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Über Baia nach Constanța

Veröffentlicht: 11.11.2017

Gegen halb Acht bricht für uns der Dienstagmorgen (14.11.2017) am Lacul Babadag an. Während des Frühstücks bekommen wir wiedereinmal Besuch von der rumänischen Staatsmacht, das zumindest behauptet unser Besucher in Zivil. Nachdem Rango einen Blick durch das Fahrerfenster geworfen hat und ich versichere noch am Vormittag mit Hund und Zelt weiterzuziehen, fährt der gute Mann wieder seiner Wege. Halb Elf haben wir unseren Krempel zusammengepackt und machen uns auf den Weg nach Babadag, durch die Romasiedlung und weiter nach Osten auf der Landstraße in Richtung Enisala. Nach gut 5 km bietet sich die Gelegenheit auf einer Pferdekutsche mitzufahren. Der Kutscher gehört sicher zur Generation meiner Großeltern. Kommunikation ist wieder schwierig, über das gemeinsame Fahrtziel können wir uns aber verständigen. Laut Kartenapp bewegen wir uns nur marginal schneller als wir sonst laufen, wesentlich entspannter ist die Reise trotzdem. In Visterna bedanke ich mich herzlich fürs mitnehmen und schlendere mit Rango etwas das Dorf entlang. Es ist die letzte Siedlung vorm heutigen Tagesziel, also höchste Zeit sich um ein Heißgetränk zu kümmern. In einer kleinen Käserei mit angeschlossenem Kiosk werde ich fündig. Ich komme mit den Besitzern ins Gespräch. Die beiden waren viele Jahre in Spanien arbeiten und bauen sich gerade eine kleine Pension mit extensiver Schaf- und Ziegenhaltung auf. Wenn ich im folgenden Jahr wiederkomme könnte ich gut bei den beiden unterkommen, wird mir versichert. Ich darf vom selbst gemachten Käse, Brot und der frischen Milch probieren und auch der Dicke staubt eine Kostprobe ab. Nach dem zweiten Käffchen bekomme ich noch Käse und Brot für die Weiterreise eingepackt und wir machen uns auf den Weg nach Süden. In den nächsten 3 h geht es gut 15 km entlang von Wiesen, Wäldern und Feldern bis nach Ceamurlia de Jos. Das Wetter meint es sehr gut mit uns, die Sonne scheint und es herrschen fürs Wandern angenehme 15°C vor. Am frühen Abend erreichen wir die kleine Ortschaft. Im Ortskern besorge ich für Rango Frühstück und für mich alle Zutaten für eine Mămăligă, den passenden Käse habe ich ja bereits. Vor dem kleinen Laden komme ich kurz mit zwei Ortsansässigen ins Gespräch. Zum zelten legt man mir einen Zeltplatz in Baia ans Herz. Auf dem Weg dorthin wird es aber bereits dunkel, sodass ich unser Zelt etwas außerhalb der Ortschaft auf einer Weide aufschlage.

Am Mittwochmorgen (15.11.2017) brechen wir kurz vor Neun auf und erreichen Baia etwa eine Stunde später. Während der letzten beiden Tage machte mir meine Achillessehne zunehmend Probleme, sodass ich mich in dem Ort nach einer Mitfahrgelegenheit Richtung Constanța erkundige. Für sehr kleines Geld kann ich am Mittag mit einem Bus die gut 70 km nach Süden zurücklegen. In der Hafenstadt am Schwarzen Meer angekommen, mache ich mich auf den Weg an den Strand. Auf meine, in Babadag gestellten, Anfragen bei Couchsurfing habe ich leider wieder keine Antworten bekommen, sodass ich in mehreren Hotels eine Möglichkeit zu duschen erfrage - leider auch erfolglos. So beschließe ich meine für Mitte Dezember geplante Heimreise etwas vorzuverlegen und spontan per Zug am Abend die Heimreise anzutreten. Bis dahin schlendere ich mit dem Dicken noch etwas durch die Altstadt und gönne mir zum Abendbrot ein Craftbeer im Kneipenviertel. Von dort breche ich wiedermal etwas knapp in Richtung Bahnhof auf, erreiche den Nachtzug nach Arad aber noch rechtzeitig. Über Budapest, Bratislava und Prag geht es in 48 h nach Klösterlein an der Eger und von dort weiter nach Vejprty. So kehren wir nach einem halben Jahr voller Abenteuer und neuer Eindrücke vorübergehend nach Deutschland zurück...

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