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Ende des Auslandspraktikums im Lopez-Hostel

Veröffentlicht: 19.03.2019

Am 11. März sollte es soweit sein und meine Reise nach Uruguay weitergehen. Meinen Abschied haben wir gefeiert, indem mein Chef mich und Hector in eine Parrilla zum Essen eingeladen hat. Neben Mocillas, Entrañas, Bife und Asado, haben wir zusammen einen riesigen Teller Pommes, Brot, Salat, Chimichurri und eine andere Soße zu Wasser und Wein verzehrt. Auf dem Tisch war kein bisschen Platz mehr für andere Dinge. Als Nachtisch haben wir schließlich noch Erdbeeren mit Sahne und Tiramisu gegessen bis wir das Gefühl hatten, gleich zu platzen. 

Am nächsten Morgen haben Ofelia, eine unglaublich süße ältere Dame, die eines der Hostelzimmer bewohnt, Thelma, eine meiner Mitarbeiterinnen, mit welcher man immer gut über alles mögliche quatschen konnte und welche immer für einen da war und Hector, der mir unglaublich ans Herz gewachsen ist, da wir jeden Tag von morgens bis abends oder spät in die Nacht Zeit zusammen verbracht haben, zusammen mit mir gefrühstückt und ich konnte jeden verabschieden. 

Unser Taxi Carlos hat mich dann schließlich zum Fährterminal gebracht, von wo aus ich nach Colonia del Sacramento in Uruguay hinübersetzen sollte. 

Ich wurde von vielen meiner Freunde gefragt, ob ich es genau so wieder machen würde oder ob ich es bereue, fünf Wochen lang am gleichen Ort gewesen zu sein, da es sich relativ langweilig anhört und eventuell auch eine Zeitverschwendung sein könnte, wenn man ganz Lateinamerika kennenlernen will. JA, ich würde es definitiv ganz genau so wieder machen. Ein Praktikum während der Reise ist keine verschenkte Zeit, sondern eine Gelegenheit. Man braucht sich nicht stressen, die Umgebung und die Kultur des Landes kennenzulernen, man hat die Chance, die Sprache zu lernen, wenn man jeden Tag mit Muttersprachlern spricht (was definitiv nicht vergleichbar ist mit einem 5-Minuten-Gespräch mit einem Taxifahrer oder einer Bestellung im Restaurant), man sammelt berufliche und interkulturelle Erfahrungen im Umgang mit den Gästen und zu guter Letzt: Man lernt wundervolle Menschen kennen und gewinnt neue Freunde. Natürlich kann man beim dauerhaften Herumreisen auch neue Freunde gewinnen, allerdings sind das eher Bekanntschaften, bei denen man nach 1-2 Tagen beschließt, in Kontakt zu bleiben und sich irgendwann wieder zu sehen, da man sich nach kurzer Zeit wieder voneinander verabschieden muss. Bei meinem Praktikum haben wir im Gegensatz dazu ganze 5 Wochen miteinander vebracht, zusammen gekocht, gegessen, Filme geschaut, getanzt, Musik gehört, wir sind zusammen ausgegangen, haben über persönliche, lustige, banale oder ernste Themen gesprochen; wir haben zusammen gelebt und gearbeitet. Ich bin froh, dass mir das keiner mehr nehmen kann und ich hoffe, dass es in den nächsten Jahren ein Wiedersehen gibt.

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