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Caminho Portuges - Tag 9

Veröffentlicht: 15.05.2018

9. Etappe Redondela über Arcade - Pontevedra 18,8km 


Der Tag gestern hat komplett gegenteilig zu dem heute begonnen, denn noch liege ich in Pontevedra im Hotelzimmer und habe bis 7:30 Uhr durch geschlafen. Der Wahnsinn. Kein schnarchen oder im dunklen Zimmer den Rucksack zusammen packen. Denn so fing gestern der 9. Tag an. 

Ich bin also wieder mal in einem Schlafsaal aufgewacht und die Schnarcher sind natürlich schon wieder dabei gewesen um 5Uhr morgens Ihre Sachen zusammen zupacken, so dass man dann selber endgültig nicht mehr schlafen konnte. So stand ich irgendwann im halb dunkeln auch auf und um besonders leise zu sein nahm ich meine Sachen und verlagerte diese in den Flur. Als ich feststellte, dass meine Wäsche noch auf dem Wäscheständer im Raum hängt tapste ich wieder zurück, vorsichtig bei bei den beiden kleinen Stufen mitten im Raum aus Laminat, und nahm meine Wäsche ab. Es war doch ein ganz schöner Berg an Wäsche die ich gewaschen hatte. Jetzt aber schnell wieder raus, ich will ja nicht die jenige sein, die alle auf anderen aufweckt. Tja und so in Gedanken übersah ich die zweite Stufe in den Raum rein und ihr könnt euch nun folgendes Bild vorstellen. Svenja stolpert also über diese zweite Stufe, welche mitten im Schlafsaal liegt und im Zeitlupentempo neigt sich mein Körper nach vorne, die Arme werden nach oben gerissen und ich sehe wie sich der Berg Wäsche in der Luft selbstständig macht. Flugphase. Als mich dann die Schwerkraft einholte  landete ich mit einem lauten krachen, der Länge nach, in der Mitte des Raumes auf das Laminat! Peinlich, jetzt waren alle wach. Und die Wäsche... Einen Socken fand ich beim Asiaten im Bett, den anderen unter dem Stockbett eines älteren Paares und der Rest war ebenso im Zimmer verteilt. So bemühte ich mich meine Sachen so schnell wie möglich wieder aufzusammeln und das Zimmer mit einem hochroten Kopf zu verlassen - aber es war ja eh dunkel. 

Mir ist zum Glück nichts weiter, bis auf ein leicht geprellten Unterarm, passiert und eine fehlende Socke.

Und so startete ich meine Etappe und das wieder im Regen! 


Es ging die ganzen 20km rauf und runter, es war sehr bergig und anstrengend. Ich dachte irgendwann der Regen hätte meine Jacke durchweicht, doch es war nur mein eigener Schweiß von Innen. Meine einzige Chance nämlich, der laut diskutierenden Männer Pilgergruppe aus Spanien, zu entkommen war es Bergauf schnell zu sein! Und damit hatte ich dann auch wieder meine Ruhe! 



Die Stadt Pontevedra ist richtig groß, also gönnte ich mir ein 32€ Hotelzimmer :). Die Altstadt ist beeindruckend und zu meiner Überraschung, als ich durch die Stadt zu meinem Hotel maschierte, streckte Julia den Kopf aus einer Hoteltür! Sie war die weitere Strecke bis hier mit dem Taxi gefahren, weil es ihr nicht so gut ging. Außerdem sind Roland, Sissi und Andreas wohl auch noch so weit gelaufen und kommen nachmittags in der Stadt an. Mit voller Freude stellte ich fest, dass wir zum Abendessen also doch wieder fast vollständig waren! Auch Nico (der pubertierende ITler und Sohn von Volker), aus meiner alten Gruppe, war in der Stadt und gesellte sich zum Abendessen. Lustig wie sich doch alle immer wieder sehen. Der Weg. Den Rest sehe ich mit Sicherheit spätestens in Santiago oder Finesterra wieder! 





Damit endet diese 9. Etappe und die 10. Etappe startet heute mit selbst geschmierten Brötchen, Sonnenschein und eine weiteren Portion an Schmerzen, Emotionen, Erfahrungen und einfach nur Glück!

 Buen Camiño! 

Antworten (1)

Pia
Hoffe dem Arm geht es wieder bissl besser.. Die Vorstellung hahaha, sorry :-D