Lukas' Reiseblog
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Dumm aber Glücklich - Neuseeland Woche 8

Veröffentlicht: 19.03.2019

Hallo Mama,

am Sonntag haben wir Auckland verlassen und haben die große Tour durch Neuseeland gestartet. Das meiste hatte ich Samstagabend schon gepackt, deshalb hieß es Sonntagmorgen nur nochmal die Wertsachen durchgehen: Petersentrikot... Check, Handy... Check, Bandana... Check, Geldbeutel... Oh Shit! Erinnerungen kommen hoch und ich fühle mich zum Sonntag vor einer Woche zurückversetzt. (Stellt euch Musik wie bei einem Zeitsprung vor, wie wenn der Ketchup aus der Tube flutscht).

Wir schreiben Sonntag den 10.03.2019. Am Tag zuvor war unser Besuch bei Cape Reinga und die Nacht haben wir in einem Airbnb verbracht, das Hippie Hut hieß. Sah auch so aus. Schon fast gruselig.

Nach dem Aufstehen starteten wir die Heimfahrt nach Auckland. 6 Stunden Rumgegurke. Irgendwann wollte ich mir was zu essen kaufen und dafür meinen Geldbeutel holen. Dann fing die Kacke an, bzw. war mal so richtig am dampfen. Rucksack durchsucht, kein Geldbeutel da. Nochmal durchsucht, kein Geldbeutel da. Auto auf den Kopf gestellt, kein Geldbeutel da.

Scheiße, das Teil ist weg. Was jetzt? Zurück zum Airbnb fahren war fast nicht mehr drin. Dafür waren wir zu weit weg und hätten auch wieder auf ne Fähre über einen Fluss gemusst.

Zu allem Überfluss hatten wir alle kein Netz wo wir waren und als wir wieder hatten, konnte ich den Airbnb-Host nicht erreichen. Zum auf gut Glück zurückfahren, war es sowieso zu weit, obwohl ich mir sicher war, dass der Geldbeutel dort sein musste. Aber naja, dann müsste der Host ihn ja auch finden. Leider meldete der sich erst abends, als wir wieder in Auckland waren. Mit schlechten Nachrichten. Nichts gefunden. Super. Die Erkenntnis, dass das Teil wirklich weg ist, trifft dich wie ein Hammerschlag. Man kann den Verlust des Geldbeutels hier nicht mit demselbigen zu Hause vergleichen. Hier ist dein Leben quasi davon abhängig. Ohne ihn kannst du dir selbst nichtmal was zu essen kaufen. Wäre ich allein unterwegs gewesen, hätte ich echt Probleme bekommen. Dass dir MasterCard vor Ort eine temporäre Ersatzkarte zur Verfügung stellt, habe ich leider zu spät erfahren. Merkt euch das für die Zukunft.

Hab dann erstmal nen "lost property report" bei der neuseeländischen Polizei aufgegeben, bei meinen Eltern angerufen und bin noch spät ins Fitness gegangen. Die letzten beiden Sachen haben echt gutgetan. Wenn euch sowas passiert macht Sport, da kann man gut abschalten. Hilft bestimmt auch, wenn der Geldbeutel in Australien geklaut wird.😄

Wenn der Geldbeutel wirklich weg ist, kann er mich mal. Er sah eh scheiße aus.

Montagmorgens hat eine Frau nach Kleingeld gefragt. Quasi Betteln. Dachte mir dann, dass eigentlich sie mir was hätte geben müssen. Denn zu dieser Zeit hatte ich safe weniger Geld zur Verfügung als sie. Nämlich gar keins.😄

Ich habe mir überlegt, ob ich das mit dem Geldbeutel überhaupt im Blog erzähle. Eigentlich will man ja nicht unbedingt, dass die Leute lesen, dass man etwas derartig Dummes vollbracht hat. Aber ich will nen authentischen Blog schreiben und mich nicht nur selbst darstellen. Deshalb erfreue ich euch, mit dieser Story.😄

Nachdem ich mich den ganzen Montag über mich selbst geärgert habe, hat mir Ilona am Dienstagmorgen einer frohe Nachricht von unserem Host überbracht: Er hat den Geldbeutel doch gefunden. Aufm Klo.

Netterweise hat er ihn am Mittwoch, den 13.03, per Kurier nach Auckland geschickt. Leider kam er bis vergangenen Samstag nicht an. Toller Kurier. Wahrscheinlich mit der Postkutsche und dem Gaul von Winnetouch aus der Schuh des Manitou unterwegs. Ach Jacqueline...

Da wir Auckland nun für unsere Rundreise verlassen, muss ich mir den Geldbeutel weiter nach Christchurch schicken lassen, wo ihn die dort wohnhafte Tante eines Freundes in Empfang nimmt, die wir im Lauf unserer weiteren Reise besuchen werden.

Jetzt bereist der Geldbeutel Neuseeland halt getrennt von mir.

Über den Anschlag in Christchurch will ich wiederum gar nicht viel sagen. Echt krank, was da abging. Wie kaltblütig kann ein Mensch bitte sein...

Um wieder etwas Schöneres zu erzählen:

Letzen Mittwoch hat Glocki seinen Geburtstag in Auckland gefeiert. Dabei waren Sophia, Ilona, Philipp, Chris, Stefan, unser Geburtstagskind und ich. Vorsuff bei uns in der WG, danach alle gut dabei und noch in ne Bar.


Dort sind wir allerdings nach einer Stunde wieder rausgeflogen, da sie um 1 dicht gemacht hat. Die Barkeeperin meinte aber, wir können in die Mischung aus Bar und Club auf der anderen Straßenseite. Diese habe länger offen. Also ging’s rüber und rein in das Ding. Dort war auch ne schöne Stimmung, nur ist uns irgendwann aufgefallen, dass es eher eine "Diversity Bar" war. Im Klartext: Eine Kneipe für Leute, die Leute des eigenen Geschlechts mögen. Noch genauer: für Männer.

War lustig dort, aber teilweise auch ein bisschen zu wild. Deshalb sind wir nicht allzu spät nach Hause gegangen. War auch besser, da ich am nächsten Tag wieder als kompetenter Immobilienmanager gefragt war.

Freitag gabs bei Impression noch etwas zu essen und Bier. Stefan hat sogar Kuchen gebacken, Daumen hoch dafür.

Am nächsten Tag, dem Samstag, durften wir unseren Mietwagen abholen. Wir reisen nämlich bis zum 27.03 zu viert (Stefan, Sophia, Glock und ich) auf der Nordinsel.

Nachmittags sind wir Jungs nach Sheepworld gefahren. Das liegt etwa eine Stunde nördlich von Auckland. Für mich ein klares Highlight der Reise. War ne Art Streichelzoo/bauernhof inklusive einer Show in einer Scheune und auf der Weide, bei der u.a. ein Schaf live geschoren wurde und gezeigt wurde, wie Hütehunde auf der Weide arbeiten.



Der Schäfer, der uns alles gezeigt und erklärt hat meinte, dass er seinen Hunden ins Ohr beißt wenn sie aufmucken. Also nimm dich in Acht, wenn du nächstes Mal Ärger machst, Chipsy.😄


Nur die Aalfütterung war leider ein Reinfall. Die fand nämlich ohne Aale statt. Sehr schade, hatte  mich sehr darauf gefreut. Livebilder davon:


Sonntag fand der Auszug aus dem Empire und die Wohnungsabnahme statt. Zum Großteil will ich darüber den Mantel des Schweigens ausbreiten.

Nur so viel: Wir hatten einen Termin mit Joon, unserem asiatischen Ansprechpartner, für 10 Uhr. Es kam aber raus, dass er seinen freien Tag hat. Super. Von den anderen Spezis wusste natürlich keiner von irgendwas.

Ein Kollege hat ihn nach längerem Hin und Her vertreten. Der wollte aber fast nen Orden dafür.

Nachdem er uns lang und breit erzählte, wie groß seine Antipathie gegen Joon ist, weil der so undankbar ist, war unsere Zeit im Empire beendet. Fazit: Die haben da nicht mehr alle Tassen im Schrank.😄


Schließlich ging es mit prall gefülltem Auto los, die Nordinsel zu erkunden. Dazu mehr in der nächsten Woche bei einer neuen Folge "Lukas, dumm aber glücklich".

Bis ich meinen Geldbeutel endlich wiederhabe, streckt mir Glocki mein benötigtes Geld vor. Dieser absolute Ehrenmann!

Mittlerweile habe ich zwar Bargeld, aber dass er für mich mit Kreditkarte mitzahlt, erleichtert so vieles. Danke dafür.😘

Zum Abschluss grüße ich mich heute mal selbst. Ich mag dich.

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