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Woche 6 - Sansibar, Tansania, Malawi

Veröffentlicht: 13.01.2019

Samstag, 29. Dezember 2018


Ein paar Tage "Urlaub" von der Reise standen an. Wir freuten uns sehr darauf. Wiedermal ein richtiges Bett mit Kissen. Um 7.00 Uhr brachte uns unser Truck ein paar Kilometer weiter Richtung Stadt, wo wir die Fähre um auf die andere Seite der Stadt zu gelangen, nahmen. Obwohl noch früh am morgen war die Luft bereits stickig und heiss. Hunderte von Menschen ströhmten auf die Fähre. Nach ungefähr fünf Minuten Fahrt stiegen wir auf der anderen Seite der Bucht wieder aus. Alle knapp 30 Personen mussten in einen Bus einsteigen womit wir weitere fünf Minuten fuhren um dann am eigentlichen Fährhafen anzukommen. Kurz vor Neujahr wollten alle Leute nach Sansibar. Nach der Gepäckabgabe, Sicherheitkontrolle und weiteren Wartezeiten haben wir es dann endlich auf das Schiff geschafft. Zum Glück waren wir einigermassen früh dort und konnten uns so noch einen Sitzplatz sichern.Viele mussten auf dem Boden sitzen. Die knapp zwei stündige Fahrt verlief zwar diesmal mit mehr Wellengang als letztes Mal, war aber trotzdem angenehm. Ein Tipp: Solltet ihr einmal mit der Azam Fähre von Dar es Salaam nach Sansibar fahren und ein Economic-Ticket haben, schaut, dass ihr einen Platz auf dem obersten Deck in der Mitte habt, dort ist es schattig und die Luftzirkulation ist am besten.

Kurz nach dem Mittag war dann auch die Passkontrolle geschafft (obwohl Sansibar zu Tansania gehört wird der Pass trotzdem gestempelt) und wir wurden durch die schmalen Gassen von Stonetown zu unserem Guesthouse Safari Lodge geführt. Dort angekommen hatten wir nur rasch Zeit um unser Gepäck im Zimmer zu verstauen bevor es auch schon wieder weiter ging.

Nachdem unsere hungrigen Mägen gestillt wurden liefen wir durch ein Gewürzanbaugebiet. Die Führung war sehr spannend und wir konnten vieles probieren. Frischer Ingwer, Zitronengras, Kaffeebohnen, Pfeffer, Nelken und vieles mehr. Frische Nelken sind übrigens sehr scharf. Zum Abschluss gab es noch verschiedenen Tee bevor wir wieder zurück in die Stadt fuhren. Wer von euch gerne Grüntee trinkt soll mal noch ein paar Tropfen Vanilleessenz hinzufügen. Sehr fein.

Eigentlich waren wir alle schon zu müde doch unser Guide machte trotzdem noch eine Führung durch Stonetown.

Nach der lang ersehnten Dusche machten wir noch einen Bummel durch den Nachtmarkt, assen in einem lokalen Restaurant Nachtessen und gingen durch die stockdunklen, engen, verwinkelten Gassen zurück zu unserem Guesthouse.



Sonntag, 30. Dezember 2018


Nach dem Frühstück auf der Dachterrasse des Guesthouses schlenderten wir noch ein wenig durch die Gassen von Stonetown, fanden Zuflucht in einem Cafe als ein Platzregen anfing, bevor wir um 11.30 Uhr abgeholt wurden um in den Norden zu fahren. Das nächste Ziel war der Kendwa Beach. Eine Hotelanlage mit wunderschönem Strand. Auch dort blieb uns nach der Ankunft nicht viel Zeit. Kurz das Gepäck in das grosse, eiskalt gekühlte Zimmer gebracht, Mittag gegessen und schon stand eine Schnorcheltour auf dem Programm. Leider sahen wir nicht so viel und die Quallen machten das Schnorcheln nicht gerade zu einem Vergnügen. Relativ schnell sind wir dann auch wieder zurück gefahren wo wir den Sonnenuntergang im kristallklaren Wasser bestaunt haben. Zum Nachtessen gab es feinen Fisch.



Montag, 31. Dezember 2018


Der letzte Tag des Jahres war ein freier Tag. Wir hatten keine Aktivitäten geplant. Einzige wichtige Sache, die bestimmt gemacht werden musste war: Wäsche waschen. Schon beim Zimmer betreten und dem ersten Blick ins Badzimmer war die erste Reaktion "Oh zwei Waschbecken! Perfekt zum Wäsche waschen". Und wie sich herausstellte waren wir nicht die einzigen die diesen Kommentar machten. Tja, wir Camper sind einfach zufrieden zu stellen. Zwei Waschbecken in einem Hotelzimmer lassen unsere Herzen höher schlagen:-)

Den Rest vom Tag verbrachten wir mit baden und lesen. Ein paar von unserer Gruppe haben sich im Tattoostudio nebenan ein, zwei oder sogar drei Tattoos stechen lassen. Nein wir gehörten nicht zu der Gruppe.

Der letzte Sonnenuntergang in diesem Jahr war besonders schön und genau richtig für einen Spaziergang am langen mehligen Sandstrand.

Mit einem grossen Teil unserer Gruppe assen wir im Hotel Nachtessen und verbrachten den Rest bis nach Mitternacht an der Strandbar von unserem Hotel.



Dienstag, 1. Januar 2019


Abfahrt Richtung Stonetown war um 9.00 Uhr. Die Fähre fuhr zwar erst um 12.30 Uhr aber wir wollten wieder früh sein um sicher einen Sitzplatz zu haben. Der Plan ging auf. Alles hat bestens geklappt. Wie schon bei der Hinreise mussten wir bei der Rückreise auch wieder mehrmals umsteigen. Am späten Nachmittag kamen wir auf unserem Camping an. Nach der strapazierenden sieben stündigen Rückreise kam es uns allen vor, als ob die Tage in Sansibar schon seit Tagen vorbei waren. Die frischgetankte Energie ist fast schon wieder aufgebraucht, dafür hätten wir sie für die kommenden zwei Tage besonders gebraucht. Nach dem Zeltaufbau gab es auch schon bald Nachtessen. Nach der Dusche gingen wir ins Bett. Es war ja auch schon 20.30 Uhr... und trotzdem zeigte der Wecker nur noch knapp sieben Stunden an bis wir wieder aufstehen mussten.


Noch ein paar Worte zu Sansibar. Vor ein paar Wochen waren wir ja bereits in Sansibar. Und hat es schon damals sehr gut gefallen wir auch jetzt wieder. Die drei Strände die wir besucht haben waren sehr unterschiedlich. Kizimkazi und Kendwa liegen bei uns vor Jambiani. Das sehr klare und saubere Wasser von Kendwabeach ist perfekt zum Baden. Ausserdem ist dies der einzige Strand in Sansibar der egal ob Ebbe oder Flut immer genug Wasser hat zum Baden.

Bei Jambiani und Kizimkazi ist dies nicht so. Bei Ebbe zieht sich das Meer sehr weit zurück.

Was jedoch den Strand von Kizimkazi spannender macht ist, dass in Schwimmdistanz schöne Korallen mit vielen Fischen sind. Kendwa Beach ist wie auch Jambiani sehr touristisch. Gerade zu Silvester waren alle Hotelzimmer ausgebucht.



Mittwoch, 2. Januar 2019


Punkt 3.20 Uhr klingelte der Wecker. 3.45 Uhr Frühstück und 4.30 Uhr Abfahrt. Vorbei das schöne Sansibar-Inselleben. Wir sind wieder im "Alltag". Wenn man dem so sagen kann. Uns stand eine lange Fahrt bevor. Wir durchquerten den Mikumi Nationalpark wo man am Strassenrand Tiere beobachten kann. Zu unserer Überraschung sogar Löwen. Eine Löwin überquerte seelenruhig die Strasse und zwang uns zum abbremsen. Eine schöne Abwechslung während dem langen Fahr-Tag. Nach dem Sonnenuntergang sind wir in Iringa angekommen. Wir übernachteten auf einem Camping der bekannt ist für seine heisse Chocolade mit Amarula. Vor dem wieder sehr frühen zu Bett gehen gönnten wir uns alle noch so ein feines Getränk mit Schokoladenbrownie.



Donnerstag, 3. Januar 2019


Ein weiterer strenger Tag stand uns bevor. Wir verliessen das Camp um 05.00 Uhr. Der Grenzübergang nach Malawi und 495 Kilometer standen auf dem Plan. Was vielleicht für Schweizer Verhältnisse nicht so viel ist ist in Afrika anders. Noch vor 9:00 Uhr wurden wir drei Mal von Polizisten angehalten. Wir kennen das Spiel bereits von den letzten Wochen. Es gibt verschiedene Maschen. Polizisten versuchen ihr Gehalt aufzubessern indem sie besonders Überland-Touristenbusse anhalten. Der Grund soll eine Geschwindigkeitsüberschreitung sein. Es wird ein Foto gezeigt von dem Truck mit dem Vermerk der vermeintlich zu schnell gefahrenen Geschwindigkeit. Oftmals ist auf dem Foto aber ein anderer AfricaTravel-Truck abgebildet als unseren. Zu erkennen am Nummernschild... Auch sieht man, dass das Foto via Whatsapp weiterversendet wurde. Manchmal ist es aber auch ein Foto von unserem Truck welches kurz vorher aus einem Gebüsch gemacht wurde und auch via Whatsapp an den Polizisten gesendet wurde. Auch wenn unser Fahrer Steve die Masche bereits kennt kommt er oftmals nicht darum herum Schmiergeld zu zahlen. Die "Polizisten" spielen auf Zeit und wissen, dass eine Bereinigung der Angelegenheit auf dem oftmals weit entfernten Polizeiposten keine willkommene Lösung für die Reisegruppen ist. Es ist schlichtwegs keine Zeit eingeplant und man möchte den Touristen auch ungern einen Nachmittag auf dem Polizeiposten antun womit oft nach längeren Diskussionen Geld (ca. 90 Franken) bezahlt wird.

Der Grenzübergang nach Malawi verlief dann für uns relativ problemlos. Einzig die Papiere für den Truck brauchten länger weshalb wir schlussendlich doch drei Stunden warten mussten.

Nach insgesamt 11 Stunden Fahrt + 3 Stunden Wartezeit sind wir schlussendlich auf dem Campingplatz in Chitimba angekommen. Noch vor dem Nachtessen trafen wir uns an der Bar um ein erstes lokales Bier zu trinken. Für knapp 1 Franken gibt es das Kuche Kuche hier.


Solche langen Fahr-Tage rauben uns ein wenig die Energie. Und wenn es dann am Vorabendbriefing noch heisst, dass wir Pack-Lunch machen dann ist unsere Laune komplett im Keller. Pack-Lunch bedeutet, dass wir am Morgen vor dem Morgenessen unsere Sandwiches vorbereiten. Wir machen also jeweils nicht mal einen Stopp zum Mittagessen. Einzige kurze Stopps sind die Toilettenstopps am Strassenrand (Bush-Toilet). Ausserdem können wir die Sandwiches nicht mehr sehen. Seit nun vier Wochen essen wir jeden Mittag Sandwiches...und seit wir das Innenleben der Kühlbox gesehen haben, essen wir sowieso kein Käse oder Aufschnitt mehr. Die letzten Tage fühlten sich also an als ob man jeden Tag einen Langstreckenflug gehabt hätte. Jedoch ohne Verpflegung und ohne Entertainmentprogramm dafür auf einer Strasse mit Schlaglöcher. African Massage ;-)



Freitag, 4. Januar 2019


Wir bereits erwähnt haben wir am Dienstag die Grenze nach Malawi überquert. Malawie zählt mit seinen 12 Millionen Einwohnern zu den ärmsten Ländern in Afrika. Eine grosse Attraktion der Malawisee stand uf unserem Programm. Der Malawisee nimmt 20% er Gesamtfläche des Landes ein. Wir verliessen um 8.30 Uhr unser Camp und kamen am späteren Nachmittag in Kande Beach am Ufer des Malawisees an. Wir gönnten uns ein Upgrade und anstatt dass wir unser Zelt aufbauten zogen wir in ein Bungalow mit Seeblick ein.

Obwohl das gegenüberliegende Ufer, und somit das Land Mosambik, "nur" 84 Kilometer entfernt ist, sieht man nichts. Es kommt einem vor als ob man am Meer ist.



Samstag, 5. Januar 2019


In der Nacht gab es ein starkes Gewitter. Wir sind zwar aufgewacht, aber relativ rasch wieder eingeschlafen. Unser Strohdach war zum guten Glück dicht. Der schneeweisse Sandstrand und der schöne See ist verlockend. Wir liehen uns ein Surfbrett und paddelten zu der kleinen Insel die ca. 1 Kilometer vom Ufer entfernt ist. Das Wasser ist sehr klar und warm und daher auch heimtückisch. Die Wahrscheinlichkeit ist sehr gross, dass man sich beim Baden im See Parasiten einfängt die eine Wurmerkrankung zur Folge haben. Viele von unserer Gruppen haben daher keinen Fuss in den See gesetzt. Da die Wurmerkrankung aber sehr einfach mit Tabletten behandelt werden kann, haben wir beschlossen, dass wir baden und dann wie empfohlen nach 6 Wochen die Tabletten nehmen um allfällige Würmer abzutöten. Es tat gut ein Tag nicht im Truck zu sitzen.

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