WirsindinundumAUSTRALIENunterwegs
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Quer durch Australien - Von Alice Springs und Uluru-Kata Tjuta Nationalpark nach Coober Pedy

Veröffentlicht: 07.02.2017

Ab dem 17.12.2016 sind Sommerferien und wir können 6 Wochen in Australien unterwegs sein. Torben hat geduldig unseren Reiseplan x-mal umgestellt, da vieles bereits ausgebucht war bzw. Zugverbindungen nur an ausgewählten Wochentagen verkehren bzw. nicht alle Halte immer bedient werden...
In den Sommerferien hier liegen die Weihnachts- und Silvesterfeiertage. Wir haben gelernt, dass (gefühlt) ALLE Australier  vom 20.12. bis ungefähr 10.1.2017 Urlaub machen, meistens in größeren Gruppen (mit Familie und/oder Freunden). Oft wird bereits für das Folgejahr gebucht (wie bei uns der Winterurlaub ja auch oft). Aber, letztendlich haben wir eine runde Tour gebastelt und hatten einen abwechslungsreichen und sehr schönen Urlaub.

Wir starten mit dem Flugzeug nach Alice Springs und fahren von dort aus mit einem Jeep zum Ayers Rock Resort im Uluru-Kata Tjuta National Park. Zwischen den australischen Bundesländern ist die Einfuhr von Lebensmitteln oftmals beschränkt. Nach Alice Springs im Northern Territory darf kein frisches Obst eingeführt werden. Vor dem Terminal steht ein entsprechendes Hinweisschild mit kleiner Mülltonne - wir stehen also brav bei 40 Grad Celsius vor dem Gebäude, um unser Obst aufzufuttern. Als Einzige natürlich. Kontrollen können wir nicht beobachten. Auch später nicht bei unseren Reisen nach South Australia, Victoria und NSW. Also werden wir am Ende entspannt damit...

Alice Springs ist ein verschlafenes Städtchen mit dem Anzac Hill als Aussichtshügel. Es gibt eine kleine Einkaufsstraße - allerdings waren die meisten Shops, bis auf die Discounter, geschlossen. Viel Spaß haben wir im Flying Doctors Museum mit Filmvorstellung und weiteren medialen Überraschungen und vor allem mit dem ausgestellten Flugzeug. Der Todd-Fluss war leider ausgetrocknet, kann aber auch sehr voll sein und damit das Örtchen trennen. Die meiste Zeit verbringen wir im Pool unseres Hotels ;-). Die empfohlene Reisezeit ist halt der australische Winter, wir sind im Dezember und damit in der kompletten Nebensaison unterwegs, haben es dafür aber sehr schön warm..

Von Alice Springs fahren wir mit dem Auto über den Stuart Highway und den Lasseter Highway mit kurzem Abstecher in das Eisenbahnmuseum und zum Rainbow Valley zum Ayers Rock Resort. Das also ist das Outback.. rot-orange Erde mit Knie-hohen Sträuchern und geraden ewig langen und in der Hitze flimmernden Straßen soweit das Auge reicht. Ein Auto pro Stunde (Torben meinte: pro halber Stunde), das wir voll Freude mit Lichthupe grüßen, alle 1-2h ein Roadhouse, ab und an ein Truck.
Das Ayers Rock Resort wurde in die Nähe des Uluru-Kata Tjuta NP gebaut mit Appartement-Hotelzimmern unterschiedlicher Preisklassen und Shuttlebus zwischen den einzelnen "Ortsteilen". In der Mitte liegen die Restaurants, Shops, ein Supermarket, ein Museum mit Galerie (mit den typischen Aborigines-Bildern), Pools, ein Theater für Performances und Flächen für "Talks" mit Aborigines oder Nationalpark-Rangern zu früher gebräuchlichen Waffen (Speere, Boomerang, Schilde), üblichen Tänzen, Sternenhimmel-Erklärungen und vieles mehr. Inzwischen sind die Aborigines wieder Eigner des Landes und unserer Kenntnis nach auch des Resorts.

Um in den NP zu gelangen, benötigt man schon ein Auto. Der Eingang ist ca. 20 min entfernt, Tickets gibt es pro Tag oder für 3 Tage als Single- und Familienkarte. Im Park gibt es das NP-Visitorcenter mit Austellungen zur Kultur der ansässigen Aborigines und einem Cafe. Von hier starten Wanderwege rund um den Uluru und hier könnte man rein theoretisch Fahrräder ausleihen. Das ist uns nicht gelungen - entweder wir kommen zu spät (wegen der Hitze) oder es hat in der vorangegangenen Nacht geregnet und die die Fahrradtour war nicht erlaubt. Schade war es auf jeden Fall.
Es gibt ausgewiesene Lookouts für Sonnenunter- und -aufgänge für den Uluru und für Kata Tjuta (die Olgas). Wir haben dort den Sonnenuntergang mit einem Picknick verknüft , uns nachts das künstlerische Lichtermeer ("fields of lights") auf der weiten Ebene vor dem Uluru angeschaut und den geführten Walk mitgemacht, bei dem ein Guide Besonderheiten des Uluru für die Aborigines erläutert. Aufgestiegen sind wir nicht - es wird seitens der Aborigines nicht gewünscht. Außerdem ist es viel zu heiß (ab 7.30 Uhr war die Route eh gesperrt) und es kommt immer wieder zu Unfällen wegen eigener Überschätzung.. Wir schauen auch bei den Olgas (Kata Tjuta) vorbei. Aufgrund von Regenfällen zuvor gab es dort auf den Flächen tatsächlich blühende Pflanzen! 

Leider sehen wir, außer Vögeln, keine (lebenden) Känguruhs, Kamele oder sonstiges. Ich fürchte, den Tieren war es auch zu heiß. Am Straßenrand lagen allerdings einige Überreste...

Vom Ayers Rock Resort brechen wir mit dem Jeep in das ca. 750 km entfernte Coober Pedy auf. Wieder über den Lasseter Highway und ab Erlunda den Stuart Highway in Richtung Süden nach Coober Pedy. An der Landesgrenze zu South Australia sind wir noch einmal nervös wegen unserer Äpfel und Melone, aber keiner kontrolliert und wir essen zeitnah alles auf... Mit ein paar Pausenstopps fahren wir direkt und ohne Umweg nach Coober Pedy, vorbei an interessant klingenden Schildern nach Oodnadatta, William Creek und Lake Eyre Nationalpark, immer parallel zur Ghan-Strecke. Leider ist heute kein Verkehrstag, wir sehen weder den Personen- noch einen Güterzug. Vorbei auch an jeder Menge ausgetrockneter Creeks (Flussläufe). 

Wir tangieren die Woomera Prohibited Area. Diese ist gesperrt aufgrund der Auswirkungen eines Atombombenversuchs im eigenen Land in den 60ger Jahren. Das Land galt als unbewohnt von Siedlern. Aborigines lebten und leben allerdings dort, nur war deren Leben damals sehr wenig wert. Im ACMI in Melbourne haben wir einen Film eines Betroffenen Ureinwohners gesehen.

Ca. 30 km vor unserem Zielort ändert sich die platte  Landschaft dramatisch. Soweit das Auge reicht, sehen wir spitze Hügel, ganze Wälder davon, vorwiegend rot und weiß. Das sind die Abraumreste der kleinen individuellen Opal-Minen. Willst Du Opal suchen, dann markierst du dir deinen gewünschten claim , gehst zum Amt und holst dir dafür eine Lizenz, lässt dir ein Loch bohren und fängst an. 

Coober Pedy ist ein ca. 1000-Seelen-Örtchen, die Einwohnerzahl variiert. Aktuell leben darunter angeblich noch ca. 70 Miner im Ort. Wir wohnen in einem Underground-Hotel ohne Fenster, aber mit Lüftungsschacht und stabilen 25 Grad Celsius. Es gibt Underground-Häuser, Museen und (5) Kirchen. Auf den Hügeln erkennt man an den Essen die im Berg liegenden Wohnungen und Häuser. Immer mal wieder stehen Gefährte aus "Mad Max 3" in der staubigen Gegend. Staub ist hier überall und Wind, zusammen mit den gut 40 Grad Celsius eine tolle Kombination... Wir unternehmen eine geführte Tour durch den Ort (im Auto!), zu den Painted Mountains, dem Dingo Fence (Dingo-Zaun, damit die Schafe im Süden geschützt sind), zu den Minen und wir schauen uns unterirdische Gebäude an. Sehr zu empfehlen, siehe Bilder! Aus dem Auto darf ich bei den Minenfeldern nicht aussteigen, da es schon einige böse Unfälle gegeben hat (Tourist fällt mit gezückter Kamera in eines der beschriebenen wild in der Gegend verteilten Minenlöcher).
Abends trifft man sich bei halbwegs normalen Temperaturen bei der Pizzeria and er Hauptstraße. Die Opal-Lädchen haben dann leider schon geschlossen.

Unser Hotel betreibt u.a. auch den Flughafen. Der Busfahrer ist gleich Check-in-Personal und Flugzeug-Belader in Einem, verpassen geht also nicht! Einen Security-Check gibt es im Übrigen nicht. Mit einem Propellerflugzeug fliegen wir in gut 2h nach Adelaide. Dort kommen wir ein paar Luflöcher später wohlbehalten an und starten unsere nächste Etappe: Melbourne, das Barossa-Valley, Bendigo und Echuca in der Umgebung von Melbourne.

Antworten (1)

Sabine
Hallo ihr 4, euren Blog gelesen, sehr interessant und kurzweilig, und die tollen Bilder dazu angesehen. Wirklich toll! Da bekommt man Lust auf mehr! Ich freu mich schon auf die nächste Staffel. Euch alles Gute und eine schöne Zeit. LG Sabine

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