Veröffentlicht: 02.02.2019
Samstag, 12. Januar 2019
Seit Freitagabend waren wir in Victoria Falls und wir hatten wiedereinmal ein paar freie Tage vor uns. Am gestrigen Abend machten wir noch einen kurzen Spaziergang durch das kleine Städtchen und ein paar Einkäufe. Besonders die teilweise sehr hohen Preise im Supermarkt liessen uns staunen. Wir wussten schon, dass es schwierig ist gewisse Lebensmittel in Simbabwe zu kaufen da alles über den Landweg durch andere Länder transportiert werden muss, dass nun aber Deodorant 17.- Franken oder ein Pack Druckpapier 25.- Franken kostet hat uns dann doch ein wenig sprachlos gemacht.
Simbabwe befindet sich in einer politisch und wirtschaftlich sehr unsicheren Lage, es gibt keine finanziellen Mittel, die Bankomaten im Land sind leer und es wir fast nur US Dollars oder Fremdwährung akzeptiert, mit der Landeswährung kann man teilweise gar nicht bezahlen. Noch im Jahre 2006 gab es in Simbabwe eine 100 Trillionen Note. Diese werden nun an die Touristen verkauft als Souvenir.
Am Abend gingen wir alle zusammen zum Abschied Nachtessen. Viele verliessen uns in Victoria Falls. Es war ein lustiger Abend wo noch einmal über die besten Momente und besonders schlimmsten und besten Campingplätze gefachsimpelt werden konnte.
Wie bereits erwähnt hatten wir in Victoria Falls ein paar freie Tage. Freie Tage, die man mit optionalen Ausflügen füllen konnte und genau das machte Cédric an diesem Samstag auch. River- Rafting stand auf dem Programm. Ich hatte schon in verschiedenen anderen Ländern das Vergnügen gehabt mit einem Schlauchboot einen reissenden Fluss hinunterzufahren (bzw. dann auch zu treiben...) und hab darum darauf verzichtet. Cédric wollte es sich aber nicht entgehen lassen.
Das Sambesi Riverrafting gilt als eines der besten der Welt mit einigen Klass 6 (höchste Stufe) und Klass 5 Stromschnellen. Einige Stromschnellen mussten umlaufen werden, da sie für Normalsterbliche nicht befahrbar waren. Wir waren drei Boote und schon nach der vierten Stromschnelle, gaben 4 Männer auf, weil sie Panik bekamen. Ganz ohne war es also nicht :-) Cédric hat allerdings der Finale Ausstieg aus der Schlucht mehr beansprucht wie das Rafting. Erschöpft kam er am späteren Nachmittag wieder zurück. Der Hunger wurde am Abend mit einem feinen Hamburger gestillt.
Sonntag, 13. Januar 2019
Was wäre ein Besuch des Städtchens Victoria Falls ohne den Besuch der weltbekannten Victoria-Wasserfälle oder auch Mosi-oa-Tunya (der Rauch, der donnert) genannt zu besuchen. Mit einer Breite von 1700 Metern und rund 100 Meter Höhe ist dies das grösste fallende Wasser der Welt und zählt zu den sieben Naturwunder der Welt.
Nachdem wiedermal die Wäsche gewaschen war machten wir uns auf dem Weg zum Park. Das Wetter war sehr sonnig und das spritzende Wasser eine schöne Abkühlung. Teilweise wurde man richtig nass und musste die Kamera wegpacken. Erstaunlich, kann man die Wasserfälle doch nur von oben bestaunen. Das Wasser donnert 100 Meter tiefer auf Stein. Definitiv ein Besuch wert sollte man einmal in der Nähe sein. Uns hat es gefallen.
Montag, 14. Januar 2019
Wir brachen wieder auf. Und wir mussten uns nun auch definitiv von unserer alten Crew verabschieden. Malinga, Steve und Hesbon werden mit einer neuen Gruppe wieder Richtung Nairobi fahren. Die nächsten Wochen werden wir mit Dumile (Guide), Benson (Koch) und Moses (Fahrer) verbringen. Auch der Truck ist ein anderer. Ein wenig moderner als der andere. Zu der neuen Crew kommen auch noch drei neue Mitreisende dazu. Nachdem wir uns von elf verabschiedet haben sind wir nun 14 Personen. Wir werden schnell merken wie viel angenehmer es ist mit einer so viel kleineren Gruppe zu reisen. Erneut überquerten wir die Grenze nach Botswana und trafen ein paar Stunden später auf dem uns bereits bekannten Campingplatz in Kasane ein. Eine weitere Pirschfahrt und Nacht im Chobe Nationalpark stand uns bevor. Wir machten nochmal das Gleiche wie wir bereits letzte Woche schon gemacht haben was uns grundsätzlich nicht störte. Es hat uns nämlich gefallen. Wir packten also unseren kleinen Rucksack und wurden von den 4x4 Fahrzeugen abgeholt. Leider hatten wir dieses Mal nicht so Glück wie letzte Woche. Der Guide war nicht sehr motiviert und es fing auch noch ziemlich stark zu regnen an. Wir sahen nicht viele Tiere. Der Abend am Lagerfeuer war aber erneut sehr schön. Anstatt Elefanten wie beim letzten Mal hörten wir dieses Mal Löwen hinter unseren Zelten.
Dienstag, 15. Januar 2019
Um 5.30 Uhr war Tagwache. Nach dem Frühstück stand eine weitere Pirschfahrt durch den Nationalpark auf dem Programm. Leider hatten wir erneut kein Glück und so gut wie gar keine Tiere gesehen. Irgendwie waren wir dann alle froh als wir zurück auf unserem Camping waren. Wir stellten unsere Zelte auf und entspannten für den Rest des Tages am Campingpool und in der Bar.
Mittwoch, 16. Januar 2019
Eine der längsten Fahrten stand auf dem Programm. 620 Kilometer von Kasane nach Maun. Maun war unser Ausgangspunkt für unsere Reise ins Okavango-Delta. Obwohl so viele Kilometer zurückzulegen waren kamen wir trotzdem schon am späteren Nachmittag an. Die Strassen hier in Botswana sind besser. Wir bauten unser Zelt auf, sprangen noch kurz in den Pool und packten danach unseren kleinen Rucksack für den Übernachtungsausflug im Okavango-Delta.
Donnerstag, 17. Januar 2019
Frühmorgens wurden wir abgeholt. Wir fuhren ca. 1.5 Stunden von Maun aus nach Norden, um die Mokoro Poler's Station zu erreichen. Das Okavangodelta ist ein riesiges Binnenflussdelta im Norden von Botswana. Es ist bekannt für seine weitläufigen Grasflächen, die saisonal überschwemmt werden und dadurch üppigen Lebensraum für Tiere bieten. Das Deltagebiet ist reich an vielen lokalen Dörfern, in denen viele Familien auf traditionelle Weise leben. Einige der Dörfer sind sehr abgelegen und nur mit einem traditionellen Verkehrsmittel – dem Mokoro – erreichbar. Mokoros sind Einbaumkanus, die von lokalen Reiseleitern durch die Wasserwege gestossen werden. Und zwar Mithilfe eines langen Steckens. Zu zweit nahmen wir in einem solchen Kanu platz. Mehr liegend als sitzend wurden wir dann zwei Stunden durch die Wasserwege gestossen. Vorbei an tausenden von Wasserlilien und dem einen oder anderen zu hörenden Nilpferd. Wir wurden aufgefordert uns so wenig wie möglich zu bewegen. Stehen doch die "Poler" am hinteren Ende des schmalen Kanus und balancieren die Last. Eine plötzliche Bewegung könnte alles aus dem Gleichgewicht bringen und das ganze Kanu kippen lassen. Trocken und tiefenentspannt kamen wir auf unserem Campingplatz mitten im nirgendwo an. Wir bezogen unsere Zelte die dieses Mal sogar ein En-Suite Badezimmer (siehe Fotos) hat und verbrachten den Nachmittag im Schatten oder mit einem Bad im Fluss. Sobald die heisse Nachmittagssonne ein wenig nachgelassen hatte brachen wir auf zu einer Walking-Safari durch. Zu Fuss streiften wir durch das Gras, sahen ein paar Gnus, Zebras und Flusspferde. Nach dem Nachtessen sassen wir noch ein wenig um das Lagerfeuer.
Vermutlich hätte an diesen zwei Tagen die Welt untergehen können und wir hätten es nicht mitbekommen... Zum nächsten Dörfchen waren es 1.5 Stunden mit dem Mokoro und Natelempfang gab es nicht.
Freitag, 18. Januar 2019
Noch vor dem Morgenessen machten wir einen kleinen Spaziergang. Nach dem Morgenessen packten wir aber wieder unsere Sachen zusammen uns machten uns wieder auf den Weg nach Maun. Die Fahrt mit dem Mokoro hätte ruhig noch länger dauern können wäre wenn die Sonne nicht so stark gewesen wäre.
Schon ein paar Tage vorher haben wir uns für den Nachmittag einen Platz in einem Kleinflugzeug reservieren lassen. Wir wollten unser Bild vom Okavango-Delta noch verstollständigen und gönnten uns einen Rundflug über das Gebiet. Mit einer Cessna172 und unserem Piloten Vincent sahen wir diverse Tiere aus der Luft – sogar eine Nashornfamilie. Leider konnte man aus der Luft auch sehen was uns am Morgen bereits erzählt wurde. In dieser Regensaison hat es bisher sehr wenig geregnet weshalb viele Flüsse und Wasserwege komplett ausgetrocknet sind. Nicht vorzustellen was das für die vielen Tiere heisst, wenn nicht doch noch eine ganze Menge Regen kommt. Schon beim Start haben wir in der Ferne die schwarzen Gewitterwolken gesehen und prompt fing es dann auch schon kurz nach dem Start an mit den starken Turbulenzen. Zum Glück wurde es niemandem von uns schlecht und wir konnten mit einem guten Gefühl wieder landen.
Die Nacht verbrachten wir erneut auf dem Campingplatz in Maun. Die Nächte sind nun vergleichbar mit den eher nördlichen Ländern eher warm aber noch angenehm. Trotzdem wurden wir in der Nacht ein paar Mal aufgeweckt. Und zwar von Motorengeräuschen. Wie sich am Morgen herausstellte musste die Polizei kommen. Das Zelt von unserem Koch Moses wurde am späten Abend ausgeraubt. Er hatte nur noch, das was er am Körper trug. Er selber meinte, dass er glücklichweise den Pass ausnahmsweise bei sich trug. Ansonsten hätten wir alle ein Problem gehabt, denn am übernächsten Tag stand ein Grenzübergang an. Den Täter konnten sie übrigens nicht fassen. Vermutlich war es jemand vom Campingpersonal.
Samstag, 19. Januar 2019
Erneut fuhren wir erst um 7.30 Uhr ab. Langsam fühlte es sich wie Ferien an. Die Campingplätze sind in einem viel besseren Zustand. Selten Regen, heisses, sonniges Wetter und viel kürzere Fahrtage. Wir fuhren von Maun nach Ghanzi. Unsere letzte Nacht in Botswana stand bevor. Bereits nach dem Mittag kamen wir an. Unser Camping war eine einzige Sandwüste und es war unglaublich heiss. Wir wuschen unsere Schlafsäcke, assen Mittagessen und brachen auf um den Nachmittag im ca. 15 Minuten entfernten Pool zu verbringen. Viel anderes konnte man an diesem abgelegenen Ort nämlich nicht machen.