseilt ;-D. Abgesehen von den Spinnen, war die Unterkunft richtig urig, gemütlich und mal was ganz anderes. Wer Abstand von der Zivilisation und Stadtleben sucht und einfach entspannen will (und ohne Internetzugang) ist da genau richtig. In Cape Tribulation kann man generell nicht viel machen, der Ort besteht eigentlich nur aus Regenwald und Strand. Ins Meer gehen darf man hier aber auf keinen Fall, da es Salzwasserkrokodile gibt. Dennoch kann man einen schönen Strandspaziergang machen. Das Meer ist eingerahmt vom Strand und dem Regenwald, was wirklich eine wunderschöne Kulisse ist. Wir waren auch an einem Fluß, der auch wunderschön war. Dort hätte man auch baden können, das Wasser war uns allerdings zu kalt. In der Ice Factory mitten im Regenwald, haben wir uns ein selbstgemachtes Eis gegönnt. Das Eis wird dort nach Tradition von einer alten Dame gemacht, die einem beim Vorbeilaufen auch noch fröhlich aus ihrer kleinen Eisfabrik winkt. Es gibt da auch ein Vanilleeis, das aus Vanilleschoten direkt vom Daintree Regenwald, gemacht wird. Angeblich sollen die Vanilleschoten aus diesem Regenwald den intensivsten Geschmack haben. Und das konnten wir wirklich bestätigen.