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Karijini-Nationalpark

Veröffentlicht: 11.03.2020

Wir starten um 6 Uhr zum Sonnenaufgang von einem kleinen Übernachtungsparkplatz am Highway aus Richtung Karijini-Nationalpark. Dieser ist der zweitgrößte in Australien und befindet sich noch ca. 400 km Richtung Landesinnere. Wir fahren 6 Stunden (ohne Klimaanlage) durch die immer stärker werdende Sonne und bemerken, dass die Umgebung immer grüner wird. Satt grüne Büsche, Bäume und sogar ganze Wiesen. Eine Augenweide nach dem langen trockenen Outback. Nach der langen Fahrt freuen wir uns direkt im kleinen Ort Tom Price eine Dusche nehmen zu können. Nach einem kleinen Mittagessen geht es noch einmal 100km weiter. Da vor wenigen Wochen der Cyclone "Damien" gewütet hat, sind die Zufahrtswege zu einigen Spots leider gesperrt. Wir können aber den "Fernpool" und die "Fortescue Falls" besichtigen. 300 Treppenstufen geht es bergab in einen Canyon mit rotem Felsgestein zu einem natürlichen Pool. Wieder eine sehr willkommene Abkühlung bei fast 40 Grad im Schatten. Nur einen kleinen Spaziergang weiter finden wir den "Fernpool". Der Weg führt uns über Steine und Holzstämme und die lauten Geräusche der Tiere lassen uns fühlen, dass wir mitten in der Natur sind. Zeigefinger große Grashüpfer fliegen umher und wir müssen aufpassen wo wir hintreten, da sie auf dem Boden und in der Luft aussehen wie flatternde Blätter. Hoch oben in den Bäumen sehen wir hunderte Flughunde auf dem Kopf hängen und die Vögel fliegen kreischend umher. Der Wasserfall des "Fernpools" sieht noch hübscher aus, aber das Wasser etwas trüber, weshalb wohl auch niemand dort badet. Wir gehen zurück zum Van und machen uns auf den Weg zum Campingplatz.Am nächsten Morgen stehen wir wieder früh zum Sonnenaufgang auf, denn es stehen wieder einige Kilometer auf dem Programm. Bis zur Stadt Broome sind es noch 600km. Das sind hier die üblichen westaustralischen Entfernungen. Wir kühlen uns zwischendurch mit einem kalten Getränk aus unserer Kühlbox ab bis wir schließlich da sind, am Cable Beach von Broome. Der Parkplatz war leer und wir fanden einen schönen Schattenplatz. Aber allgemein war nichts los dort. Ist es weil wir "früh" da sind? Oder darf man hier nicht parken? Ist es kostenpflichtig?Wir steigen aus und erkunden die Gegend. Die Cafés und Restaurants sind noch geschlossen. Mh, komisch. Ein paar Meter weiter erfahren wir schließlich den Grund.Mit großen Schildern wird vor Betreten des wunderschönen Strandes vor starken Strömungen, giftigen Quallen und sogar vor Krokodilen gewarnt. Schwimmen ist nur von April bis Oktober in einem gekennzeichneten Bereich möglich. Sehr enttäuscht legten wir unsere Picknickdecke auf eine Wiese, um dort den Tag im Schatten einer Palme zu verweilen. War auch nicht schlecht 😄 Es war unsere letzte Möglichkeit auf einen Strandtag bevor wir die Küstenregion verlassen und in Richtung Farm Arbeit fahren. Naja, so ist das in Australien. Die Tiere regieren das Land. Wenn es nicht die Haie, die nervigen Fliegen oder Moskitos sind, dann sind es die Krokodile und Quallenfische. Zusätzlich regiert die Hitze. Tagsüber ist es leider einfach zu heiß zum Auto fahren ohne Klimaanlage, weshalb wir uns entscheiden die kommende Nacht zu fahren. Es ist eigentlich zu gefährlich. Genau, auch wegen der Tiere. Es sind nämlich Kängurus und Kühe, die sehr oft am Wegesrand stehen und plötzlich doch noch über die Straße wollen. Ja, wirklich, große fette Kühe!😃 Manche Bullen haben sogar Hörner und wiegen bestimmt eine ganze Tonne. Unvorstellbar so ein Aufprall. Wir möchten uns das auch nicht vorstellen und fahren nur mit 40 - 60 km/h. Während die berühmten Road Trains (große Trucks, die teilweise bis zu 50m lang sein können) uns mit rasanten 100 km/h regelmäßig überholen. Die kann wohl nichts stoppen. Es wurde dunkel und die Sicht ist trotz Fernlicht schon ziemlich eingeschränkt. Immer wieder begegnet uns das Schild "Floodway" (Hochwasserableitung). Daraufhin folgte bisher oft eine Kuhle, die ziemlich niedrig war, aber bisher war es nie überflutet gewesen. Doch seit dem Karijini National Park merken wir, dass wir in einer anderen Klimazone sind. Es herrscht eine viel höhere Luftfeuchtigkeit und die Natur ist grüner als je zuvor auf unserer Reise. Es ist tropisch. Auf unserer langen Nachtfahrt erfuhren wir dann zum ersten Mal die Bedeutung von Floodway. Erst sah man nur am Straßenrand wie die Bäume und Sträucher unter Wasser standen. Doch dann haben wir uns sehr erschrocken. Die Straße war auf einmal nass und man sah nicht wie viel Wasser es war. Damit hatten wir nicht gerechnet. Wir fuhren langsam hindurch und wir bereuten es, nicht vorher Mal die Wettervorhersage abgerufen zu haben. Hier war leider kein Netz. Bevor wir auf den Highway gefahren sind, haben wir ein großes Straßenschild gesehen, worauf die nächsten vier Städte aufgeführt waren. Zwischen den Städten stand in roter digitaler Schrift überall das Wort "open". Also brauchen wir uns eigentlich keine Sorgen machen. Aber das heißt vielleicht nur, dass die Straßen nicht unbefahrbar bzw. komplett überflutet sind. Wenn sie "nur" bis zu einem Meter überflutet wären, hätten wir vermutlich ein Problem. Glücklicherweise war dies nicht der Fall und wir konnten um viertelvor 2 auf einem Campingplatz Halt machen und schlafen gehen. 
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