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26.11.2017: Mount Cook ganz nah

Veröffentlicht: 27.11.2017

Das Programm von heute habe ich zwar schon 2013 absolviert, aber es beinhaltet zwei Must-see am Mount Cook, die ich Eric nicht vorenthalten möchte. Um kurz vor 10 Uhr treffen wir uns mit Isa am Beginn des Hooker Valley Tracks.

Die Wettervorhersage für den Tag ist alles andere als gut. Doch nach dem angekündigten Regen und Hagel sieht es bei unserem Aufbruch ganz und gar nicht aus. Wir stiefeln bei leichter Bewölkung munter los und erreichen nach etwa 1,5 Stunden das Ufer des Gletschersees, vor dem ich mich schon 2013 mit Mount Cook im Hintergrund habe fotografieren lassen. Aber heute ist uns das Glück weniger hold - Mount Cook hat sich mal wieder von Wolken einlullen lassen. Über eine Stunde harren wir am Ufer aus, nehmen ein paar Snacks ein, laufen am Ufer entlang und unterhalten uns, wobei ein wachsames Auge stets die Wolkenbewegung im Blick hat, die sich aber scheinbar am Berg festgesaugt haben. Wann immer sich eine blaue Lücke Mount Cook im Schneckentempo nähert, keimt Hoffnung auf, doch bevor der Berg endlich zum Vorschein kommen kann, schieben schon wieder Wolken nach und schließen die Lücke. Als die undurchdringliche Wolkenwand uns jede Hoffnung genommen hat, geben wir auf und treten den Rückweg an. Nach 20 Minuten drehe ich mich noch einmal um, um mit Entsetzen festzustellen, dass der Himmel im unschuldigen Blau tadellos vor sich hinglitzert und allen Leuten, die jetzt am Ufer des Gletschersees stehen, das Urlaubsfoto ihres Lebens beschert. Mit einem solchen Wetterumschwung in so kurzer Zeit hat keiner von uns gerechnet. Für den Moment bin ich maßlos enttäuscht, wenn auch ich mich später mit dem Gedanken zu trösten versuche, dass wir es deutlich schlechter hätten treffen können, zum Beispiel wenn die Berge während unseres Aufenthalts komplett hinter einer fetten Nebelsuppe verschwunden wären und es in Strömen regnen würde. Der Rückweg in der prallen Sonne und mit knurrendem Magen zieht sich, doch Schattenplätze für unser Mittagessen warten erst am Ende der Wanderung auf uns und die hat unsere rot gefärbte Haut bitter nötig. Trotz Lichtschutzfaktor 50 habe ich mir die Arme, Hände und teilweise den Nacken verbrannt, aber bei der sengenden Hitze war ein Langarmoberteil einfach undenkbar. 

Nach dem Mittagessen verabschieden wir uns von Isa und fahren zum Tasman Gletscher bzw. was davon übrig ist. Der Gletscher durchzog einst weitläufig das Tal, am heutigen Aussichtspunkt kann man ihn nur noch aus der Ferne unter einer Schmutzschicht ausmachen. Zu unseren Füßen liegen seine geschmolzenen Überreste in Form eines milchig türkisfarbenen Sees auf dem Eisschollen treiben. In 150 Jahren hat sich hier gemäß den Fotos auf der Schautafel sehr viel verändert und der Gletscher sich weit zurückgezogen. Auch dem auf dem Weg befindlichen Blue Lake statten wir einen Besuch ab, doch seit er keine Verbindung mehr zum Gletscher hat und lediglich von Regenwasser gespeist wird, hat sich seine blaue Farbe durch den Algenwuchs in grün gewandelt.

Abends drehen wir noch eine kleine Runde durch Mount Cook Village zum Hermitage Hotel, wobei uns unzählige kleine Häschen über den Weg hoppeln, die kaum Scheu vor Menschen zeigen, und absolvieren einen kurzen Bush Walk, den ich bis dato noch nicht kannte. Mount Cook zeigt sich bei blauem Himmel in seiner vollen Pracht, doch als wir nur eine halbe Stunde später zum Sonnenuntergang nachschauen gehen, ob ihn die Sonne vielleicht orange/rot färbt, versteckt er sich schon wieder komplett hinter einer dicken Wolkenwand. Das perfekte Foto ist hier alles eine Sache des richtigen Timings. 

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