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Nächstes Kapitel: Farmleben!

Veröffentlicht: 10.04.2020

Der letzte Blogeintrag ist schon viel zu lang her, genau genommen 27 Tage. So lange sind wir bereits auf der Farm mitten in Australien, nahe der Stadt Alice Springs. Am Sonntag den 15. März war es endlich soweit, wir haben innerhalb von zweieinhalb Wochen eine Strecke von fast 4.000 km zurückgelegt, seitdem wir in Margaret River über Facebook den Job gefunden, ein Telefongespräch mit der netten Frau geführt und den Job noch am selben Tag angenommen haben. Wir wussten nicht genau, worauf wir uns da einlassen, wo genau die Farm ist bzw. wie abgelegen (wir haben nur eine Stadt genannt bekommen) wer dort alles lebt, wie groß es dort ist und wie die Menschen dort leben. Aber die Frau klang sehr nett, aufgeschlossen und vertrauenswürdig und beschrieb uns die Farm und anfallenden Aufgaben sehr ausführlich und machte deutlich, dass sie verantwortungsvolle Mitarbeiter sucht, die wie Familienmitglieder aufgenommen und behandelt werden und im Gegenzug mit allem dementsprechend umgehen. Wir waren überzeugt von dem was sie sagte, neugierig auf das was sie uns schilderte und sagten dem Jobangebot zu. Es war trotzdem ein Risiko, denn das Geld war zwar noch nicht knapp, aber es schrumpfte immer mehr, je mehr Strecke wir zurücklegten. 4.000 km kosteten uns grob gerechnet 750 AUD (= 450 EUR) nur Benzin.Nach einer sehr entspannten Nacht im Hostel in Tennant Creek ohne Moskitos und mit angenehmer Temperatur dank Klimaanlage, führt uns der Weg endlich zur Farm!Dort angekommen sahen wir eine Frau, die im hübschen Blumenrock, Flip Flops und Fliegennetz über dem Hut im Vorgarten herumlief und die Blumen goss. Als sie unseren Van sah, lächelte sie sehr erfreut und kam uns entgegen. Ein nettes Willkommen, dachten wir und waren erleichtert, dass wir uns auf keine schräge brüchige Geisterfarm eingelassen hatten, sondern uns das erwartet, was wir uns erhofft hatten. Eine nette Familie auf einer australischen Farm, die uns für ein paar Monate einen Einblick in ein komplett anderes Leben geben würde. Anita, so ist ihr Name, zeigte uns einen Stellplatz für den Van, direkt neben den Bungalow, indem wir wohnen dürfen. Juhu! Endlich wieder einen Kühlschrank, Herd, fließend Wasser, Dusche und Klimaanlage! Es war nicht schick, aber schlicht und sauber und wir haben alles Notwendige (sogar mehr wie wir jetzt wissen, seit den Monaten im Van😊). Anschließend zeigte sie uns die Pferde, den Supermarkt und das Wohnhaus der Familie. Wir trafen auf ihren Mann, Matthew, auf zwei der drei Söhne und zwei weitere Backpacker. Beide Backpacker kommen aus Europa, der eine sogar aus der Schweiz. Wir unterhielten uns alle zusammen in der Küche bis Moritz und ich uns abends im Bungalow einrichteten. Um 19 Uhr gibt es "Tea", sagte Anita. "Tea?" "Dinner!", erläuterte sie dann. In Australien wird das Abendessen als "Tea" bezeichnet. Montag- bis Freitagabend sind wir eingeladen mit ihnen zusammen zu Abend zu essen. Am Wochenende verpflegen wir uns selbst.Unser erster Arbeitstag begann Montagmorgen um 7:30 Uhr. 

Sarah bekam einen Einblick in den Arbeitsalltag von Anita, den sie übernehmen sollte. Dieser beginnt mit dem Füttern der Pferde. Da es an einem Januarwochenende nach mehreren Wochen Dürre mit über 40 Grad endlich sehr viel geregnet hat, war es überall sehr grün und somit konnten die 8 Pferde frei herumlaufen und Gras fressen. Ansonsten würden sie morgens alle einen Heuballen bekommen. So bekommen nur zwei Pferde Heuballen, nämlich Indie und Martin. Sie sind als einzige im Paddock, da der Martin ein junger 1,5 Jähriger Hengst ist und nicht zu den Stuten darf. 

Weiter ging es in den kleinen Supermarkt, wo Anita mir die Lagerung der Lebensmittel und das Kassieren zeigte. Die Kunden sind ausschließlich Aborigines aus der nahegelegenen Community (So heißen die kleinen Dörfer mit den staatlich erbauten Häusern für sie). 

Moritz wurde von Matthew zusammen mit dem anderen Backpacker in den Viehtrieb eingewiesen. Die Kühe mussten systematisch separiert werden, dies geschah über das voneinander Wegtreiben und das rechtzeitige Öffnen und Schließen der Gates (Tore). Anschließend wurden die Kühe auf einen Truck geladen, um so auf eine Weide transportiert zu werden.Nach der einstündigen Lunchpause mit leckeren Sandwiches, durfte auch Sarah einen Einblick in den Viehtrieb bekommen. Wir fuhren dann sogar alle zusammen in einem riesigen Road Train mit drei Anhängern, auf denen die Kühe aufgeladen waren. An der Weide angekommen, wurde die hintere Tür geöffnet und die Kühe sprangen heraus. Leider sind dabei manche hingefallen, da sie zu schwach waren (das brach mir das Herz). Aber sie standen auf und liefen weiter. (Gott sei dank)Matthew sagte, dass die Kühe momentan zu schwach sind aber in ein paar Wochen würde ich sie nicht mehr wiedererkennen, so dick sind sie dann😃

Der erste Arbeitstag und auch die darauffolgenden waren sehr aufschlussreich und wir lernten sehr viel über das Leben auf der Farm. Wir verstehen uns gut mit der Familie und den anderen Backpackern und sind sehr froh, hier gelandet zu sein. Wir können uns vorstellen, hier für die nächsten 3 bis 6 Monate zu arbeiten und zu leben😊


Antworten (1)

Lisa
Freut mich sehr zu hören, dass es euch so gut gefällt und die Arbeit so vielfältig ist. Bin gespannt auf den nächsten Blogeintrag.

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