Veröffentlicht: 13.01.2019
Sonntag, 6. Januar 2019
Wir brachen wieder auf. Unsere Zeit in Malawi war schon wieder vorüber und ein weiterer Grenzübergang stand auf dem Programm. Es fällt auf, dass die Landschaft in Malawi sehr von Landwirtschaft geprägt ist. Besonders Mais wird sehr viel angepflanzt. Es ist unglaublich grün. Viele Menschen arbeiten auf den Feldern. Sind am anpflanzen oder pflügen. Fisch wird am Strassenrand getrocknet und verkauft. Der Grenzübergang nach Sambia am frühen Nachmittag verlief ohne Problemen und längerer Wartezeit.
Gleich nach der Grenze ist sichtbar, dass Sambia wohlhabender ist als Malawi. Backsteinhäuser mit Wellblechdächer sind nun zu sehen.
Um 18.30 Uhr kamen wir auf unserem Camping namens Croc Valley im Luangwa Nationalpark an. Der Park liegt am Luangwa-Fluss im Osten Sambias und ist der südlichste von drei Nationalparks in dieser Region. Süd Luangwa wurde 1938 als Wildreservat gegründet, 1972 wurde es zum Nationalpark erklärt und umfasst heute über 9000 Kilometer Fläche. Tiere wie Giraffen, Büffel und Elefanten sind in Hülle und Fülle zu finden. Ausserdem ist der Luangwa-Fluss Heimat vieler Flusspferde und Krokodile.
Und genau diese Flusspferde machten mir beinahe eine schlaflose Nacht. Unser Camping lag direkt am Ufer des Flusses. Es gab keine Absperrung, denn die Flusspferde lieben es scheinbar nachts aus dem Fluss zu kommen und das grüne Gras auf dem Campingplatz zu fressen. Ein Camp-Mitarbeiter meinte stolz, dass er uns ein Bier zahlen würde wenn wir in dieser Nacht KEINE Flusspferde an unserem Zelt vorbei laufen sehen. Es sei nicht weiter gefährlich, wenn man sich den Flusspferden nicht in den Weg stellt. Flusspferde sind die Tiere, die nach der Mücke am zweitmeisten Menschen töten jährlich!Wer Cédric kennt, kann nun ziemlich gut raten wo wir unser Zelt aufgebaut haben... Richtig! Genau am Flussufer. Vermutlich war ich zu müde um ihm zu widersprechen. Die Flusspferde hörte man schon die ganze Zeit brüllen und ab und zu tauchte im dunkeln ein Kopf aus dem dem Wasser. Wir legten uns also schlafen. Um Mitternacht fing es sehr stark an zu regnen. Und mit dem Regen startete auch mein Kopfkino. Alle möglichen Szenarien gingen mir durch den Kopf. Was wenn ein Flusspferd aus dem Fluss kommt sich in unserer Vorzeltleine verfängt und panisch wieder zurück in den Fluss rennt? Was wenn der viele Regen die Uferzone zum Einstürzen bringt und wir mit unserem Zelt in den reissenden Fluss stürzen? Alle meine Gedanken endeten mit dem sicheren Ertrinkungstod eingewickelt in unserem Zelt im braunen Luangwa-Fluss. Und so kam es, dass ich die restliche Nacht mit meinem Sackmesser in der Hand geschlafen habe. Mit der festen Überzeugung, dass ich so die Zeltwand durchschneiden könnte um uns zu retten :-)
Anmerkung von C. Spring: Habe perfekt, tief und fest geschlafen!
Montag, 7. Januar 2019
Ich wachte mit meinem Sackmesser in der Hand auf. Heisst also, dass nichts passiert ist. Ohne die Zelte abzubauen machten wir uns mit 4x4 Fahrzeugen auf den Weg zu unserer Pirschfahrt in den Luangwa Nationalpark. Leider haben wir keine Löwen oder Leoparden gesehen. Dafür ein Krokodil welches gleich neben der Strasse lag und dann ins Wasser gleitet und davon schwamm und natürlich viele Impala und Giraffen. Zurück auf dem Camping mussten wir unser Mittagessen von den sehr frechen Pavianen retten. Essen war nur in dem Unterstand möglich. Am Nachmittag ging unsere Fahrt weiter.
Dienstag, 8. Januar 2019
Ein weiterer Fahr-Tag stand uns bevor. Ziel war Lusaka. Die Hauptstadt von Sambia. Auffallend viele Werbeschilder in Sambia sind in chinesischer Schrift. Wir machten einen Stopp in einem Einkaufszentrum. Als es schon dunkel wurde kamen wir auf dem Campingplatz an. Leider bei strömenden Regen. Es war unmöglich unser Zelt auf dem Rasen aufzustellen. Es war bereits alles voller Schlamm. Fast alle andern haben sich ein Zimmer genommen. Wir konnten unser Zelt daher in einem Unterstand aufbauen. Mussten ihn aber zuerst reinigen. Zerbrochene Bierflaschen und Gestank der uns noch die ganze Nacht begleitete. Die Waschräume waren übersäht mit Fliegen, Faltern und Mücken. Ob überhaupt warmes Wasser aus der Leitung gekommen wäre kann ich nicht mal sagen. So wenig Zeit wie möglich wollte ich darin verbringen und vermutlich sind wir es uns einfach auch schon zu fest gewöhnt mit Kaltwasser zu duschen. Das war vermutlich der Tiefpunkt unserer bisherigen Campingtage.
Mittwoch, 9. Januar 2019
Um 5.00 Uhr Frühstück. 6.00 Uhr Abfahrt. Ziel: Livingstone. 475 Kilometer. Ankunft ca. 14.00 Uhr. Wie viel das Wetter doch ausmacht. Bei strahlendem Sonnenschein kamen wir auf dem wunderschönen Campingplatz in Livingstone an. Nachdem Mittagessen blieb noch fast ein ganzer Nachmittag um in den zwei Pools zu schwimmen und die Aussicht auf den Sambesi-Fluss von der Bar aus zu geniessen. Zum Nachtessen gab es feinen Fisch mit Kartoffeln und auch die Nacht blieb trocken. Wir haben uns wieder mit dem Campingleben versöhnt.
Donnerstag, 10. Januar 2019
Unserer heutiges Ziel war Kansane. Ein Ort beim Chobe Nationalpark. Wir fuhren erneut um 06.00 Uhr los und überquerten um 09.00 Uhr die Grenze zu Botswana an der Kazangula-Fähre. Wir mussten unseren Truck also für ein paar Minuten auf eine Fähre laden. In ein paar Monaten sollte aber eine Brücke eröffnet werden. Die Chinesen sind momentan mitten im Bau. Botswana ist ein Binnenstaat mit Grenzen an Südafrika, Namibia, Sambia und Simbabwe. Auch hier lief der Grenzübergang sehr einfach. Das einzig aussergewöhnliche war, dass wir all unsere Schuhe desinfizieren mussten. Diese Vorsichtsmassnahme wurde aufgrund der Maul- und Klauenseuche eingeführt. Kurz nach der Grenze musste unser Koch noch etwas im einem Einkaufsladen kaufen. Spätestens in den Einkaufsläden sieht man, dass wir in einem anderen Land sind. Die Regale sind aussergewöhnlich leer. Auch im zweiten Einkaufsladen bekommt Malinga unser Koch nicht alles was er braucht. Und auch einige von uns haben nun ein Problem. Sowohl im ersten wie auch im zweiten Einkaufsladen kann man kein Trinkwasser kaufen. Die Regale sind komplett leer geräumt. Wir hatten zum Glück noch zwei 5 Liter Flaschen.
Auf dem Campingplatz bereiteten wir uns vor auf die Nacht im Park. Wir packten unseren Tagesrucksack und wurden um 15.00 Uhr mit 4x4 Fahrzeugen abgeholt. Auf unserer Pirschfahrt zu unserem Bush-Camp im Chobe Nationalpark sahen wir viele Elefanten, Flusspferde, Giraffen und verschiedene Vögel. Im Camp mitten in der Wildnis assen wir unser Nachtessen am Lagerfeuer. Ein paar Meter hinter unseren Zelten waren mehrere Elefanten. Auch sah man viele leuchtende Augenpaare wenn man mit der Taschenlampe in die Dunkelheit leuchtete. Nach den Sicherheitsinfos (nicht alleine in der Nacht aufs WC, nicht vom Camp entfernen) gingen wir schlafen.
Freitag, 11. Januar 2019
Noch vor Sonnenaufgang standen wir auf. Die Nacht war ruhig. Bei Spiegelei und Toast hatten wir einen super Ausblick auf eine Giraffe die ein paar Meter vor uns stand. Mit dem Sonnenaufgang brachen wir auf auf eine weitere Pirschfahrt. Wir sahen viele Löwenspuren. Dank der guten Kenntnisse unseres Guides Piqué fanden wir die Löwenfamilie unter einem Baum. Kurz vor dem Mittag kamen wir wieder auf dem Camping an, wo wir schnell alles umpackten um nach Simbabwe aufzubrechen. Noch am frühen Nachmittag wollten wir in Victoriafalls ankommen. Ein erneuter Grenzübergang der ohne Probleme verlief. Ein weiteres Visa ziert eine Seite in unserem Pass. Langsam werden die leeren Seiten knapp.