Veröffentlicht: 15.05.2018
...ist aber heute ein Nationalpark. Man fährt durch Grasland, auch geschützte Parks, um zum Badland Park zu kommen. Auf den ersten Blick sieht das für uns aus wie Wiese. Wenn man im Besucherzentrum den Film darüber gesehen hat, wie mühsam es ist, auf dem kargen Boden ein paar Grashalme wachsen zu lassen, sieht man die Gegend mit anderen Augen.
Die Gegend wurde ab 1900 zur Besiedlung ausgeschrieben. Zeitungsanzeigen im Osten brachten Siedler hierher. Sie hatten oft weder Ahnung von Landwirtschaft, noch vom Leben in der Natur an sich. Oder sie kamen aus Ländern wie Irland mit viel Regen und völlig anderen Voraussetzungen für Landwirtschaft. Jede Familie bekam 160 Acres. Ein Acre sind grob 4000 qm. Wie man heute weiß, reicht das in der Gegend als Weideland für ca. 5 Kühe. Dann ohne weitere Tiere wie z.B. Pferde zur Unterstützung der Feldarbeit. Man musste 5 Jahren durchhalten, dann gehörte einem das abgesteckte Land. Wenige schafften das, sie litten Hunger und das Vieh und die Ernten auf dem kargen, trockenen Land gingen ein. Im Sommer war es heiss, im Winter tobten Stürme. Pferde und Maschinen könnten sich die wenigsten leisten, der Boden war hart. Die Häuser wurden in den Boden gegraben, Holz gab es nur sehr wenig.
Keinen Tag möchten wir mit diesen Siedlern tauschen. Aber man bemüht sich, einige Siedlungshäuser zu erhalten, damit heutige Generationen eine Idee davon bekommen, wie hart das Leben der Vorfahren war.
Viele Siedler gingen noch einmal Ende der 30iger Jahre weg. Nicht freiwillig. Nach Jahren der Überanspruchung des Bodens und Umstellung auf den Anbau von Weizen kamen einige Dürrejahre. Das Präriegras war zerstört, Wind wirbelte den Boden auf. Die Farmer saßen hier und in anderen Teilen der USA in den „Great Plaines“, den großen Ebenen, in einer riesigen Staubschüssel und mussten ihr Land verlassen (das Buch dazu ist John Steinbecks „Früchte des Zorns“). Bitterarm und desillusioniert, führten sie ihr Leben als ausgebeutete Wanderarbeiter in Kalifornien fort. Das alles ist keine 80 Jahre her.
Die Indianer haben wieder einmal eine völlig andere Sicht auf das Land. Es gibt kein „schlechtes Land“. Das Land ist eben nicht für Landwirtschaft geeignet und in unserem Sinn nicht produktiv. Aber es erfüllt dann einen anderen Sinn. Z.B. dort zu sein und Ruhe zu haben, ohne viele Menschen zu sein und über Dinge nachzudenken. Es sei wichtig, dass es auch solche Landstriche gebe, ohne viel Besiedlung, ohne finanziellen Nutzen auf den ersten Blick.
Die Badlands sind nämlich vielleicht nicht nutzbar im klassischen Sinn, aber sie sind schön! Und es gibt viele Tiere. Die überleben dort auch, aber es sind eben nur wenige auf viel Fläche. Die Natur regelt das.
Heute gibt es in der Gegend wenige Farmen mit riesigen Gebieten. Wenn man 250 Rinder hat, kann sich jeder selbst ausrechnen, welche Ländereien eine Farm umfassen muss.