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Länger als geplant in Alice Springs

Veröffentlicht: 21.09.2016

Heute ist Samstag, der 17.09. und wir sind vor 2 Tagen in Alice Springs angekommen. Eigentlich wollten wir dann schon am nächsten Tag weiter und das Red Centre erkunden. Wir haben beschlossen, den Red Centre Way bzw. den Mereenie Loop zu fahren. Da kommt man an allem wichtigen vorbei und wenn man den Loop fährt, der einen Teil unsealed road auf Aboriginal Land enthält, muss man auch nicht den gleichen Weg zum Uluru oder Kings Canyon hin wie zurück fahren und dann nochmal extra über Alice Springs zu den MacDonnell Ranges. Wir wollten den Loop gegen den Uhrzeigersinn fahren, damit es noch ein paar Tage dauert, bis wir am Uluru ankommen, denn gestern war Vollmond und der ist dermaßen hell, dass wir die tolle Lichtinstallation wahrscheinlich gar nicht richtig hätten sehen können.

Die ganze Planung haben wir Donnerstag Abend gemacht, nachdem wir im Visitor Information Centre waren. Dort sind wir das erste Mal an eine wirklich unmotivierte Frau geraten, die einfach nur gesagt hat: Infos zu den Sehenswürdigkeiten findet ihr in den Flyern da hinten im Ständer. Na dankeschön. Am nächsten Tag sollte es nochmal ein bisschen in die Stadt und dann zu dem MacDonnell Ranges gehen. Zum Schlafen haben wir uns dann einen Campingplatz gesucht, der pro Fahrzeug nur 11 AUD gekostet hat. Sonst kosten die Plätze ja immer pro Person, aber hier konnte man auch mit 5 Leuten kommen und hätte trotzdem nur 11 Dollar gezahlt. Der Platz hieß Gap View Hotel Campground und das witzige war: als wir im Hotel wegen der Bezahlung fragen wollten, waren wir erst ziemlich verwirrt, weil wir nur eine Bar gefunden haben. Und dann war es tatsächlich so, dass die keine Rezeption haben, sondern dass man an der Bar zahlt :D Das Hotel besteht quasi aus einer Bar und hinter dem Gebäude gab’s dann auch gleich einen Alkoholladen-Drive Thru. Das Campingplatz war nochmal dahinter, es gab nur eine Wiese, keine Plätze, die Kochplätze und die Klos/Duschen waren ziemlich heruntergekommen und die Waschmaschinen/Trockner wahrscheinlich noch aus den 80ern. Dort repariert wirklich nie jemand was. Der Preis wundert da nicht mehr :D Trotzdem gab es auch dort einige Dauercamper. Die hatten dann powered sites, was hieß, dass sie ihre Kabel einfach in die Steckdosen bei den Küchen eingesteckt hatten. Also alles nicht so mega. Aber eine Sache hat für alles entschädigt: die heiße Dusche am nächsten Morgen. Das war soooo schön, weil es die Nacht so kalt war und wir ja die Tage davor nur auf Free Campsites ohne Duschen übernachtet haben. Und wenn man in den öffentlichen Duschen in der Stadt duscht, kostet das auch schon 5 Dollar pro Person, also haben wir mit dem Campingplatz für 11$ einen guten Deal gemacht.

Gestern haben wir uns dann ein bisschen die Stadt angeguckt, waren in der Fußgängerzone mit den ganzen Aboriginal Art Galleries (so schöne Bilder, aber so teuer!) und dem botanischen Garten unterwegs. Dort sind wir auf einen steinigen Hügel gestiegen und haben mit Aussicht Mittag gegessen. Von oben konnte man auch sehr gut the gap erkennen, den Spalt zwischen den East und den West MacDonnell Ranges, nach dem auch unser Campingplatz benannt ist, weil er dort in der Nähe liegt.

Dann waren wir noch für unsere Reise einkaufen. Schließlich ist der Loop allein 1500 km lang und wir rechnen damit mindestens 5 Tage unterwegs zu sein. Da muss man dann schon planen, was man so essen will. Nach dem einkaufen war es dann schon so spät, dass wir es vor Sonnenuntergang nicht mehr zum ersten Free Campingplatz auf der Route geschafft hätten, sodass wir beschlossen haben, einfach am nächsten Tag loszufahren und nochmal auf unserem 11$-Campingplatz zu übernachten. Also haben wir uns einen Sixpack Cider geholt und das zusammen mit unserem Chili con Carne genossen. Während dem Essen hat es dann auf einmal übel zum stürmen und regnen angefangen. Wir haben schnell das nötigste im Auto verstaut und uns dann mit Essen unter die Plane der Küche geflüchtet. Mann war das vielleicht eklig! Es wurde dann echt kalt und der Wind hat den Regen sogar unter die Plane geweht. Gott sei Dank hat es dann irgendwann aufgehört und wir konnten einigermaßen trocken ins Bad und ins Bett.

Heute Morgen, nach dem Frühstück, sind wir dann erst nochmal zum Desert Dwellers gefahren, weil der Gasschlauch, den wir am Tag zuvor als Ersatz gekauft haben, ein Leck hatte. Konnten wir aber ganz einfach umtauschen, der Typ kannte uns noch. Dann ging es zum Tanken und Kanister befüllen. Und danach ging’s los zur ersten Station, dem Simpson Gap. Als wir dort ankamen, hat es leicht geregnet, aber nach nicht mal 2 Minuten hat es üüübel geschüttet. Also richtig krass. Dann haben wir mal in dem Unterstand, von dem der 20-minütige Walk in die Gap losging, gewartet ob es nur ein Schauer ist. Aber es hat nicht aufgehört. Blöd. Unsere Wetter-App hat zwar für den Tag Gewitter angesagt, aber wir dachten, dass das dann halt so Schauer sind und es dann wieder aufhört. Aber in den Bergen hingen die Wolken richtig drin und es war kein Licht am Horizont. Bei dem Wetter wollten wir logischerweise nicht irgendwo rumwandern, sodass wir beschlossen haben nochmal so weit nach Alice Springs zurück zu fahren, bis wir Internetempfang am Handy haben und schauen können, was wir sonst so machen könnten. Gehalten haben wir dann bei Flynn’s Grave, was nur 10 Minuten Fahrt von der Simpson Gap war und damit ungefähr auf halbem Weg zwischen der Gap und Alice Springs.

Zuerst hatten wir uns überlegt ins Kino zu gehen und „The Secret Life of Pets“ anzuschauen, aber dann dachten wir, dass es sinnvoller wäre gleich loszufahren. Und zwar den Loop einfach in die andere Richtung, weil es laut Wetter-App am Uluru schön sein sollte. Einen Tag warten und dann zu den Ranges starten hätte uns nämlich nicht wirklich was gebracht, weil es dort am Montag schon wieder regnen soll. Also haben wir unseren Plan einfach umgeschmissen. Tjaaa, und als wir dann das Auto starten wollten, ging es nicht. Auch nach mehrmaligem Probieren, Motorhaube auf und zu, gucken, anschieben, nochmal starten ging nix. Sehr blöd. Das war der Moment wo das erste Mal unsere RAC Membership mit der Road Assistance zum Einsatz kam. Ich hab da angerufen, dem alle nötigen Infos gegeben und dann sollte nach einer halben Stunde jemand bei uns sein. In dieser Zeit haben wir unsere Chili-Reste zu Mittag gegessen, sonst hatten wir ja eh nix zu tun und es war ja auch grad Mittagszeit. Nach 40 Minuten ungefähr kam dann tatsächlich einer, gleich mit dem Abschleppauto. Der hat dann selber mal probiert und als nix ging, die Batterie-Starthilfekästen geholt. Wir haben schon gehofft, dass es nur was mit der Batterie ist, aber weil das Auto keinen Mucks gemacht hat und die Bremse so komisch blockiert war, hätte es auch gut und gern was schlimmeres sein können… Letztendlich hat er aber unser Auto starten können und es lag tatsächlich an der Batterie. Er meinte, dass die wohl schon 3-4 Jahre alt ist und ausgetauscht werden müsste. In Australien halten die Autobatterien wegen der großen Temperaturunterschiede nicht lange. In Zentralaustralien sogar meistens nur 2 Jahre. Wir könnten zwar mit der alten Batterie weiterfahren, aber er kann uns nicht garantieren, dass das mit dem Nicht-Anspringen nicht nochmal passiert. Und das wollten wir natürlich nicht riskieren, wenn wir grade unterwegs ins Outback sind. Gott sei Dank ist uns das Ganze überhaupt an einer Stelle mit Handynetz passiert! Also war unsere nächste Station „Supercheap Auto“ in der Stadt, wo wir eine neue Batterie gekauft haben. Coolerweise gab es an genau dem Wochenende die Aktion, dass Automobilclub-Mitglieder 25% sparen. Also haben wir statt 155 AUD nur 112 AUD für die Batterie gezahlt. Echt gut! Und die RAC-Mitgliedschaft hat sich an dem Tag schon das zweite Mal gelohnt :D Der Einbau der neuen Batterie hätte uns 15 AUD gekostet, also haben wir einfach mal gegoogelt und es selbst probiert. Hat auch gut geklappt, ist gar nicht so schwer. Andi hatte auch noch ein bisschen Vorwissen von daheim. Die alte Batterie konnten wir einfach im Laden abgeben.

Nachdem es nach diesem supertollen und sinnvollen Tag nun schon halb 4 nachmittags war, sind wir dann endlich losgekommen. Jetzt sind wir grade auf der Straße unterwegs und der nächste Halt wird das Rainbow Valley sein, wo wir auch übernachten. Ich bin gespannt und freu mich auf die nächsten Tage! :)

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