Costa Ricas Atlantikküste - von Tortuguero nach Puerto Viejo

Tortuguero ist eine kleine Gemeinde im Dschungelsumpf an der Ostküste von Costa Rica, die nur über Boot oder Flugzeug erreicht werden kann. Wir fahren mit dem Bus über Cariari nach Pavona und nehmen dort ein kleines Wassertaxi, das uns in 2 Stunden Fahrt durch die Sumpfkanäle nach Tortuguero bringt. Der Ort ist wirklich sehr klein und es gibt neben ein paar Fahrrädern nur ein einziges Moped für die Polizei. Unser späterer Guide Gastor holt uns vom "Hafen" ab und bringt uns zu Fuß zum Hostel am Ende des Dorfes. Weil uns der Hunger plagt, verschlägt es uns direkt in ein Soda und es gibt mal wieder preisgünstig Reis mit Bohnen, diesmal mit frisch gefangenem Fisch. Die geplante Nachtwanderung lassen wir ganz ausfallen, da uns Gastor darüber aufklärt, dass die Schildkrötensaison vorbei sei. Zum Glück, denn mit Einbruch der Dunkelheit fegt ein richtiger Sturm mit Gewitter über das Dorf. Also machen wir Kulturprogramm und Nina sieht zum ersten Mal "Cast Away". Wurde auch Zeit!

Am nächsten Morgen stehen wir sehr früh auf (4:45), weil wir uns mit Gastor für eine Kanutour durch die Kanäle verabredet haben. Während wir durch die Kanäle gleiten, sehen wir Adler, Brüllaffen (die sind wirklich sehr laut und sehr klein), Kaimane ganz nah am Boot, Faultiere und weitere Affen und Vögel, die wir nicht mehr genau zuordnen können. Nach der Rückkehr gibt es erstmal Frühstück und wir hauen uns nochmal aufs Ohr. Später gehen wir nochmal zum Nationalpark und erkunden diesen zu Fuß. Überall sind die Blattschneiderameisen fleißig unterwegs. Was machen die eigentlich mit den ganzen Blättern? Der Jaguartrail führt uns durch den Dschungel und verläuft parallel zum Atlantik. Am Strand sehen wir dann doch noch eine große Schildkröte, die ist allerdings schon ein wenig tot. Zurück im Hostel chillen wir uns in die Hängematten im Garten und spielen mit dem Hostelhund Bobby (6 Monate alt). Weil wir uns spontan verlieben, schnappen wir uns Bobby für einen Strandspaziergang. Der Host William macht uns den Vorschlag, den Hund für 500$ zu kaufen, will ihn dann aber doch eher nicht hergeben. Schade!

Am Mittwoch werden wir für den Transfer nach Puerto Viejo vom Kapitän persönlich abgeholt. Leider hat William unser Geld für den Transport eingesackt und pennt noch. Nach 15 Minuten lauten Rufen und gegen die Türen bollern, kommt er dann schließlich doch runter und wir können los. Pura Vida! Unser Kapitän fährt uns mit Vollspeed in 2 Stunden (laut Plan sind es eigentlich 3 1/2) nach Moin. An den Schnittstellen herrscht immer allgemeine Verwirrung bei den Ticos. Wir steigen schließlich in ein Taxi, das uns bis zum Hostel in Puerto Viejo fährt. 

Puerto Viejo ist ein kleines Surferdorf mit Jamaika-Style an der Atlantikküste im Süden von Costa Rica. Es dauert nicht sehr lange und uns wird Gras und Kokain angeboten (Hinweis an unsere Eltern: Natürlich lehnen wir dankend ab!). Im Hostel lassen wir erstmal unsere Sachen waschen, da wir keine Schlüppis mehr übrig haben. Wir leihen uns für die Zwischenzeit Bikini sowie Badehose aus den Fundsachen und stürzen uns in die warmen Fluten. Als wir nach einer Ewigkeit wieder aus dem Wasser kommen, setzt der Regen ein. Klitschnass schlendern wir zurück zum Hostel und genießen den Abend im überdachten Außenbereich bei Bierchen zusammen mit den anderen Reisenden aus aller Welt. 

Auf Empfehlung fahren wir nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln über die Grenze nach Panama, sondern buchen einen nicht wesentlich teureren Shuttle inklusive Support bei Aus- und Einreise. Den Ausreisestempel bekommen wir übrigens zum Preis von 8$ in einem Kiosk. Eins der großen Highlights auf der Route ist leider passé, denn die alte Brücke zwischen Costa Rica und Panama wird gerade abgerissen. Es gab wohl zu viele Unfälle durch fehlende Planken. Wir gehen über eine wesentlich modernere und langweilige Konstruktion über den Grenzfluss. 

Next Stop Bocas del Toro, Panama!