Samantha's
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Mit Steinen im Weg baut man sich einfach etwas Neues!

Veröffentlicht: 27.11.2017

Nachdem wir unseren letzten Abend in den skandinavischen Quellen genoßen, waren wir Tiefen entspannt und total relaxt abends im Hostel angekommen.



Davon war am nächsten Tag nicht mehr viel übrig. Diese Überschrift da oben war nämlich ab jetzt unser neues Motto. Wir hatten uns entschieden ein Tag früher von Whistler abzureisen und diese Entscheidung brachte einige schnell zu lösenden Probleme mit sich. 

Ursprünglich war der Plan von Whistler nach Kamloops weiterzufahren und von dort mit dem Rocky Mountaineer (Zug) nach Jasper durchzufahren. So aufgrund der aktuellen Saison und Witterung ist es leider nicht möglich mit diesem Zug diese Strecke zu passieren. Jasper war für uns ein ganz besonderes Ziel, weil dort schon öfters Polarlichter gesichtet wurden. Das wäre für uns natürlich ein absolutes Highlight gewesen. Na gut, Planänderung ist angesagt. 

Haben dann erst mal nachgefragt ob es möglich wäre mit unserem derzeitig gemieteten Auto weiterzufahren. Fehlanzeige das Auto über die Staatsgrenze zu fahren ist nicht erlaubt zumindest nicht, wenn man nicht wieder zurück fahren wollen würde. Gut, lange Rede kurzer Sinn, es funktioniert nicht wie wir uns das dachten! Wir zum nächsten Touristen Center gedüst und uns mit einer der Mitarbeiterinnen dort, über unsere aktuelle Lage unterhalten. 

Das letzte mögliche Ziel, dass wir mit unserem Mietwagen in British Columbia anfahren könnten, wäre Kelowna. Das lag aber weit außerhalb unserer eigentlichen Vorhaben. Zusammenfassend gesagt, die Mitarbeiterin hat uns von einer Fahrt Richtung Jasper abgeraten, bei den aktuellen Wetterberichten. Grund hierfür ist, dass von Kamloops nur ein Highway nach Jasper führt sowie auch nur ein Highway von dort in Richtung Banff und Calgary existiert. Dieser Highway muss in der aktuellen Zeit öfter mal aufgrund drohender Lawinengefahr und ähnlichem, gesperrt werden.

Um euch das auf der Karte etwas zu verdeutlichen, ich hoffe man kann es einigermaßen erkennen... wir sind aktuell ganz links im Bild in "Whistler" und wollten nach Kamloops (rechts oben). Kamloops bietet nur leider keine Abgabemöglichkeit des Autos von unserer Autovermietungsgesellschaft. Nächstmöglicher Anfahrtsort wäre allein Kelowna, wie oben bereits erwähnt. Weiterer Knackpunkt war, dass der Highway den wir Richtung Pemberton genommen hatten, nicht für weitere Strecken zu empfehlen ist. Diese ganzen Umstände und weil wir kein größeres Risiko eingehen wollten, haben uns dann dazu gezwungen den Rückweg nach Vancouver anzutreten und dort die Masse an Autovermietungsgesellschaften zu unserem Vorteil zu machen. Na gut, dann geht's eben wieder zurück. 

Das Wetter spiegelte meine Laune ähnlich wider. 

In Vancouver angekommen hatten wir noch ein wenig Zeit bevor wir unser jetziges Auto abgeben mussten und schauten uns schon mal nach Alternativen, für unsere Weiterfahrt, um. Bei Autovermietung Hertz haben wir dann eine Stelle gefunden, die Autos direkt vergibt. Es gab dort einige Probleme mit den Kreditkarten. 

Meine Prepaidkreditkarte wurde nicht anerkannt, um die Security zu hinterlegen. Carina's Kreditkarte hat nicht den gewünschten Rahmen an Security hergegeben, aufgrund bereits vielfach geblockter Beträge. Also war es nicht möglich für zwei Wochen ein Auto zu mieten... es war einfach nur furchtbar. Dann waren wir mit der Prüfung unserer Kreditkarten solange beschäftigt, dass in der Zeit das andere Auto abgeliefert werden musste...! Gut Carina setzt sich ins Auto und gibt es bei der Autovermietung ab, in der Hoffnung ich hole sie dann mit dem neuen Auto ab... da sich das mit der Fehlermeldung der Kreditkarte erst herausgestellt hat, nachdem sie bereits auf dem Weg war... war die Kacke natürlich so richtig am dampfen. Gott sei Dank war der Mitarbeiter von "Hertz" so zuvorkommend und erkannte unsere Notlage und hat es auf sich genommen, Carina mit dem ganzen Gepäck bei der Konkurrenz abzuholen. Gut Carina wieder on Board... also nicht dass ihr meint, dass lief so alles in einem Rutsch. Erzählt sich in der Vergangenheit nur recht leicht. Eigentlich hatte ich einige Momente, an denen ich nicht wusste wie wir das jetzt hinbekommen sollen. 

Naja auf jeden Fall nach insgesamt drei Stunden Aufenthalt und Komplikationen haben wir nun eine Security für eine Woche genehmigt bekommen. Heißt nun konkret, wir müssen innerhalb in einer Woche von Vancouver nach Calgary gekommen sein. Dann sattelt mal die Hühner es liegen jetzt knapp 1000 km Autofahrt vor uns. 

Nächster Halt war wie bereits schon öfter erwähnt, Kamloops. Vier Stunden Autofahrt laut Navi. Ist ja easy machbar - dachten wir. 

 Wie soll es anders sein, erster Fehler wir haben uns 1000% auf unser Navi verlassen, dass uns blöderweise mit der Kirche ums Dorf schickte. Somit standen wir natürlich im absoluten Feierabendverkehr. Man kann es sich kaum vorstellen, auf einem sechsspurigen Highway war einfach mal Stau. Ihr habt richtig gehört, wir hatten auf jeder Seite sechs befahrbare Spuren... und es ging absolut gar nichts mehr. Ich glaube dieser Zustand hielt so die nächsten 60-80 Kilometer an. Es gab leider keine andere Möglichkeit! Hab mich aufgeregt ohne Ende... der Alptraum des Tages ging einfach weiter. 

Aber wie Carina immer so schön sagt, schlimmer geht immer... kam es natürlich noch schlimmer. Der Stau war geschafft und dann begann die schlimmste Autofahrt meines Lebens. 

Wir sind wie in einen plötzlichen Wetterwechsel reingefahren. Es schneite wie verrückt. Was anfangs nicht das Problem war, nur auf den Highways gibt es weder Licht noch sind die Straßenbegrenzungen links und rechts gut zu erkennen. Hat mir die ganze Sache natürlich mehr als erschwert. Achja ich bin bei diesem Höllentrip am Steuer gesessen. Irgendwann waren dann die Straßen noch vereist dann war der Alptraum komplett. Ich bin mit 50 km/h und dauerhaften Betätigung des Fernlichtes über den Highway getuckert. Ich hatte wirklich echt Angst und Respekt davor was alles passieren könnte. Nachdem wir dann auch noch drei Fahrzeuge im Straßengraben haben liegen sehen, war unsere Vorstellung heute Nacht im Auto erfrieren zu müssen, ja perfekt. Mein Herz war im kleinen Fußzeh, aber jetzt hieß es irgendwie weitermachen... es war weit und breit nichts als Schnee, Eis der Highway und wir. Ab und an hat uns mal ein Truck langsam überholt. Muss zu unserer Verteidigung sagen, dass wir nicht die vorgesehenen Reifen für solche Witterungen drauf hatten. Naja okay Augen zu und durch. Wir haben es dann doch nach fast 7 Stunden Fahrt irgendwann nach Kamloops geschafft. Dort wurden wir ganz nett von einem Ehepaar mit zwei kleinen Hunden empfangen. Haben dann gleich gefragt ob wir einen Tag länger bei ihnen übernachten können. Ich war einfach so platt nach diesem ganzen Tag und hatte es bitter nötig einfach mal Energie zu tanken.

Blick aus unserem Zimmer. Kamloops war auch nur ein Zwischenstop und hat jetzt auch nicht all zu viel hergegeben bezüglich Sehenswürdigkeiten. 

Erst mal Kaffee und Frühstücken.

Hier war übrigens unsere airbnb Unterkunft. Wir waren sehr positiv überrascht. 


Das war eine der kleinen Mitbewohnerinnen. Ihr Name war Loona. 

Es war ein kurzer aber sehr erholsamer und schöner Aufenthalt bei diesem Ehepaar. So diesmal mehr geschriebenes als Bilder. Immer mal was anderes. In Deutschland ist gerade aktuell viertel vor 4 nachts und bei uns ist es auch schon dunkel. Werde mich nun mal unter die Dusche schwingen und dann auch bald in die Falle gehen. Morgen geht's dann weiter :-)

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