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Special: Bahnfahren in Thailand

Veröffentlicht: 18.01.2024

11. bis 13.01.: Unsere Reise vom Norden Thailands bis zur schmalsten Stelle des Landes weit im Süden nach Prachuap Khiri Khan war ein Bahnfahrerlebnis. Los ging es mal wieder mit dem Nachtzug um 17 Uhr ab Chiang Mai. Der war diesmal ein wenig moderner als jener, den wir von Trang nach Bangkok genommen hatten. Auch hier hieß unsere Destination Bangkok, wo wir um 6.30 h ankommen sollten. Wir hatten früh gebucht und uns zwei untere Liegeplätze ergattert, außerdem in der Mitte des Waggons, damit wir nicht wieder an einer klappernden Tür liegen mussten. Es war dann auch recht ruhig, was sicherlich der besseren Strecke als auch dem etwas moderneren Zug geschuldet war.

Fliegende Händler gab es in dem Zug nicht und da ich noch Hunger bekam, bestellte ich beim Service, der mit einer Karte herumging, noch etwas. Das war so lala, meine Begeisterung hielt sich wie schon erwartet in Grenzen - am besten waren die zwei Stückchen Ananas.... Dann wurden die Betten gemacht und jeder verkroch sich hinter seinen Vorhang. Prima, dass mein tolino E-Reader mit Licht ausgestattet ist....

Wenn man mal auf eine Verspätung hofft, tritt diese natürlich nicht ein, wir kamen pünktlich um 06.30 h in Bangkok an. Vorsichtshalber hatten wir nicht den direkten Anschlusszug gebucht, da wir ja auch mit einer Verspätung von 2 Stunden rechnen durften. Und es gab dann auch leider keinen Platz mehr in dem früheren Zug. So hatten wir gute 8 Stunden Aufenthalt in Bangkok und nach einem schnellen Kaffee am Bahnhof nahmen wir die Metro und das Flusstaxi und vertrieben uns dann die Zeit in einem Café am Fluss.

Für den Zug gen Süden hatten wir ganz normal 2. Klasse gebucht (erwartet hatten wir wie auf der Fahrt nach Sukhothai einen klimatisierten Waggon), waren dann doch etwas erstaunt, uns in einem Holzwaggon mit offenen Fenstern wieder zu finden... Fenster gab es nicht, nur Holzläden sowie immerhin Ventilatoren (die es in der 3. Klasse nicht gab). Dafür war der Waggon mit recht bequemen Kunststoffsitzen nachgerüstet worden. Wir hatten also gute 5 Stunden Fahrt bei 32 Grad Außentemperatur vor uns... Zu gucken gab es anfangs auch nicht viel, da die Mitreisenden wegen des Windes und der Sonne nach und nach die Holzläden schlossen. Das änderte sich dann wieder, als die Sonne unterging und mir ein paar schöne Schnappschüsse des Sonnenuntergangs aus dem offenen Fenster gelangen. Dafür war im Zug eine Menge los, da ständig fliegende Händler aus- und einstiegen, die ihre Waren anpriesen.

Wir hatten wieder ca. 20 Minuten Verspätung eingefahren und fieberten mit plattem Hintern langsam unserer Station entgegen, als uns plötzlich ein gerade zugestiegener Fahrgast ansprach, dass wir auf seinem Platz säßen.... Entspannt zeigten wir unser Ticket und wurden von einem sofort hilfreich einspringenden, englisch sprechenden Thai aufgeklärt, dass unsere Station jene sei, die wir gerade verlassen hatten.... Die Verspätung war wieder aufgeholt worden und wir hatten es nicht mitbekommen. Leicht bedröppelt sahen wir uns an und berieten über die Optionen: Wir mussten nun eine Stunde bis zur nächsten Station fahren. Der nächste Zug zurück ging 4 Stunden später gegen 1 Uhr nachts. Eine Taxifahrt zurück mitten in der Nacht würde ziemlich teuer werden und wir waren außerdem ziemlich reisemüde. So entschieden wir uns, im nächsten Ort ein Zimmer zu nehmen und Booking.com sei dank, war das schnell gebucht. So standen wir dann ziemlich k.o. und müde um 21 Uhr am Bahnsteig des kleinen Örtchens Ban Krut und wurden von den extrem freundlichen und hilfsbereiten Gastgebern abgeholt, mit Wasser und Schnellmahlzeit versorgt und konnten dann todmüde ins Bett fallen.

Am nächsten Morgen sollte der Zug zurück um 9 Uhr fahren, also schnell einen Nescafé und wieder fuhr uns der nette Herbergsvater zum Bahnhof. Diesmal 40 Minuten Verspätung... Das Zugerlebnis kannten wir ja nun schon, wieder mit vielen fliegenden Händlen.  Diesmal hatten wir einen ganz einfachen "Regionalzug", der in jedem Ort hielt und auch mal mitten auf der Strecke, um ein paar Reisende aussteigen zu lassen. Der erste Waggon in diesen Zügen ist für Mönche und Novizen sowie für das Zugpersonal reserviert und war ziemlich leer... Mittags gegen halb zwölf kamen wir dann endlich an unserem Zielort in Prachuap Khiri Khan an - nach ca. 45 Stunden Reisezeit ab Chiang Mai...

Antworten (1)

Heike
Ohje, das war ja eine sehr spezielle Erfahrung. Liest sich zwar spannend, doch wenn ich mir vorstelle, dermaßen lange sitzen zu müssen - und das noch bei Hitze - naja. Aber echt klasse, wie souverän ihr das alles meistert. Respekt!

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