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25.11.2017: Der beschwerliche Aufstieg dem Himmel entgegen

Veröffentlicht: 27.11.2017

Heute haben wir es nicht ganz so weit. Mt Cook Village liegt nur 80 km vom Lake Tekapo entfernt. Unterwegs passieren wir noch ein Lavendelfeld, allerdings sind hier im Gegensatz zu andernorts, noch keine lila Knospen zu sehen. Im Mt Cook Village angekommen bestätigen sich unsere Vermutungen - es ist voll! Die Parklücken vor dem Besucherzentrum sind bis auf zwei Ausnahmen belegt und so eng, dass zwar ein Pkw darin Platz findet, aber dass die Leute vielleicht auch noch aussteigen möchten, wurde in der Planung offensichtlich außen vor gelassen. Da ich was das betrifft Schisser bin und keine Einparkhilfe an meinem Fahrzeug habe, veranstalten wir einen fliegenden Wechsel und Eric setzt sich für 1,5 Meter das erste Mal ans Steuer. Als wir unser Futter im Kühlschrank der Lodge, wo wir uns für 2 Nächte in einem Vierbettzimmer eingebucht haben, verstaut haben, machen wir uns wieder auf den Weg. Es ist bewölkt und Mt Cook versteckt sich die meiste Zeit hinter einem Wolkenvorhang. Für den Nachmittag ist Nieselregen angesagt und für Sonntag ganztägig Regen - und das, wo man doch extra für das Bergpanorama anreist. Wir grübeln, ob wir den 3-stündigen Sealy Tarns Track besser heute noch in Angriff nehmen sollten, wo die Wetteraussichten besser sind und entscheiden uns zum Glück dafür. Der Aufstieg verlangt dem Wanderer alles ab. Vor uns liegen 1.800 Stufen und jede misst eine Höhe von etwa 25 cm. Trotz Wanderstöcken muss ich schon nach kurzer Zeit alle 5-10 Stufen pausieren, zusätzlich macht mir Übelkeit zu schaffen, obwohl ich für meine Begriffe eigentlich recht viel trinke. Mt Cook zeigt sich gnädig und kämpft sich immer wieder zwischen den Wolken hervor. Der Ausblick ist atemberaubend und somit jede Strapaze und jeden Muskel, der uns morgen wehtun wird, wert. Der Track endet an einer Bank mit einem unschlagbaren Panoramablick. Hier genehmigen wir uns unser Mittagessen und eine wohlverdiente längere Pause, in der wir dutzende Fotos schießen. Bis zu den Sealy Tarns selbst laufen wir nicht. Der Track weicht einer losen, etwa 60-70 Grad steilen Geröllpiste. Dafür fehlen uns sowohl die Kraft, Motivation als auch die Wasservorräte und noch dazu sagt mein schlaues Guidebook, dass es sich bei den Sealy Tarns lediglich um einige kleine Teiche handelt, die wohl nicht sooo sehenswert sind. Also entschließen wir uns, wie viele andere auch, für den Abstieg. Bald schon zittern uns die Beine vor lauter Anstrengung und auch die Knie melden sich immer wieder mit einem unangenehmen Stechen - wir werden alt!

Unten angekommen sind wir uns einig, dass das Programm für heute reicht und fahren zurück ins Hostel. Die Zimmer verfügen über ein eigenes Bad, Kühlschrank und einen Balkon mit (Seiten-)blick auf die schneebedeckten Berge. Lediglich bei den Betten und Matratzen wurde leider gespart. Am Abend sind wir mit Isa verabredet. Ich habe sie letztes Jahr in Whakatane kennengelernt. Sie bleibt ebenfalls bis Februar in Neuseeland und plant sogar hierhin auszuwandern. Ich drücke ihr für ihren Traum auf jeden Fall die Daumen! Ab 20 Uhr wird es voll in der Küche und so flüchtet Isa zurück zum Campingplatz (die Hostels im Ort sind allesamt komplett ausgebucht) und wir auf unser Zimmer. 

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