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MUST SEE Cabo Polonio und Punta del Diablo

Veröffentlicht: 23.03.2019

Zu meinen östlichsten und letzten beiden Stops in Uruguay gehörten Punta del Diablo und mein absolutes Highlight Cabo Polonio.

Vor meiner Anreise habe ich von vielen anderen Backpackern gehört, dass es in Cabo Polonio keinen Strom gibt, es keine Geldautomaten gibt und man kein Handynetz hat. Aus diesem Grund habe ich den großen Fehler gemacht, nur eine Nacht in einem Hostel in Cabo Polonio und die zwei Nächte danach für ein Hostel in Punta del Diablo zu buchen. Da ich bei meinem Aufenthalt in Cabo allerdings gemerkt habe, dass dieser Ort einzigartig ist und ich dort glücklich bin, habe ich schnell beschlossen, nach meiner Übernachtung in Punta del Diablo zurückzukehren. Also habe ich mir erneut ein Bett in Cabo im gleichen Hostel reserviert, diesmal für zwei Nächte.


Über Cabo Polonio: 

Dass dieser Ort etwas besonderes ist, merkt man schon bei der Ankunft. Der Bus setzt einen an einem Busterminal ab - ganz normal also. Da ich davon ausgegangen bin, dass er mich direkt in CaboPolonio abgesetzt hat, bin ich gleich auf Maps gegangen, um zu sehen, welchen Weg ich zu meinem Hostel laufen muss. Im ersten Moment etwas mit der Wegbeschreibung überfordert, hab ich gesehen, dass es noch 6km entfernt ist. Also habe ich nachgefragt, wie man dort hinkommt und erfahren, dass man mit speziellen "Safari-Trucks" bis zu den Häusern fahren kann. Da Cabo Polonio ein Nationalpark ist, dürfen die Busse also nicht weiter fahren. Die Fahrt mit meinem Truck war genauso ein Erlebnis. Es hat aus Eimern geschüttet, unsere Rucksäcke wurden einfach in ein Netz geworfen, welches hinten am Truck befestigt war und der Regen ist uns ins Gesicht gepeitscht. Über Stock und Stein, durch tiefe Wasserpfützen, an einer Art Wald vorbei und direkt am Meer entlang sind wir etwa 20 Minuten lang im Truck schön durchgeschüttelt worden. Normalerweise erwartet man in so einer Situation, dass jeder Mitfahrer rumnörgelt, weil die Rucksäcke nass werden und die Kleidung bis auf die Unterwäsche durchweicht, aber in Wirklichkeit hat jeder gelacht und war glücklich, weil es einfach abenteuerlich und einzigartig war. Abgesetzt wurden wir schließlich an einer Holzhütte in schon vollkommener Dunkelheit und sind in alle möglichen Richtungen zu unseren Hostels gelaufen. Dort angekommen habe ich festgestellt, dass der komplette Inhalt meines Rucksacks durchgeweicht war und habe meine Kleidung im ganzen Zimmer zum Trocknen verteilt. Wie fast immer hatte ich auch diesmal das Los gezogen als einziges Mädchen mit sieben Jungs ein Zimmer zu teilen. Allerdings habe ich später im "Wohnzimmer" noch zwei Mädchen kennenlernen können, Line aus Norwegen und Giulianna aus Brasilien, mit welchen ich auch den ganzen nächsten Tag zusammen verbracht habe. Mein Hostel war für Cabo Polonio sehr sehr gut ausgestattet, da wir unsere Handys täglich bis 20 Uhr mithilfe der Sonnenenergie aufladen konnten und von 19 bis 7 Uhr WLAN hatten. Glücklicherweise hatten wir auch warmes Wasser zum Duschen und konnten das Leitungswasser sogar trinken. Trotzdem hat es sehr gut getan, tagsüber mal abzuschalten und ihn ohne WhatsApp, Instagram etc. zu verbringen. Viele sagen, dass Cabo Polonio eine Art Hippie-Dorf ist, was womöglich daran liegt, dass gefühlt jeder zweite mit Rastalocken rumläuft, man in einem der Dorfläden "magische Brownies" kaufen kann und in meinem Fall bei meiner Ankunft im Hostel wie selbstverständlich erstmal der hauseigene Marihuana-Garten gezeigt wurde. Normal ist es in Cabo auch, dass man tagsüber die Nachbarn eimerweise Wasser aus einem Brunnen holen sieht, es nur eine einzige befestigte Straße gibt, man nie genau weiß, wo ein Grundstück aufhört oder anfängt und dass abends alle in einem Kreis zusammensitzen, Instrumente wie Gitarren, Ukulele, Bongos oder Trompete spielen und dazu gesungen wird, weil es einfach nichts anderes zu tun gibt. Diese Momente waren für mich Gold wert, weil niemand am Handy gehangen hat (man hatte zwar keine andere Wahl, aber trotzdem), weil jeder einem unglaublich vertraut vorgekommen ist und man sehr viel Spaß zusammen hatte.

Tagsüber habe ich einerseits den Leuchtturm bestiegen, von welchem man eine wunderschöne Aussicht auf die Häuser, das Meer und Seelöwen hat, die sich auf Felsen sonnen. Außerdem bin ich an meinem letzten Tag 6km den Strand entlanggelaufen, bis ich bei einer Felsenspitze angekommen bin. Auf diesem Weg habe ich anderthalb Stunden lang keine anderen Menschen gesehen und bin hin und wieder nur über ein paar Tierknochen und -leichen gestolpert, die angeschwemmt worden waren. Die restliche Zeit habe ich in Cabo allerdings damit verbracht, in der Hängematte zu liegen und spanische Bücher zu lesen, die man sich im Hostel ausleihen konnte. Verbringt man in Cabo Polonio seine Zeit, geht es nicht darum, unglaublich viel zu sehen oder zu unternehmen, sondern einfach eine einzigartige Atmosphäre und das Gemeinschaftsleben zu genießen, wie man es sonst nirgendwo findet. Ich selbst habe an meinem ersten Tag dort abends in meinem Bett gelegen, mein Lieblingslied gehört und einfach dauerhaft gestrahlt, weil ich an diesem so friedlichen Ort unglaublich glücklich war.


Von meinem Aufenthalt in Punta del Diablo war ich etwas enttäuscht, weil es für mich absolut nichts besonderes mehr war, wenn man vorher schon in Cabo Polonio war. Auch dort gab es nur sandige Straßen und die meisten Dächer waren aus Stroh, aber viel mehr Besonderheiten konnte ich nicht feststellen. Mit einem Freund, den ich bereits in La Paloma kennengelernt hatte, bin ich zu allen drei Stränden von Punta del Diablo gegangen, bin zum ersten Mal in Uruguay ins Meer gegangen und habe mir einen schönen Sonnenbrand geholt. Ich kann mir vorstellen, dass es dort in der Hochsaison um einiges besser ist, da während ich dort war, die meisten Restaurants, Bars und Eisdielen geschlossen waren und scheinbar nur noch wochenends öffneten.

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