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Blue Ridge Parkway und Great Smoky Mountains

Veröffentlicht: 22.04.2018

In den letzten drei Tagen haben wir eine längere Fahrt durch die Natur unternommen: wir sind den Blue Ridge Parkway ganz heruntergefahren: 469 Meilen entlang zwischen „Rockfish Gap“ in Virginia und dem „Southern End“ in North Carolina. Die Straße windet sich durch Täler, über Hügel, Berge und durch endlose Wälder. Mal kommt meilenlang kein einziges Haus, mal stehen kleine Dörfer am Rand. Insgesamt ist es aber sehr naturnah, auf dem ganzen Weg finden sich nur wenige Restaurants, Geschäfte und Hotels/Campingplätze direkt am Parkway. Meist muss man ihn verlassen und einige Meilen fahren, um einen Supermarkt oder eine Tankstelle zu finden.

Der Weg ist das Ziel: die Sichten von den vielen Aussichtspunkten ist wunderbar und es war wenig Verkehr (Vorsaison und nachts kalt, tagsüber aber herrlicher Sonnenschein).

Einige Male sprachen uns sehr netten Amerikanern wegen unseres deutschen Wagens an, alle waren total freundlichen und hilfsbereit, fast jeder war schon mal in Deutschland und konnte Worte wie „Guten Tag“ oder „Hut“ 😂😂

Auch mit ihrer politischen Meinung halten viele nicht hinter dem Berg. So wurden wir mit „Welcome to our wonderful America minus Trump“ begrüßt. Aber das dürfte hier im Süden eher eine Mindermeinung sein. In jedem Kaff und an jeder Straßenecke steht eine Kirche, in vielen Vorgärten Schilder mit „Thank you Jesus“ o.ä. - wir sind im Bibelgürtel der USA 🇺🇸 . Das ist sicher eher Trumpland.

Die blauen Berge haben ihren Namen zurecht. Im Sonnenlicht scheinen die Berge blau, es liegen mehrere blaue Wellen hintereinander. Uns hat das schon immer sehr gut gefallen, bei uns im Wohnzimmer hängt ein Bild der Blue Ridge Mountains ⛰ und auch die Campingplätze ⛺️ sind überwiegend sehr schön in der Natur gelegen. Aber die Heizung müssen wir nachts im Camper einschalten, die Temperaturen sinken auf um die 0 Grad - brrrr ❄️

Am dritten Tag haben wir den Great Smoky Mountains National Park erreicht. Im Grunde kann man die Fahrt auf der Straße einfach fortsetzen, es bleibt bei toller Natur. Der Park verläuft halb in North Carolina und halb in Tennessee. Am Parkeingang liegt der Ort Cherokee, er gehört zum Reservat der Cherokee. Nach langem Kampf haben es einige Familien geschafft, der Regierung das Recht abzuringen, dass sie hier bleiben dürfen. Die meisten der hier ansässigen 5 Stämme mussten jedoch beim „Trail of Tears“ ihr Land quasi über Nacht Richtung Oklahoma verlassen. Ca. die Hälfte der Vertriebenen starben auf dem Weg oder im ersten Jahr danach an Hunger, Erschöpfung und Krankheiten. Ein klarer Rechtsbruch, denn eigentlich hätte man ihnen versprochen, dass sie auf ihrem Land bleiben dürfen, wenn sie sich nur ordentlich anpassen. Also die Jagd zugunsten des Ackerbaus aufgeben, die Kinder auf weiße Schulen schicken etc. Aber was kümmert mich mein Geschwätz von gestern, wenn ich das Land für weiße Siedler haben will... wir haben das informative Museum der Cherokee angeschaut, sehr gut gemacht. Für eins der echten, handgemachten, indianischen Kunstgegenstände hat aber leider unser Budget nicht ganz gereicht. Ein kunstvoll geflochtener Korb kostet mal locker 800 Dollar.

Jetzt sitzen wir in der Sonne auf einem schönen Campingplatz im Park und genießen den Rest des Tages. Morgen gehts weiter durch den Park und dann nach Graceland 🎼🎤🕺🏻👑 Wir sind gespannt!


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