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Frohes Neues zum Zweiten!

Veröffentlicht: 18.02.2018

Willkommen im Jahr des Hundes. Mit dem Têt-Fest am Freitag begann das Mondjahr, welches in diesem Jahr eben dem Hund gewidmet ist. Zu diesem Anlass besuchte ich noch einmal meine Gastfamilie und neben einem leckeren Abendessen zelebrierten wir diesen besonderen Tag mit dem ein oder anderen alkoholischen Getränk, wobei ich zugeben muss, dass der selbstgebrannte Hopfen-Schnaps des Nachbarn bei mir schon ein wenig Wirkung hinterlassen hat. Alles in allem war es sehr schön, all jene Menschen wiederzusehen, die mich am Anfang so herzlich aufnahmen.

Zuvor verlebte ich aber noch ein paar schöne Tage in Da Nang.

Am Montag fuhr ich zu dem etwa 1500 Jahre alten Tempelkomplex My Son, welcher viele Jahre das Herz der Cham-Kultur bildete. Heute ist die Anlage Teil der UNESCO-Weltkulturerbestätten und beeindruckt Einheimische und Touristen.

Von einem Weltkulturerbe fuhr ich am darauffolgenden Tag zum nächsten. Es ging über den Hai-Van-Pass, auch Wolkenpass genannt, in die Kaiserstadt Hué. Bis zum Jahr 1945 war die Stadt in Zentralvietnam Hauptstadt und politisches Zentrum Vietnams. Nördlich des Parfüm-Flusses liegt die Zitadelle, welche die verbotene Purpur-Stadt, Sitz der Nguyen-Dynastie, umschließt. Die Besucher, welche auch an diesem Ort zahlreich vertreten sind, betreten die Anlage durch das Mittagstor. Dieser Eingang war früher jedoch nur dem Kaiser vorbehalten. Die Purpurstadt selbst lädt zu einem ausgedehnten Spaziergang entlang schöner Tempel und Gärten ein. Nachdem ich dies besichtigte wollte ich mir noch unbedingt eines der insgesamt sieben Kaisergräber anschauen. Ich entschied mich für die Ruhestätte des 1925 verstorbenen Kaisers Khai Dinh. Reichlich mit Keramik- und Glasmosaiken verziert präsentierte sich der Palast innerhalb der, an einem Abhang gelegenen, Grabanlage, welche eine Mischung von orientalischen und abendländischen Stilelementen vereint.

Nun reicht es aber auch mit Reiseführer-Texten und ich widme mich mal wieder meinen persönlichen Eindrücken.

Die 100 Kilometer-Fahrt nach Hué hielten die eine oder andere Überraschung für mich bereit, denn die Straßen Richtung Stadt werden natürlich auch von den Einheimischen genutzt, um Waren von A nach B zu befördern. Grundsätzlich gibt es nichts, was nicht auf dem Moped transportiert werden kann. Es reicht von rohen Eiern, über etliche Lebendtiertransporte, wie beispielsweise Hühner, Gänse und Schweine, bis hin zu einer großen Glasscheibe, eingeklemmt zwischen Fahrer und Beifahrer. Und da wären natürlich auch noch die Personenbeförderungen auf dem Zweirad. Bis jetzt halten den Rekord, welchen ich registrieren konnte, drei Erwachsene und zwei Kinder auf einem fahrbaren Untersatz.

Auf dem Rückweg, das Wetter wurde auch noch einmal besser, erkundete ich auf einer kleinen Wanderung den Wolkenpass, welcher nicht nur die Wetterscheide zwischen Nord- und Südvietnam bildet, sondern auch Ruinen französischer und amerikanischer Bunker aus dem Vietnamkrieg beherbergt.

Am Mittwoch fuhr ich zusammen mit einem australischen Hostelgast noch einmal auf die Halbinsel Son Tra. Bei bestem Wetter genossen wir die Fahrt entlang der Küste und auf die Gipfel der Affenberge, wobei die Mopeds mit den zum Teil 20% Steigung ihre Mühe hatten. Wir hatten sogar das Glück, dass wir zwei Exemplare dieser besonderen Tiere zu Gesicht bekamen, was bei weitem nicht selbstverständlich ist.

Am Donnerstag dann stand leider bereits die Verabschiedung von meinen lieben Gastgebern Jenny und Toni an und ich machte mich auf den Weg zum Flughafen.

Zum Abschluss habe ich noch eine kleine Anekdote parat. Früh morgens und später am Abend hörte ich aus der Ferne eine Melodie im Stile eines Eiswagens, die mir recht bekannt vorkam. Ich hörte täglich in Da Nang diese Musik und ich bemerkte, dass es sich um Beethovens „Für Elise“ handelt. Dennoch wusste ich bis zum letzten Abend nicht, was es damit auf sich hat, bis ich dann dem Erzeuger begegnete. Es war die Müllabfuhr, die mit diesem Lied den Menschen mitteilte, dass sie ihren Müll abgeben können.

Also lässt sich mit Fug und Recht behaupten: Beethoven ist für die Tonne!

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