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Road Trip Irland Teil 1

Veröffentlicht: 28.07.2023

Samstag, 29.07.2023

Unsere letzte Nacht auf dem Boot war relativ kurz. Doch die Sonne verwöhnt uns gleich nach dem Aufwachen. Wir haben noch einiges zu Packen. Das Boot müssen wir besenrein verlassen. Gerade als wir gehen wollen regnet es schon wieder in Strömen. An der Rezeption warten wir bis der Schauer vorbei ist. Nun können wir uns zu Fuß auf den Weg zur Bushaltestelle begeben. Nach einer kurzen Wartezeit kommt tatsächlich ein Kleinbus. Der als Bus 840 deklarierte Linienbus entpuppt sich als Local Link, einen für die Anwohner der kleineren Ort geschaffenen Buslinie zwischen Banagher und Tullamore. Wir die einzigen Fahrgäste und können mit dem Busfahrer eine nette Unterhaltung führen. Die Fahrt bis nach Tullamore zum Bahnhof dauert etwas über 1 Stunde und kostet nur 3 € pro Person. Unterwegs steigen dann noch drei Jugendliche ein. Im Bahnhof von Tullamore können wir nichts falsch machen, es gibt nur einen Bahnsteig, unser Zug nach Dublin Heuston kommt mit etwas Verspätung. Im Zug haben wir namentlich reservierte Plätze. Die Fahrt nach Heuston dauert auch nochmal ca. 1 Stunde. Nun müssen wir nur noch den Airport Express erreichen um zur Autovermietung am Flughafen zu gelangen. Hier übernehmen wir unseren kleinen grauen Mazda. Nun geht’s zum Hotel, das in der City liegt. Nach dem Einchecken gehen wir noch auf einen Spaziergang in die Stadt. Bei Jameson gönnen wir uns einen Whisky-Drink, obwohl erst halb fünf. Viele Straßen und Plätze kommen uns bekannt vor, von unserem letzten Besuch in 2016. Nach unserer Erfahrung von gestern reservieren wir einen Tisch beim Inder. Um dorthin zu gelangen gehen wir durch Temple Bar, das angesagte Kneipenviertel von Dublin, das am Samstagabend entsprechen voll ist. Nach dem üppigen Essen gehen wir am berühmten Trinity College vorbei, bevor wir wieder unsere Unterkunft ansteuern.

Sonntag, 30.07.2023

Gleich nach dem Aufstehen haben wir irrtümlich einen kurzen Spaziergang durch Dublin gemacht, dabei wollten wir nur zum ausgewählten Frühstückslokal, was sich direkt neben dem Hotel befand. Danach packen und weiterreisen. Wir müssen 16 km durch Dublin zu unserem ersten Zwischenziel Forty Foot, ein felsiger Küstenstreifen fahren. Es herrscht wenig Verkehr und wir kommen gut durch. An Forty Foot ist es jedoch so voll, alle wollen baden gehen (bei der Saukälte), dass wir keinen Parkplatz finden. Wir fahren weiter zu unserem zweiten Zwischenziel, Killruddery House und Garden. Hier besichtigen wir allerdings nur den wunderschönen Garten. Es ist unglaublich wie groß das Gelände ist und wie schön angelegt und gepflegt. Die nächste geführte Tour durchs Haus ist erst in ca. 2 Stunden. So lange wollen wir nicht warten, zumal das Wetter auch nicht so vielversprechend ist. Nach einem Kaffee im Tee-Pavillon geht es dann weiter nach Rosslare Habour. Einem sehr großen Fährhafen, von wo aus man nach Großbritanien, Frankreich und Spanien fahren kann. Auch wird dieser Hafen nach dem Brexit zum wichtigen Warenumschlagplatz. Denn als wir im Hotel ankommen, fragt die Dame an der Rezeption gleich, welche Fähre wir am Morgen nehmen wollen. Nachdem wir eingecheckt haben wäre Zeit für einen Spaziergang durch den Ort, nicht möglich wegen Starkregen. Gegen Abend starten wir einen erneuten Versuch und wollen den Waddingsland Bay Cliff Trail wandern. Während einer Regenpause trauen wir uns dann und starten. Es dauert nicht lange und es regnet erneut. Leicht durchnässt kehren wir zum Auto zurück. Uns bleibt nichts anderes übrig als Essen zu gehen und uns ein leckeres Bier zu gönnen. Wir hoffen, dass uns der nächste Tag besseres Wetter bescheren wird.

Montag, 31.07.2023

Es regnet. Da es allerdings etwas heller wird, wächst die Hoffnung auf besseres Wetter und tatsächlich, ab Mittag lässt sich sogar die Sonne sehen.

Wir starten zu dem kleinen Fischerdorf Kilmore Quay, ein sehr schöner Ort, mit kleinen reetgedeckten Häusern und einem überproportional großen Fischereihafen. Wir parken am Hafen, gehen an der Küste entlang und durch das Dorf zurück. Im Meer liegen die Saltee Islands, früher ein Versteck für Piraten heute ein Vogelschutzgebiet.

Unser nächstes Ziel ist die Tintern Abbey. Auf dem Weg dorthin sehen wir das Wrack der Port Lairge bei Ebbe in der Bucht von Colclough liegen. Kurz danach erblicken wir die Tintern Church. Wir müssen noch einen großen Bogen fahren bevor wir die Tintern Abbey erreichen. Nach der Besichtigung führt uns ein kleiner Pfad durch den Wald zum Colclough Walled Garden, einem wunderschönen Garten hinter einer hohen Mauer. Zu Schluss sehen wir uns noch die Tintern Bridge an, eine alte Brücke, die sich über einen kleinen Bach spannt. Das alles konnten wir bei sonnigem Wetter genießen. 

Nun geht die Fahrt weiter in das ca. 50 km entfernte Kilkenny. Dabei fahren wir das schöne Tal des River Nore hoch, den wir mehrmals über alte, enge Bogenbrücken überqueren. Bevor wir uns in Kilkenny zu einen Spaziergang zum Schloss aufmachen wird noch schnell im Langtons Hotel eingecheckt und der Wagen auf dem Hotelparkplatz geparkt. Das es schon relativ spät ist, können wir im Schloss nicht mehr an einer geführten Tour teilnehmen. Das macht aber nichts, so können wir uns in aller Ruhe die Räumlichkeiten mit Hilfe einer Beschreibung selbst ansehen. Die ursprüngliche Steinburg wurde im 13. Jahrhundert erbaut. Das Schloss war dann über 600 Jahre im Besitz einer Familie, bis es im Jahre 1967 für 50 irische Pfund an die Einwohner von Kilkenny verkauft wurde.  Wir gehen noch durch die kleine Fußgängerzone bis zur Smithwick's Brauerei, die mit dem leckeren Irish Red Ale bevor wir wieder ins Hotel zurückkehren. 

Dienstag, 01.08.2023

Es verspricht ein schöner Tag zu werden. Wir machen uns auf den Weg nach Cork. Unser erster Stopp ist der Ort Cashel mit dem Rock of Cashel, einem einzigartigen Monument irischer Geschichte. Der Berg erhebt sich 65 m hoch und gilt als irisches Wahrzeichen mit seiner großartigen Kirche auf der Erhebung, die man schon von weit her erkennen kann. Seit dem 4. Jahrhundert war Cashel (altirisch für Steinburg) Sitz der Könige von Munster.

Vom Besucherparkplatz machen wir uns zu F auf den Weg nach oben. Dort angekommen brauchen wir uns nicht in der Warteschlange an der Kasse anzustellen. Wir haben unseren Heritage Pass, den wir in Boyle gekauft haben und kommen so gleich auf das Gelände. Nach der ausführlichen Besichtigung und dem Nachlesen der historischen Informationen machen wir uns zu Fuß auf den Weg zur weiter unten gelegenen Ruine der Hore Abbey. 

Nun geht unsere Fahrt weiter zur historischen Stadt Cahir, wo wir das, etwas außerhalb liegende Swiss Cottage besichtigen wollen. Vom Parkplatz aus führt ein kurzer Wanderweg durch den Wald zum Fluss runter und auf der anderen Seite erreichen wir durch einen Tunnel, der ursprünglich für die Bediensteten angelegt war, das Cottage. Durch eine Treppe gelangen wir nach oben. Die inneren Räume können wir nur im Rahmen einer Führung besichtigen. Fotos dürfen leider keine gemacht werden. Die Ausstattung ist sensationell. Wir sind total begeistert. 

Wir fahren weiter zu unserem heutigen Ziel, der Stadt Cork am River Lee. In Cork angekommen checken wir in unseren B&B ein und begeben uns zu Fuß in die Innenstadt. Diese ist nur ca. 600 m von unserem B&B entfernt. Unsere erste Anlaufstelle ist die Markthalle, hier Englisch Market genannt. Danach geht es in ein nettes Cafe, Bean & Leaf. Nach einer kleinen Stärkung starten wir unseren Rundgang, welcher uns auch entlang des Flusses Lee führt. Nach einem köstlichen Abendessen in dem sehr schönen irischen Lokal Market Lane geht es wieder zurück. Die meisten irischen Restaurants bieten immer das gleiche an, Fish and Chips, Burger, Hühnchen und Rinderbraten. Der Rinderbraten ist empfehlenswert, wird mit Kartoffelbrei und Gemüse serviert und ist mit 13 bis 15 € sehr preiswert. Das Market Lane wirbt damit anders zu sein und wir erleben ein Überraschung, raffinierte Küche und ausgezeichnetes Essen. Um 18 Uhr wollen wir einen Tisch für 19 Uhr reservieren, der nächste freie Tisch ist erst um 19:45 verfügbar. Als wir um 21 Uhr das Restaurant verlassen ist es immer noch bis auf den letzten Platz belegt. 

Auch heute sind wir wieder über 15.000 Schritte zu Fuß unterwegs gewesen.

Mittwoch, 02.08.2023

Heute sind wir unterwegs zum Blarney Castle und Gardens, The Home of the Blarney Stone. Seit mehr als 200 Jahren haben sich Staatsmänner, literarische Größen, Leinwandlegenden und Millionen von Pilgern auf den Weg gemacht um diesen Stein zu küssen um die Gabe der Sprachgewandtheit zu erlangen. Wir haben es nicht getan. Hans-Werner war bis oben auf dem Turm und hat sich über die Menschenmassen gewundert. Auch heute noch ist der Stein sehr beliebt. Wir besichtigen einen Teil der 24 Hektar angelegten wunderschönen Parklandschaft. Es gibt sogar einen Giftgarten, in dem alle giftigen Pflanzen beschrieben sind. Auch der Farngarten ist beeindruckend. Im Tree-Garten finden wir sogar einen Blauglockenbaum, den wir im letzten Herbst auch in unseren Garten gepflanzt haben. Unser Besuch wird immer wieder von Regenschauern gestört. Zum Schluss noch ein Foto mit dem Dudelsackpfeifer. Nun geht die Reise weiter. Unterwegs immer wieder heftige Regengüsse. Es geht über Berg und Tal auf zum Teil sehr engen Straßen nach Killarney. Hier angekommen suchen wir uns erstmal ein schönes Café. Der Ort ist sehr touristisch, denn von hier aus startet der Ring of Kerry, den wir auch geplant haben. Nach dem Einchecken in unserem B&B fahren wir zum Abendessen nochmals in die Stadt. Unser Essen ist in einem typischen irischen Lokal mit dem Namen Bricin. Wir bestellen das Nationalgericht, heißt hier Boxty, und besteht aus einem Kartoffelpuffer gefüllt mit unterschiedlichen Geschmacksrichtungen. Hans-Werner entscheidet sich für die Beef-Variante, Rotraut nimmt die Ratatouille-Variante. Sehr lecker, kann man nicht anders sagen. Das regionale Bier passt perfekt zum Essen. 

Donnerstag, 03.08.2023

Unser Programm für heute beinhaltet eine kleine Wanderung im Killarney Nationalpark. Wir starten vom Ross Castle aus und gehen in Richtung Library Point. Unterwegs haben wir einen schönen Blick auf den Lough Leane, dann geht es weiter zur alten Kupfermine. Wir sind total überrascht, dass hier ein großes Kupfervorkommen war. In den Jahren 1804 bis 1828 wurden fast 5000 Tonnen Kupfererz gefördert und nach Wales verschifft, wo es zu Metall geschmolzen wurde. Weiter führt uns der Wanderweg zum Library  Point mit schönem Blick auf den See. Schon kurz danach regnet es wieder in Strömen und wir müssen uns unterstellen. Gut dass wir uns einen Regenschirm besorgt haben, so werden wir nicht ganz so nass. Wieder zurück auf dem Parkplatz setzen wir die Fahrt im Nationalpark fort. Unser nächster Stopp ist der Torc Wasserfall, na ja, da haben wir schon andere gesehen. Der Parkplatz ist sehr voll, so dass wir gleich weiterfahren. Am Ladies View genießen wir die Kaffeepause. Bevor es weiter auf sehr schmalen Straßen zum Gap of Dunloe geht. Wir sind beeindruckt von der Straßenführung, es geht relativ steil bergab, ist sehr kurvig und total eng. Bei einem entgegenkommenden Fahrzeug, was häufiger der Fall ist, muss man versuchen eine kleine Bucht anzusteuern. Zum Halten für Fotos ist oft kein Platz. Nach der Wishing Brigde wird die Straße wieder etwas breiter und wir können entspannt zu unserem Larkefield B&B in Killarney fahren. Den Tag lassen wir in Murphy`s Pub bei einem guten Essen und Bier ausklingen. 

Freitag, 04.08.2023

Heute starten wir den bekannten "Ring of Kerry", eine 179 km lange Panoramastraße um die Iveragh-Halbinsel im Südwesten von Irland im County Kerry. Der "Ring of Kerry" ist Teil des "Wild Atlantic Way´s", der in Kinsale im Süden beginnt und bis nach Muff an der Grenze zu Nordirland führt. Wir starten in Killarney, überqueren einen Berg, dessen höchster Punkt das Molls Gap ist und erreichen den kleinen, sehr touristischen Ort Kenmare. Hier sind wir an der Küste, der Kenmare Bay und fahren nach Süden über Sneem nach Castlecove. Nun beginnt der interessante Teil mit fantastischer Landschaft und Klippen. Gegen 14 Uhr erreichen wir die Cliffs of Kerry, die über einen 2 km langen Weg zu erreichen sind. Die Klippen befinden sich in Privatbesitz, wir müssen 5 € Eintritt bezahlen. Pünktlich zum Start unserer Wanderung fängt es an zu regnen. Da es außerdem sehr windig ist helfen unsere Regenschirme auch nichts. Trotz allem, der Weg lohnt sich. Der nächste Stopp ist das Valentina Island Lighthouse, die Fahrt dahin abenteuerlich eng und steil. Für unsere heutige Etappe von 280 km brauchen wir fast 9 Stunden und erreichen unser Hotel, Murphy´s Pub Bed & Breakfast in Dingle erst um 17 Uhr. Der Name Murphy ist hier sehr verbreitet, alles heißt so, Hotels, Pubs, Bier und Eis, selbst die Müllabfuhr - und natürlich gibt es ja auch noch Murphy´s Law. Ach ja und bei der Ankunft  regnet es in Strömen. Wir reservieren einen Tisch im Pub, heute ist Live Musik. Die Band heißt Tintean (gälisch übersetzt Feuer oder Brände). Die vier Jungs machen super Musik und bringen die Gäste in Stimmung. Nach 2 Stunden ohne Pause ist Schluss. Wir kaufen eine CD, weil uns die Musik so gut gefallen hat, plaudern noch mit anderen Gästen, und bekommen eine Vielzahl an Tipps bevor wir schlafen gehen.



Antworten (3)

Helga
Ihr Lieben, auch hier in Weimar regnet es immer wieder nach sonnigen Pausen :-( Haltet durch 😎😘

John
Wir haben 4600 Schritte mit Putzlappen und Staubsauger, Einkaufskarre gemanagt. Ohne Flachs, tolle Reise habt ihr unternommen! 👍🙋‍♂️

Barbara
☔️😎😅

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